Für eine Kindheit ohne lebensgefährliche Kinderarbeit

Kinderarbeit ist nach wie vor ein hartnäckiges Problem. Jüngsten globalen Schätzungen zufolge waren Anfang 2020 weltweit 160 Millionen Kinder - 63 Millionen Mädchen und 97 Millionen Buben - von Kinderarbeit betroffen. Fast jedes zehnte Kind weltweit.

Die Hälfte davon verrichtet gefährliche Arbeiten, die ihre Gesundheit, Sicherheit und geistige Entwicklung unmittelbar gefährden.

Gründe dafür sind Armut, fehlende Sozialsysteme, aber auch Konflikte, Krankheiten und ein Mangel an Bildung.

Bei Kinderarbeit handelt es sich um ein extrem vielschichtiges Problem.

Helfen Sie jetzt, um ausbeuterische Kinderarbeit zu beenden!

Aktuelle Lage: Kinderarbeit hat schwerwiegende Folgen

 

Die Zahl von arbeitenden Kindern hat in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara seit 2012 zugenommen. Es ist die Region mit den meisten betroffenen Kindern als auf der übrigen Welt zusammen. Armut, Krisen & Konflikte erschweren die Abschaffung von Kinderarbeit.

UNICEF versucht mit Ausbildungsprogrammen dem gegenzuwirken. Zum Beispiel haben Abigaël und Tshibola aus der demokratischen Republik Kongo an einem Schnitt- und Nähkurs teilgenommen. "Früher haben wir gebrannte Ziegel transportiert, was nicht einfach war."

 

Auch in Asien und dem Pazifik zeigen sich Fortschritte beim Kampf gegen Kinderarbeit. Auch unter Berücksichtigung des Bevölkerungswachstums dort, sank der Anteil der Kinder, die von Kinderarbeit betroffen sind.

Der kleine Israel aus Nepal arbeitet seit er sechs oder sieben Jahre alt ist in der Landwirtschaft. Seine alleinerziehende Mutter, seine Schwester und er kamen nur schwer über die Runden und jede zusätzliche Rupie wurde dringend gebraucht. Dank finanzieller Unterstützung von UNICEF, kann Israel nun wieder in die Schule gehen. Er ist ein eifriger Schüler und liebt es, zu lernen.

 

Viele Fortschritte bei der Bekämpfung der Kinderarbeit hat es in Lateinamerika und der Karibik gegeben. Dort ist die Kinderarbeit in den letzten vier Jahren zurückgegangen.

Paolo aus Peru ist mehr als nur ein Schüler, er hat viele Aufgaben, unter anderem kümmert er sich um seine jüngeren Geschwister und hilft den Älteren beim Kochen und bei der Pflege des Hofes.

UNICEF setzt sich dafür ein, dass für Kinder wie Paolo das Lernen und die Schule im Mittelpunkt stehen kann.

So hilft UNICEF

  • UNICEF richtet in den Minenregionen Kinderkrippen und Schulen ein.
  • Jugendliche können eine Ausbildung zum Schneider, Mechaniker oder Tischler machen. Nach dem Abschluss erhalten sie die Grundausstattung für ihr Handwerk.
  • Damit Kinder nicht mehr mitarbeiten müssen, brauchen ihre Familien ein sicheres Einkommen. Dafür setzen wir uns ein.
  • Jedes Kind erhält eine Geburtsurkunde – und hat damit offiziell Anspruch auf medizinische Versorgung und einen Platz in der Schule.
  • UNICEF klärt über die Gefahren von Kinderarbeit auf und zieht die Regierungen & Polizei in die Verantwortung.

Hier finden Sie Infomaterial zu unserem Einsatz für Kinder.

Die kleine Sakunda geht wieder zur Schule

Die neunjährige Sakunda aus der Demokratischen Republik Kongo musste zwei Jahre lang schwere körperliche Arbeit in Steinbrüchen leisten. Sie zerkleinerte dort Steine, die anschließend verkauft wurden. Vom aufgewirbelten Staub wurde sie krank.

