Syrien: Lebendiger Albtraum für Kinder

„Für Kinder, die unter Belagerung und unter mutwilliger Gewalt in ganz Syrien gefangen sind, ist das Leben ein lebendiger Albtraum. Sie kämpfen darum, am Leben zu bleiben“, warnte UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore bereits Anfang Februar.

Fast 400.000 Menschen sind derzeit in Ost-Ghuta eingeschlossen. Die Hälfte von ihnen sind Kinder.

Hunderte Menschen inklusive vieler Kinder wurden in den letzten Tagen in Ost-Ghuta getötet und viele weitere verletzt. Die exakte Anzahl der Kinder, die in Ost-Ghuta getötet wurden, kann derzeit nicht bestätigt werden.

Die Situation der Kinder in Ost-Ghuta

Ost-Ghuta liegt in Trümmern. Die Menschen verstecken sich in Kellern, ins Freie zu gehen ist eine tödliche Gefahr. Seit dem Ausbruch der Gewalt Anfang Februar sind die Schulen geschlossen. Die Ernährungssituation der Kinder in Ost-Ghuta hatte sich bereits in den letzten Monaten dramatisch verschlechtert, die Unterernährung hat sich verfünffacht.

In Ost-Ghuta sind momentan rund 390.000 Menschen eingekesselt und leben unter Belagerung. Die Hälfte davon sind Kinder. Für UNICEF und andere Hilfsorganisation ist es schwierig, dringend notwendige Hilfsgüter zu den Menschen zu bringen. Sie leben verschanzt in Kellern, ins Freie zu gehen bedeutet Lebensgefahr.

Schutz von Kindern und humanitärer Zugang gefordert

Die einzige Möglichkeit, die Menschen zu erreichen, ist über Hilfskonvois. Dafür muss es zumindest Feuerpausen geben. Durch humanitäre Konvois kann UNICEF die Kinder mit Spezialnahrung, Medikamenten, Schulmaterial, warmer Kleidung und Wasserreinigungstabletten versorgen. Im Februar 2018 konnte UNICEF im Rahmen eines UN-Konvois das letzte Mal Hilfsgüter nach Ghuta bringen.

Um die wichtige Nothilfe zu leisten, ist UNICEF auf Feuerpausen und das Ende der Kampfhandlungen angewiesen. UNICEF appelliert an alle beteiligten Parteien, diese Hilfslieferungen zu ermöglichen!

„Der Schutz von Kindern muss immer im Vordergrund stehen. Schulen, Krankenhäuser und Spielplätze sollten Orte der Sicherheit sein, niemals Ziele. Kinder müssen überall in Syrien Zugang zu medizinischer Versorgung haben. Die Evakuierung von kranken und verletzten Kindern aus belagerten Gebieten sollte selbstverständlich und nicht Teil der Verhandlungsbemühungen sein“, äußerte sich Henrietta Fore bereits Anfang Februar zur aktuellen Situation in Ost-Ghuta.

UNICEF leistet humanitäre Hilfe in ganz Syrien

In Syrien sind derzeit 5,3 Millionen Kinder auf Hilfe angewiesen. 170.000 Kinder leben in belagerten Gebieten.

Im Jahr 2017 wurden rund 3,7 Millionen Menschen in belagerten und schwer erreichbaren Gebieten durch 49 Konvois oder durch den Abwurf von Hilfsgütern erreicht. In belagerten Gebieten nahm UNICEF an 15 Konvois teil, die annähernd 400.000 Menschen erreichten.

Im Rahmen der „No Lost Generation-Initiative“ unterstützte UNICEF nationale Systeme in Syrien und den umliegenden Aufnahmeländern von syrischen Flüchtlingen, die mehr als 773.000 Kinder mit psychosozialer Unterstützung erreichten, und ermöglichte mehr als 3,2 Millionen Kindern den Zugang zu formaler Bildung.

In Syrien, Jordanien, im Libanon und im Irak erhielten über 6,8 Millionen Menschen durch verbesserte Wasserversorgungssysteme nachhaltigen Zugang zu sauberem Wasser und 1,8 Millionen Menschen profitierten von einer vorübergehenden Wasserversorgung. Mehr Informationen zum Projekt „Wasser für Syrien“

 

Helfen Sie jetzt Kindern in Syrien!