Wenn der Bundespräsident persönlich UNICEF-Kinderrechtematerial liefert und Schulen zum Ort gelebter Kinderrechte werden

Wien - Letzte Woche übergab Bundespräsident Van der Bellen persönlich den Kindern einer Volksschule in Innsbruck UNICEF-Kinderrechtematerial. Grund für seinen Besuch: Der Brief eines Schülers. Van der Bellen und UNICEF Österreich setzen sich unentwegt für die Bekanntheit und Umsetzung der Kinderrechte ein. Zu diesem Zweck wird ab diesem Herbst das UNICEF-Programm Kinderrechteschulen in Wien starten.

Als letzten Freitag Bundespräsident Van der Bellen die Volksschule Hötting von Felix in Innsbruck betrat, war die Überraschung bei ihm und seinen Mitschüler*innen groß. Der Tiroler Bub hatte in einem Brief an Van der Bellen, drauf hingewiesen, dass in den Klassenräumen zwar die Menschenrechte neben dem Foto des Bundespräsidenten ausgehängt sind, allerdings nicht die Kinderrechte. Das nahm der Bundespräsident zum Anlass, ihn und seine Schulkolleg*innen am letzten Tag vor den Ferien nach der Zeugnisverteilung persönlich zu besuchen und UNICEF-Kinderrechtematerial, wie Kinderrechte-Poster und -Schulboxen für die gesamte Schule mitzubringen.

Bundespräsident Alexander Van der Bellen: „Es hat mich beeindruckt, dass Felix mir mit seinem Anliegen geschrieben hat. Kinder und Jugendliche wissen oft sehr genau, was sie wollen. Und Kinderrechte sind etwas wirklich Wichtiges und es ist gut, wenn nicht nur Erwachsene sie kennen. Sie wurden 1989 von der UNO beschlossen und gelten mittlerweile in allen Staaten der Welt. Das bedeutet aber leider nicht, dass es allen Kindern auf der Welt gut geht. Der Besuch bei Felix und seinen Klassenkameraden hat mir wieder gezeigt: Es zahlt sich jedenfalls aus, den Kindern und Jugendlichen Gehör zu schenken und ihre Meinung ernst zu nehmen, wenn sie uns sagen, was wir besser machen können. Für sie müssen wir das Gute bewahren.“

Diesen letzten Schultag werden Felix und seine Mitschüler*innen sicherlich noch lange in Erinnerung behalten. Nun können die Kinder dieser Innsbrucker Schule mit neuem Wissen zu den Rechten der Kinder und vor allem dem Bewusstsein, dass der Vertreter des höchsten politischen Amts in Österreich sich für sie und ihre Rechte einsetzt in die Sommerferien starten.

UNICEF-Programm Kinderrechteschulen startet im Herbst

Unter dem Motto „Wir leben Kinderrechte“ startet UNICEF Österreich ab diesem Herbst mit begleiteten Schulworkshops ein Pilotprojekt an verschiedenen Vorreiterschulen in Wien. Die vorrangige Intention des UNICEF-Programms „Kinderrechteschulen“ ist es, gemeinsam mit Schüler*innen und Lehrpersonal das Bewusstsein für Kinderrechte im Unterricht und im Schulalltag zu verankern.

Die teilnehmenden Schulen erarbeiten gemeinsam mit professionellen Trainer*innen eigene Aktionspläne, die Kinderrechte innerhalb der Schulgemeinschaft stärken und langfristig verbessern. Schwerpunkte können in den Bereichen Partizipation, Vielfalt & Nichtdiskriminierung, Gewaltprävention sowie SDGs & Kinderrechte global gesetzt werden. Der Prozess sowie das Ergebnis wird dabei von UNICEF begleitet und begutachtet, um nach einem einjährigen Basisprogramm das Engagement der Schulen mit dem offiziellen UNICEF-Zertifikat „Kinderrechteschule“ auszuzeichnen.

Die Erfahrungen mit den Vorreiterschulen des UNICEF-Programms „Kinderrechteschulen“ werden anschließend dazu genutzt, das ganzheitliche Konzept der Schulentwicklung in den nächsten Jahren in ganz Österreich anzubieten. Das langfristige Ziel ist die Implementierung von Kinderrechten in jedes Schulkonzept in Österreich sowie das Bewusstsein und die Handlungsmöglichkeiten von Kinder und Jugendlichen in Bezug auf ihre eigenen Rechte und die Rechte anderer so früh wie möglich zu verankern.

Das UNICEF-Programm Kinderrechteschulen bewirkt Veränderung auf vielen Ebenen: Kinder und Jugendliche werden in ihrem Umfeld gestärkt und können es aktiv mitgestalten. Die Schulen nehmen Kinderrechte als zentralen Bestandteil in ihre Schulentwicklung auf und leben damit eine Kultur, die von Respekt und Miteinander geprägt ist.

„Durch das Engagement der Schulen und der Beteiligung von jungen Menschen profitiert unsere ganze Gesellschaft: Gewalt und Ausgrenzung wird vorgebeugt und Kinder und Jugendliche werden in ihrer Entwicklung zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern gestärkt“, betont Corinna Geißler, Leiterin Advocacy und Kinderrechte bei UNICEF Österreich den Mehrwert des Programms.

Für Redakationen

UNICEF Österreich stellt seine Kinderrechte-Materialien kostenlosen zum Download zur Verfügung bzw. können einige der können auch in gedruckter Form kostenlos bestellt werden.

Mehr Informationen zum UNICEF-Programm „Kinderrechteschulen“ finden sich unter unicef.at/kinderrechteschulen

Ein Video des Besuchs des Bundespräsidenten an der Volksschule Hötting finden Sie hier.