Tausende Kinder benötigen weiterhin Unterstützung nach der Ebola Epidemie

UNICEF begrüßt die Meldung, dass es keine Fälle von Ebola mehr in Westafrika gibt. Fast 23.000 Kinder, die ihre Eltern oder Bezugspersonen durch Ebola in Guinea, Liberia und Sierra Leone verloren haben, benötigen jedoch weiterhin Unterstützung, so UNICEF.

Nachdem 42 Tage ohne Ausbruch der Krankheit vergangen waren, hat Liberia heute verkündet, frei von Ebola-Übertragungen zu sein. Liberia folgt somit der Erklärung von Guinea im Dezember und der von Sierra Leone im November. Das Land tritt jetzt in eine dreimonatige Phase verstärkter Überwachung.

"Es ist ein Erfolg, dass wir diese Epidemie eindämmen konnten, wir dürfen aber nicht den hohen Tribut vergessen, den Ebola von diesen Ländern gefordert hat", so Manuel Fontaine, UNICEF-Regionalleiter für West- und Zentralafrika. "Viele Menschen leiden weiterhin, besonders die Kinder, die durch das Virus noch schutzbedürftiger sind."

Die Mehrheit der Kinder, deren Eltern oder Betreuungspersonen an Ebola gestorben sind, wurde von direkten oder weiteren Familien- oder Gemeindemitgliedern aufgenommen. In der Übergangsphase und zur Stärkung neuer Familienzusammenschlüsse ist es wichtig, diesen Kinder mit Geldzuschüssen, schulischer Unterstützung, Kleidung und Essen zu helfen.

Von 28.637 Menschen, die sich in den zwei Jahren seit dem Ausbruch der Krankheit mit Ebola infiziert haben, waren 4.767 Kinder. Insgesamt haben 11.315 Menschen durch Ebola ihr Leben verloren – 3.508 davon Kinder, das ist mehr als einer von vier Toten.

Zusätzlich sind über 1.260 Kinder, die die Krankheit in den drei Ländern überlebt haben, medizinischen und sozialen Herausforderung ausgesetzt, denn viele der Kinder kämpfen noch immer damit, wieder von ihrem Umfeld akzeptiert zu werden.

"Ebola war eine schreckliche Erfahrung für die Kinder", so Fontaine. "Wir schulden es ihnen und allen Menschen in Guinea, Liberia und Sierra Leone, dass wir ihnen weiterhin helfen, während sie sich von den verheerenden Folgen der Krankheit erholen."

UNICEFs Unterstützung für gefährdete Kinder in den drei Ländern zielt darauf ab, Kinderschutz-Systeme wieder zu verstärken. Dies bedeutet sicherzustellen, dass die nationalen Behörden eine Reihe von Hilfeleistungen zum Schutz der Kinder bereitstellen können. Zu diesen Leistungen gehören psychosoziale Unterstützung, die Suche und Wiedervereinigung von Familien, vorläufige oder alternative Betreuung sowie auf Staat und Gemeinschaft basierende Netzwerke, um Missbrauch und Gewalt gegen gefährdete Kinder vorzubeugen bzw. darauf zu reagieren.

Neben dem Kinderschutz wird UNICEF weiterhin Kampagnen zu Wachsamkeit und Bewusstsein sowie Rapid Response Teams unterstützen. Rapid Response Teams führen aktive Überwachung, soziale Mobilisierung und frühzeitige Isolation durch und stellen eine Grundversorgung in den Bereichen Gesundheit, Ernährung und Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung bereit.

UNICEF benötigt 15 Millionen Euro für Ebola-Soforthilfemaßnahmen in Guinea, Liberia und Sierra Leone zwischen Jänner und März 2016. Dies deckt jedoch noch keine post-Ebola Maßnahmen, sondern nur unmittelbare Bedürfnisse.