2020: 2,3 Millionen schutzbedürftige Kinder in der zentralen Sahelzone - ein Anstieg von mehr als 80 Prozent innerhalb eines Jahres

Bamako/Dakar/Niamey/Ouagadougou/Zürich/Wien - Die Kinderrechtskrise in der zentralen Sahelzone verschlimmert sich massiv aufgrund von COVID-19

Ein Bub holt für seine Familie und die nigerianische Flüchtlingsfamilie, die sie in ihrem Haus aufgenommen haben, Wasser. Maradi, Niger 2020
Ein Bub holt für seine Familie und die nigerianische Flüchtlingsfamilie, die sie in ihrem Haus aufgenommen haben, Wasser. Maradi, Niger 2020 © UNICEF

Die Zahl der Kinder, die in der zentralen Sahelzone auf Schutz angewiesen sind, steigt um mehr als 80% - von 1,2 Millionen Kindern im Jahr 2019 auf rund 2,3 Millionen Kinder im Jahr 2020. Gründe dafür sind die zunehmende Gewalt, aber auch die Folgen von Covid-19.

Burkina Faso, Mali und Niger erleben seit einiger Zeit beispiellose Gewalt. Bewaffnete Konflikte sind für die Menschen in der zentralen Sahelzone trauriger Alltag. Millionen von Menschen leben im eigenen Land vertrieben. Gleichzeitig zählt die zentrale Sahelzone zu jener Region in Afrika, die am meisten von Covid-19 betroffen ist.

Das Coronavirus verschlimmert die ohnehin bereits kritische Situation vieler Kinder in der Sahelzone noch weiter. In allen drei Ländern wurden die Schulen geschlossen, um die Ausbreitung des Virus zu bremsen. Bereits vor der Pandemie besuchten rund 8 Millionen Mädchen und Buben zwischen 6 und 14 Jahren keinen Unterricht. Diese Zahl ist nun auf rund 12 Millionen gestiegen. Durch die Schulschließungen steigt für sie das Risiko der Rekrutierung durch bewaffnete Gruppierungen, sexueller Ausbeutung, Kinderarbeit und anderer Formen von Ausbeutung oder Missbrauch.

UNICEF ist in Burkina Faso, Mali und Niger vor Ort und arbeitet mit seinen Partnern daran, Kindern mit dem Nötigsten zu versorgen – in den Bereichen Schutz, Bildung, Gesundheit, Ernährung, Wasser und Hygiene. Für das Jahr 2020 werden für die humanitäre Hilfe in der zentralen Sahelzone 268 Million US-Dollar benötigt.

Weitere Informationen über die Arbeit von UNICEF im Kampf gegen das Coronavirus.

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