Fast 70.000 Kinder auf der Flucht in Nordsyrien

New York/Köln/ Wien - Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore

Ein Bub steht auf der Straße am 11. Oktober als vertriebene Familien von Ras Al-ain in Tell Tamer ankommen_UNI214250
Ein Bub steht auf der Straße am 11. Oktober als vertriebene Familien von Ras Al-ain in Tell Tamer ankommen_UNI214250

„UNICEF schätzt, dass fast 70.000 Kinder vertrieben wurden, seit die Kämpfe im Nordosten von Syrien vor etwa einer Woche eskaliert sind. UNICEF bestätigt, dass bis zum Montag in Nordost-Syrien mindestens vier Kinder getötet und neun weitere verletzt wurden. Sieben Kinder wurden Berichten zufolge außerdem in der Türkei getötet.

Drei Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen sowie eine Schule gerieten unter Beschuss. Das Wasserwerk A’louk, das fast 400.000 Menschen in Al-Hassakeh mit Wasser versorgt, ist außer Betrieb.

UNICEF befürchtet, dass mindestens 170.000 Kinder in der Region in Folge der Gewalt humanitäre Hilfe benötigen. Trotz der anhaltenden Kämpfe leistet UNICEF durch seine Partnerorganisationen Soforthilfe. Diese umfasst bislang unter anderem

  • Nothilfe für Familien in Sammelunterkünften,
  • 95.000 Liter Trinkwasser und zwölf Tanklastwagen, um die Wasserversorgung in Notunterkünften in Al-Hassakeh zu unterstützen,
  • Gesundheitsuntersuchungen für Frauen und Kinder,
  • die Unterbringung von 13 Kindern, die von ihren Eltern getrennt wurden, bei Pflegefamilien.
  • Reparaturarbeiten am Wasserwerk A’louk sind in Planung.

Darüber hinaus unterstützt UNICEF weiterhin die Wasserversorgung sowie Gesundheits- und Ernährungshilfen im Al-Hol Camp, in dem fast 64.000 Frauen und Kinder leben.

Angesichts der weiter eskalierenden Gewalt erneuert UNICEF seinen Appell an alle Konfliktparteien sowie jene, die Einfluss auf sie haben, Kinder zu jeder Zeit zu schützen. Diejenigen, die im Nordosten und in anderen Landesteilen Syriens kämpfen, müssen die zivile Infrastruktur schützen und dürfen sie nicht für militärische Zwecke nutzen.“

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