75 Jahre UNICEF: Wie würde die Welt aussehen, wenn es UNICEF nicht mehr gäbe?

Blog: Wien – UNICEF wird 75 Jahre! Über sieben Jahrzehnte unserer Arbeit haben die Welt für Kinder verändert.

UNICEF Mitarbeiterin hält Kind, Kongo
UNICEF Mitarbeiterin hält Kind, Kongo

UNICEF ist weltweit in über 190 Ländern und Territorien tätig und versorg Kinder mit der Hilfe, die sie am dringendsten brauchen. Wir sind nicht nur bei Notfällen vor Ort, sondern unsere über 13.000 Mitarbeiter*innen bleiben auch dauerhaft, um sicherzustellen, dass alle Mädchen und Buben gesund und sicher groß werden können. Die Unterstützung unserer UNICEF Spender*innen haben die erfolgreiche UNICEF Geschichte der letzten 75 Jahre möglich gemacht. Unser Wunsch ist, dass es die Arbeit von UNICEF weltweit zukünftig nicht mehr bräuchte. 

Doch wie würde die Welt aussehen ohne 75 Jahre UNICEF?

Millionen Kinder müssen verhungern

Seit 75 Jahren sind unsere Ernährungsteams im Einsatz, um Mangelernährung bei Kindern frühzeitig zu diagnostizieren und das Schlimmste zu verhindern. Rechtzeitig erkannt, kann Mangelernährung mit Spezialnahrung gut behandelt werden. UNICEF ist der größte Einkäufer von Spezialnahrung weltweit. Erdnusspaste ist dabei unser bestes Mittel gegen den Hunger. Sie ist fertig rationiert und kann ohne Zubereitung auch von Kindern in sehr schlechtem gesundheitlichem Zustand verzehrt  werden. Die Erdnusspaste ist aufgrund dieser einfachen Handhabung in der UNICEF Geschichte eine Revolution im Kampf gegen Hunger. 

Gäbe es die Arbeit von UNICEF nicht, hätten im Jahr 2020 zum Beispiel fünf Millionen Kinder mit akuter Mangelernährung keine Behandlung mit Spezialnahrung erhalten und hätten möglicherweise nicht überlebt. 
 

Kinder in Kriegsgebieten haben kaum Chancen auf eine gesunde und selbstbestimmte Zukunft

Seit 75 Jahren UNICEF Geschichte sind wir in Krisen- und Kriegsgebieten aktiv, egal wie dramatisch die Lage ist. Während der eskalierenden Situation in Afghanistan im Herbst 2021 war UNICEF eine der wenigen Hilfsorganisationen, die vor Ort geblieben ist und die Hilfe intensiviert hat. Als weltweit anerkannte Organisationen erhalten wir oftmals die Genehmigung, auch in hart umkämpfte Regionen zu gelangen, um die Kinder vor Ort mit Hilfe zu erreichen. Gerade in unstabilen Zeiten ist es für Mädchen und Buben wichtig, dass sie in die Schule gehen können und einen sicheren Ort zum Lernen und Spielen haben. Mitten im Chaos errichten wir kinderfreundliche Zonen in verlassenen Gebäuden oder Zelten.

Nur so können wir dank unserer UNICEF Spender*innen verhindern, dass aufgrund von Kriegen und Konflikten keine gesamte Generation ohne Bildung aufwächst.

Regierungen vergessen auf Kinderrechte

Seit Jahrzehnten arbeiten wir rund um die Erde mit Regierungen zusammen und beharren ausdauernd auf die Umsetzung der Kinderrechte. Durch 75 Jahre UNICEF Geschichte werden wir weltweit als Expert*innen für Kinderrechte wahrgenommen und greifen auf ein weltumspannendes Netzwerk zurück. 

UNICEF ermöglicht, dass politische Entscheidungsträger*innen nicht mit dem Ausbau ihrer Sozialschutzsysteme für Kinder alleine gelassen werden. Das würde vor allem die am stärksten gefährdeten und diskriminierten Gruppen treffen. Nationale Bargeldprogramme würden wegfallen, die aktuell die Existenzgrundlage von etwa 130 Millionen Kindern in 93 Ländern bilden.

Weniger Fortschritte und Innovationen, die das Leben der Kinder erleichtern

Seit Jahrzehnten sind wir auf der Suche nach neuen Ideen, um die Welt für Kinder zu verbessern. 75 Jahre UNICEF haben große Revolutionen für Kinder in Not ermöglicht: Von Drohnen, die Medikamente in entlegene Regionen bringen über solarbetriebene Fahrräder und Hochleistungszelte oder Schulen aus Plastik. Jede Innovation hat das Ziel, Kindern zu helfen, möglichst günstig und leicht umsetzbar zu sein.

Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, der Klimawandel und der rasante technologische Wandel: Unser Team, das laufend an neuen Erfindungen tüftelt, ermöglicht passende Lösung für diese neuen globalen Herausforderungen zu finden.

Zunahme von Kinderkrankheiten wie Polio

Impfungen gehören zu den größten Fortschritten im Bereich der Gesundheit von Kindern in 75 Jahren UNICEF Geschichte. Impfungen gegen Krankheiten wie Polio, Masern oder Pocken verhindern, dass alle fünf Minuten ein Kind an dieser vermeidbaren Ursache stirbt. Das wären etwa drei Millionen Todesfälle jährlich. Vor allem in Ländern, in denen Konflikte herrschen und auch nach schweren Katastrophen, würden sich diese Kinderkrankheiten rasend schnell ausbreiten und viele Kinderleben kosten.

Aktuell erreicht UNICEF weltweit etwa 45 Prozent der Kinder unter fünf Jahren mit lebensrettenden Impfungen, oftmals durch landesweite Impfaktionen. Viele Regierungen wären ohne die Hilfe von UNICEF nicht in der Lage sicherzustellen, dass genügend Impfstoffe angeschafft, sicher transportiert und den Menschen kostenlos zur Verfügung gestellt würden.

Zunichtemachen der Fortschritte für Kinder durch die Corona-Pandemie

Durch die Pandemie wurden Verbesserungen der Lebenssituation aller Kinder in 75 Jahren UNICEF Geschichte zurückgeworfen. UNICEF arbeitet weltweit auf Hochtouren, um das Schlimmste zu verhindern. Die Kinderarmut könnte extrem ansteigen und mehr als 10 Millionen zusätzliche Kinderehen bis ins Jahr 2030 geschlossen werden. Millionen Kinder würden sterben, weil sie keinen Zugang zu lebensrettender medizinischer Versorgung hätten und keine wichtigen Impfungen erhielten.

UNICEF Spender*innen helfen sicherzustellen, dass Kinder im Lockdown mittels Distance Learning unterstützt werden. Unsere Mitarbeiter*innen sind oft in mobilen Teams unterwegs, um Kinder auch zu Hause mit Impfungen, Untersuchungen auf Mangelernährung und medizinischer Versorgung zu erreichen.