Gemeinsam mit Partnern starteten wir eine Initiative zur Verhinderung von Kinderarbeit im Bergbau. Unter anderem war es uns ein besonderes Anliegen, die Eltern für die Gefahren zu sensibilisieren.

So können Kinder wie Sakunda wieder zur Schule gehen.

"Als ich in der Schule ankam, bekam ich einen Rucksack, Hefte und eine Uniform. Ich träume davon, Ministerin zu werden", sagt sie.

Ihre Spende macht einen Unterschied!

Information zu Spenden: Es kann nicht garantiert werden, dass die Spende ausschließlich gegen Kinderarbeit eingesetzt wird. Ihre Spende wird verwendet, um Kinder mit Schutzprogrammen und Dienstleistungen weltweit zu unterstützen.

Häufige Fragen zu Kinderarbeit

Was ist die offizielle Definition von Kinderarbeit?

Laut offizieller Definition ist Kinderarbeit eine Arbeit, für die Kinder zu jung sind, die zu gefährlich oder zu ausbeuterisch ist. Dazu gehören auch Tätigkeiten, welche die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen, oder die Buben und Mädchen vom (regelmäßigen) Schulbesuch abhalten.

Welche Formen von Kinderarbeit gibt es?

Die schlimmsten Formen der Kinderarbeit sind Sklaverei, Zwangsarbeit einschließlich des Einsatzes von Kindersoldaten, Kinderprostitution und Kinderpornographie, kriminelle Tätigkeiten wie den Missbrauch von Kindern als Drogenkuriere, sowie alle Tätigkeiten, die die Sicherheit und Gesundheit eines Kindes gefährden.

Was sind die Folgen von Kinderarbeit?

Ausbeuterische Kinderarbeit kann gesundheitliche und körperliche Folgen für die Kinder haben. Die Kinder sind häufig mit mangelnder Schutzausrüstung, giftigen Chemikalien und gesundheitsschädlichem Staub (zum Beispiel beim Abbau von Glimmer in Bergwerken) ausgesetzt. Extrem anstrengende körperliche Arbeit bei viel zu langen Arbeitszeiten trägt zusätzlich dazu bei. Außerdem kann Kinderarbeit die geistige Entwicklung beeinträchtigen und psychische Probleme bei den betroffenen Kindern hervorrufen.

Wie viele Kinder sind von Kinderarbeit betroffen?

Anfang 2020 waren 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen, d. h. eines von zehn Kindern weltweit. Neunundsiebzig Millionen Kinder - fast die Hälfte aller Kinderarbeiter - verrichteten gefährliche Arbeiten, die ihre Gesundheit, Sicherheit und geistige Entwicklung unmittelbar gefährdeten.

Ist Kinderarbeit immer schlecht?

Es ist nicht immer etwas Schlimmes, wenn Kinder arbeiten. Ein bisschen Mithilfe im Haushalt oder im Familienbetrieb kann sogar wichtige Erfahrungen vermitteln. Problematisch wird es, wenn die Tätigkeit für Kinder nicht angemessen, gefährlich oder gesundheitsschädlich ist und wenn Kinder zu lange oder zu hart arbeiten müssen. Das kann sich ebenfalls negativ auf ihre körperliche und psychische Entwicklung auswirken.

Eines der Hauptprobleme ist, wenn Kinder aufgrund der Arbeit nicht in die Schule gehen können – was immerhin auf ein Drittel der Kinderarbeiter zutrifft. Ihnen fehlt häufig die Zeit, zuhause zu lernen oder sie können wegen der Erschöpfung dem Unterricht nicht folgen. Ohne ausreichende Bildung fällt es diesen Kindern als Erwachsene schwer, eine gut bezahlte Arbeit zu finden und so der Armut zu entkommen, was wiederum dazu führen kann, dass später auch ihre Kinder arbeiten müssen.