Afghanistan: „Jeder einzelne sagte, dass er seinen Job verloren hat.“ - UNICEF Österreich

Wien - UNICEF Kollegin Samantha Mort, Leiterin der Abteilung Kommunikation und Advocacy bei UNICEF Afghanistan mit Sitz in Kabul, berichtet nach ihrer Reise durch das Land über die dramatische Lage für Kinder und ihre Familien in Afghanistan.

Für Kinder und ihren Familien ist die Lage in Afghanistan dramatisch. 24,4 Millionen Menschen benötigen dringende, lebensnotwendige humanitäre Hilfe, mehr als die Hälfte davon sind Kinder.

Samantha Mort von UNICEF Afghanistan erzählt in einem sehr berührenden Gespräch ihren Kolleg*innen von UNICEF Österreich über ihre Reise durch das Land und berichtet über die katastrophale wirtschaftliche Lage, in der sich die Familien befinden: „Ich habe in Kabul Winterausrüstungen verteilt, dabei haben wir 400 Winterpakete an Familien ausgegeben, die innerhalb des Landes vertrieben wurden. Viele Männer waren gekommen und jeder einzelne sagte, dass er seinen Job verloren hatte. Ob es nun eine Übersetzertätigkeit war, ein Job auf dem Bau, in der Wirtschaft oder in der Regierung oder der Armee – alle haben ihre Arbeit verloren und somit kein Einkommen. Das Land ist so verletzlich und verarmt. Und als ich fragte: ‚Woher nehmt ihr das Geld?‘ hieß es: leihen, leihen, leihen. Auf die Frage wie sie das Geld zurückzahlen wollen zuckten sie buchstäblich mit den Schultern und sahen zum Himmel.“

Sam Mort erzählt weiter: „In diesem Winterpaket waren Hygienekits, Decken, Planen und Winterkleidung. Die Fabriksleiter hatten auch einen Sack Korn und Reis dazugegeben. Die Männer, mit denen ich sprach sagten: ‚Wir sind wirklich dankbar dafür. Das ist wirklich hilfreich, aber wir haben nicht das Geld, um all diese Sachen mit einem Taxi nach Hause zu bringen, obwohl das weniger als einen Dollar kostet.‘“

Akute Mangelernährung stellt für viele Kinder aktuell eine Lebensbedrohung dar. In diesem Zusammenhang berichtet Sam Mort wie folgt: „Bei einem Besuch im Krankenhaus frage ich eine Mutter mit Baby, das an akuter Mangelernährung leidet, wie es soweit kommen konnte. Ihre Antwort lautete: ‚Mein Mann hat seine Arbeit verloren.' Die Lebensmittelpreise sind seit August stetig angestiegen. Die Grundnahrungsmittel wie Mehl, Reis und Öl sind für die Mehrheit der Bevölkerung unerschwinglich geworden. Die Ironie ist, dass es in Afghanistan in jeder Stadt und in jedem Dorf reichlich Lebensmittel gäbe.“

Die humanitäre Lage in Afghanistan hat sich durch die jüngsten politischen und sozioökonomischen Entwicklungen erheblich verschlechtert. Grundlegende Dienstleistungen stehen kurz vor dem Zusammenbruch, was die Bedürfnisse einer ohnehin schon gefährdeten Bevölkerung noch verschlimmert.  

Für die dringend notwendige humanitäre Hilfe für die Kinder und ihre Familien in Afghanistan sind Unternehmens-Partnerschaften, wie jene mit MP Corporate Finance, unerlässlich. Der M&A Berater unterstützt als Partner von UNICEF Österreich die Arbeit von UNICEF in Afghanistan. „Als international agierendes Unternehmen nehmen wir eine verantwortungsbewusste Rolle in der Gesellschaft ein. Die andauernde Katastrophen-Situation in Afghanistan und insbesondere die dramatische Lage der Frauen und Kinder macht uns zutiefst betroffen, weshalb wir im Rahmen unserer heurigen Online-Weihnachtsfeier gemeinsam mit allen MitarbeiterInnen eine Spendenaktion gestartet haben. Den erzielten Betrag konnten wir an UNICEF für ihre unermüdliche humanitäre Arbeit in Afghanistan übergeben,“ so Gregor Nischer, Geschäftsführer MP Corporate Finance GmbH.

Für Redaktionen

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Das Afghanistan-Tagebuch von Samantha Mort finden Sie hier.

Weitere Informationen zur UNICEF-Hilfe für Kinder in Afghanistan finden Sie hier.

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