Bellamy begrüßt die 40. Ratifizierung des APM-Vertrages

UNICEF Direktorin Carol Bellamy begrüßte heute
die erfolgte 40 Ratifizierung des Vertrages gegen Anti-Personen-Minen. Damit
wurde die Mindestanzahl der notwendigen Staaten erreicht, um das
Übereinkommen als international verbindliches Gesetz in Kraft treten zu lassen.
Dies wird im März 1999 der Fall sein.

„Wir haben einen historischen Moment im Kampf zur Beendigung dieser Qual
erreicht, die diese Waffen bereits zehntausenden von Kindern in der Welt,
ihren Familien und ihren Gemeinden zugefügt haben“, sagte Bellamy.

Bellamy wird diese Woche Bosnien, das am stärksten verminte Land Europas,
besuchen, um die Aufmerksamkeit auf diese enorme Errungenschaft zu lenken.
Während ihres Besuches vom 18.-19. September, wird sie eine verminte Zone
und ein Zentrum für physikalische Therapie für Kinder, die Opfer von
Landminen wurden, besuchen. Außerdem wird sie sich mit Vertretern der
Regierung treffen, um die weiteren Schritte nach der Ratifizierung zu diskutieren.

Burkina Faso ratifizierte als 40. Staat das „Übereinkommens über das Verbot des
Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von
Anti-Personen-Minen und über deren Verwendung“. Die UNICEF Direktorin
gratulierte den Ländern, die seit Dezember letzten Jahres ratifiziert haben. Sie
sagte, daß die Staaten dadurch einen neuen humanitären und ethischen Standard
zur Beendigung der wahllosen Grausamkeit durch Minen eingeleitet und deren
Eliminierung beschleunigt hätten. Bellamy lobte außerdem die Rolle der NGO
„Internaional Campaign to Ban Landmines“ für ihr Engagement und ihre
Beharrlichkeit bei der Steigerung der Unterstützung für den Vertrag.

„Aber jetzt ist nicht die Zeit, um sich in unserem Erfolg zu sonnen,“ warnte
Bellamy. „Obwohl dieser Vertrag ein schwer errungener Sieg ist, müssen die
Länder, die ihre Namen noch nicht unter den Vertrag gesetzt haben, dies rasch
tun. Wir brauchen diese Einstimmigkeit um der weiteren Ausbreitung dieser
schrecklichen Waffen Einhalt zu gebieten.“

„Nur wenn jeder Staat der Welt sich zur Implementierung des Vertrages
entschließt, wird die Welt schließlich diese heimtückischen Waffen des
Krieges loswerden“, sagte Bellamy.

Ungefähr 26.000 Menschen, viele davon Kinder, werden jedes Jahr durch
Landminen getötet oder verstümmelt – eine brutale Tatsache des täglichen
Lebens in fast 70 Ländern, wo die meisten der 60 bis 100 Millionen scharfen
Landminen versteckt liegen. Außerdem kann durch Landminen der
Lebensunterhalt nicht verdient werden, da sie Land unbestellbar machen.

Die 40 Vertragsstaaten, die das internationale Übereinkommen ratifiziert haben
sind: Andorra, Äquatorialguinea, Bahamas, Belgien, Belize, Bolivien,
Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Burkina Faso, Dänemark, Deutschland,
Djibouti, Fidschi, Frankreich, Grenada, Großbritannien, Irland, Jamaika, Jemen,
Kanada, Kroatien, Malawi, Mali, Mauritius, Mazedonien, Mexiko, Mozambique,
Niue, Norwegen, Österreich, Peru, Samoa, San Marino, Schweiz, Südafrika,
Trinidad und Tobago, Turkmenistan, Ungarn, Vatikan und Zimbabwe.

UNCEF tritt seit langem für eine weltweite Abschaffung der Landminen ein und
beschloß 1995, daß es mit Unternehmen, die Anti-Personen-Minen oder Teile
dafür herstellen oder verkaufen keine Geschäfte abwickelt.

Zur Förderung von Aufklärung und Erziehung über Minen hat UNICEF mit seinen
Partnern „Superman“ und „Wonder Woman“ Comics produziert, um Kinder vor
den Gefahren der verborgenen Minen zu warnen. UNICEF hat außerdem eine
führende Rolle bei der Schaffung von Theaterstücken, Spielen,
Puppenaufführungen und Liedern, die Kinder rund um die Welt lehren sollen,
wie man eine Mine erkennt und was man zu tun hat, wenn man eine entdeckt.