Mossul - Beinahe die Hälfte der Kinder hat keinen Zugang zu sauberem Wasser

BAGDAD/WIEN, 30. November 2016 – Fast die Hälfte aller Kinder und deren Familien in Mossul wurden vom Zugang zu sauberem Trinkwasser abgeschnitten. Grund dafür ist die Zerstörung einer der größten Wasserleitungen während des Konflikts.

Ein kleines Mädchen aus Mossul trinkt Wasser aus einem Wasserhahn. Die Lage ist momentan sehr angespannt, weil für die Hälfte der Kinder vor Ort kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung steht.

Die beschädigte Leitung – eine der drei wichtigsten Wasserleitungen im Osten Mossuls – liegt in den Teilen der Stadt, die vom so genannten Islamischen Staat besetzt sind. Dadurch ist eine schnelle Reparatur unmöglich. 

Kinder und deren Familien in Mossul stehen einer schrecklichen Situation gegenüber. Sie sind zum einen der Gefahr im Zuge des Kreuzfeuers getötet oder verletzt zu werden ausgesetzt, und zum anderen hat nun mehr als eine halbe Million Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, so Peter Hawkins, UNICEF-Repräsentant im Irak. 

Die irakischen Behörden transportieren momentan Wasser in den Osten von Mossul. Die Wasserquellen sind 35 Kilometer von der Stadt entfernt und reichen bei Weitem nicht aus, um alle Menschen vor Ort zu versorgen. 

Wenn in den nächsten Tagen die Wasserversorgung nicht wiederhergestellt wird, ist die Zivilbevölkerung gezwungen auf unsaubere Wasserressourcen zurückzugreifen, wodurch vor allem Kinder dem Risiko von Krankheiten, wie akutem Durchfall, ausgesetzt sind. Die Kinder aus den Konfliktgebieten sind bereits durch die extrem schwierigen Lebensbedingungen der vergangenen Jahre stark mitgenommen. 

UNICEF unterstützt die irakische Regierung bei der Reaktivierung der nahe gelegenen Bohrlöcher und Wasseraufbereitungsanlagen, um so schnell wie möglich für den Süden und Südwesten Mossuls Wasser zur Verfügung zu stellen, bis die zerstörte Wasserleitung repariert werden kann.

UNICEF fordert alle Konfliktparteien dazu auf, diese wichtigen Reparierungsarbeiten zu ermöglichen. Die zivile Infrastruktur darf niemals angegriffen werden, sagt Hawkins.