Tsunami Notfall in Indonesien: Kinder in Gefahr

In Indonesien bergen die Rettungskräfte nach der Tsunami-Katastrophe immer noch Überlebende. Es fehlt an Wasser, Strom, Nahrung und medizinischer Versorgung. Zu den vielen hunderten Todesopfern könnten noch etliche hinzukommen. Noch weiß niemand, wie schlimm das Ausmaß wirklich ist. UNICEF ist bereits vor Ort, um konkrete Hilfe zu leisten.

© AFP PHOTO/Bay ISMOYO

Nach den Erdbeben und dem Tsunami in Indonesien sind seit Freitagabend Ortszeit 832 Tote zu verzeichnen, 580 Verletzte und 29 Vermisste. Fast 17.000 Binnenvertriebene sind in der Region auf 24 Standorte verteilt. Die Zahl der Opfer steigt, denn viele sind noch unter Trümmern begraben. Manche Gebiete sind von der Kommunikation abgeschnitten. Noch ist es zu früh, um das Ausmaß des Schadens abzuschätzen, das die Naturkatastrophen in den Gebieten von Palu und Donggala in Zentral-Sulawesi angerichtet haben. Die Such- und Bergungsbemühungen auf der Insel Sulawesi sind im vollen Gange, mit Hunderten von DorfbewohnerInnen und den UNICEF Teams.

Die Bereitstellung von Soforthilfe und die Prüfung des Schadens stehen derzeit im Vordergrund: Erste Hilfe, medizinische Grundversorgung, Evakuierung der Verletzten, Krankentransporte, Nahrung und die Bereitstellung von Notunterkünften.

Beim Tsunami zu Weihnachten im Jahr 2004 kamen insgesamt etwa 226.000 Menschen in der Region und dem indischen Ozean ums Leben. UNICEF hatte nach der Katastrophe 2004 die größte Hilfsaktion seiner Geschichte durchgeführt und den Wiederaufbau für Kinder mit organisiert.

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UNICEF Unterstützung der Kinder in Indonesien nach dem Erdbeben/Tsunami:

Kinderschutz

Kinder, die von ihren Eltern getrennt wurden: die Zusammenführung und der Schutz der Kinder ist vorrangig. Der Anteil von Kinderarmut liegt bereits bei 43% in der Region, das Risiko steigt mit den Naturkatastrophen noch weiter an. UNICEF unterstützt das Ministerium für Soziales vor Ort bei der Prävention und dem Vorgehen bei Familientrennungen, einschließlich der Einrichtung von Mechanismen zur Ermittlung und Wiedervereinigung von Familien. UNICEF SozialarbeiterInnen bieten soziale Dienste bei der Familiensuche und –zusammenführung an.

Bildung

Rund 1098 Schulen sind von der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe betroffen. Dies hat direkte Auswirkungen auf rund 142.245 SchülerInnen (etwa 19% der Gesamtzahl der SchülerInnen in Zentral-Sulawesi), die aufgrund der jüngsten Katastrophe keinen Zugang zu Bildung haben.

Gesundheit

Durch die Stromausfälle und blockierten Straßen ist es in einigen Gesundheitseinrichtungen nicht möglich, die Verletzten adäquat zu versorgen. Manche Krankenhäuser sind nur begrenzt mit Personal besetzt, da viele MitarbeiterInnen in dem von den Erdbeben betroffenen Gebieten wohnen. Generell gibt es nicht genügend sauberes Trinkwasser und auch der Strom reicht nicht aus.

Wasser

Der Zugang zu Trinkwasser in Zentral-Sulawesi liegt bei 67,1% und damit unter dem nationalen Durchschnitt von 72,4%. Die Auswirkungen der Erdbeben dürften den Zugang zu Wasser in den städtischen Gebieten von Palu und Donggala beeinträchtigt haben. Einige Rohrleitungssysteme in den Städten wurden beschädigt. UNICEF unterstützt mit ExpertInnen, Wasserversorgung und Hygieneartikeln die betroffenen Gebiete.