Weltweit wurde an schätzungsweise 200 Millionen Mädchen und Frauen eine Beschneidung der weiblichen Genitalien durchgeführt. Dabei werden aus nicht medizinischen Gründen Teile der äußeren Genitalien teilweise oder komplett entfernt.
Das ist eine Verletzung der Menschenrechte und ein Akt geschlechtsspezifischer Gewalt. Die Mädchen leiden unter extremen physischen und psychischen Schmerzen, die ihre komplette Zukunft beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall führt die weibliche Genitalverstümmelung zum Tod.
Bis 2030 sind 4,6 Millionen Mädchen von weiblicher Genitalverstümmelung bedroht.
Helfen Sie jetzt, diese brutale Praktik zu stoppen und Mädchen zu schützen!
Aktuelle Situation zu FGM
Guinea hat mit 95 Prozent eine der höchsten Raten an weiblicher Genitalverstümmelung weltweit.
Die 39-jährige Koulako hat sich entschieden, ihre Töchter nicht dieser grauenvollen Praktik zu unterziehen.
Sie selbst leidet bis heute unter gesundheitlichen Problemen.
Tag für Tag kämpft sie in ihrer Gemeinde für die Abschaffung von weiblicher Genitalverstümmelung und die Aufklärung von Mädchen und Frauen.
„Ein Mädchen zu beschneiden bedeutet, ihre Weiblichkeit zu verderben“, erzählt Koulako.

Das Kalas Girls‘ Rescue Center in Uganda beherbergt Mädchen, die vor Zwangsheirat oder weiblicher Genitalverstümmelung geflohen sind.
Dieses gemeinsam mit der Regierung betriebene Programm sorgt dafür, Kinderehen und Genitalverstümmelung zu beseitigen.
Den betroffenen Mädchen wird ermöglicht, wieder zur Schule zu gehen und eine Ausbildung abzuschließen.
„Das Programm hat mir die Hoffnung gegeben, dass ich Anwältin werden kann. Ich möchte das erste Gericht in Amudat aufbauen“, erzählt die 13-jährige Everline.

Magfira und Mekiya sind beste Freundinnen und leben in Äthiopien, einem Land in dem weibliche Genitalverstümmelung immer noch praktiziert wird.
Als Magfira erfahren hat, dass Mekiya beschnitten werden sollte, alarmierte sie die Behörden.
Die Ansprechpartnerin für Frauenfragen in der Region hat sofort eingegriffen und die menschenunwürdige Praxis unterbunden.
In der Schule haben die beiden Mädchen über die schädlichen Folgen der Genitalverstümmelung von Frauen gelernt.


Unsere Maßnahmen gegen weibliche Genitalverstümmelung
Gemeinsam mit dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) leitet UNICEF seit 2008 das weltweit größte Programm zur Beendigung der Genitalverstümmelung von Frauen. Folgende Maßnahmen sind Teil des Programms:
- Zusammenarbeit mit Gemeinden, um das Bewusstsein der Menschen für weibliche Genitalverstümmelung zu vergrößern. So kann ein kollektiver Verzicht erreicht werden, bei dem sich eine ganze Gemeinschaft gegen weibliche Beschneidung entscheidet.
- Bildungsprogramme für Mädchen, Frauen, aber auch Buben und Männer, um das Bewusstsein zu erhöhen und bestehende Einstellungen sowie Verhaltensweisen in Frage zu stellen.
- Kooperation mit lokalen Regierungen, um Gesetzgebungen zum Schutz der Mädchen und Frauen zu verändern und weibliche Genitalverstümmelung auf Gesetzesebene zu verbieten.

Mavalas Kampf gegen sexualisierte Gewalt
Mavala, Name geändert, 25, lebt in der DR Kongo. Ihr Leben wurde von der Gewalt im Osten des Landes geprägt. Mit 15 Jahren wurde sie von einer bewaffneten Gruppe entführt. Zwei Jahre lang war sie Missbrauch und Gewalt ausgesetzt.
Nach ihrer Flucht mit 17 Jahren stieß sie zunächst auf Ablehnung. Dank der Unterstützung einer UNICEF-Partnerorganisation konnte sie zu ihrer Familie zurückkehren und ihre Bildung fortsetzen.
Psychologische Hilfe und Wiedereingliederung halfen Mavala, ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. „Das hat mir geholfen, die Vergangenheit zu vergessen“, sagt sie.

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- Weltweit arbeiten wir mit Partnerorganisationen und lokalen Initiativen, damit Kinder vor Ort die Hilfe erhalten, die sie am dringendsten brauchen.
- Unsere Arbeit ist nur mithilfe von Spenden wie Patenschaften möglich, da wir keine Pflichtbeiträge von Regierungen erhalten.
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Wichtige Fragen zu FGM
Was für medizinische Folgen kann weibliche Genitalverstümmelung haben?
Zu den unmittelbaren Gesundheitsrisiken gehören Blutungen, Schock, Infektionen, Urinstau, starke Schmerzen sowie ein höheres Risiko für eine HIV-Übertragung. Wenn Mädchen der weiblichen Genitalverstümmelung unterzogen wurden, ist im Erwachsenenalter die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie unfruchtbar werden oder Komplikationen bei der Geburt erleiden. Dazu gehören postpartale Blutungen, Totgeburten oder ein frühzeitiger Tod des Neugeborenen.
Neben der physischen Risiken sind jedoch auch die psychologischen Auswirkungen enorm. Viele Mädchen leiden längerfristig unter Angstzuständen und Depressionen.
Warum wird weibliche Genitalverstümmelung immer noch praktiziert?
Weibliche Genitalverstümmelung ist ein Ausdruck von einer in der Gesellschaft tief verwurzelten Geschlechterungleichheit.
Oft ist es der Fortbestand von alten Traditionen, der die Aufrechterhaltung der brutalen Praxis bedingt. In einigen Gesellschaften gilt sie als Übergangsritus. Andere nutzen sie, um die Sexualität der Mädchen zu unterdrücken oder ihre Keuschheit zu sichern. In Ländern, in denen Genitalverstümmelung weit verbreitet ist, wird sie oft als Voraussetzung für die Ehe oder eine Erbschaft angesehen. Familien werden oft gedrängt oder die Ächtung der Töchter bei Missachtung des Rituals droht.
Inwiefern ist weibliche Genitalverstümmelung eine Verletzung der Menschenrechte?
Weibliche Genitalverstümmelung verstößt gegen die Grundsätze der Gleichheit und der Nicht-Diskriminierung aufgrund des Geschlechts. Sie verstößt gegen das Recht auf Freiheit von Folter und grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung.
Sie verstößt gegen das Recht auf das höchstmögliche Maß an Gesundheit, das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die Rechte des Kindes. In den schlimmsten Fällen verstößt sie sogar gegen das Recht auf Leben.
Wo wird die Beschneidung der weiblichen Geschlechtsteile heute noch durchgeführt?
Weibliche Genitalverstümmelung assoziieren viele Menschen mit Afrika. Aber leider wird sie in vielen Ländern rund um die Welt noch heute praktiziert. Mindestens 200 Millionen Mädchen und Frauen aus 31 Ländern auf drei Kontinenten sind betroffen.
Mit über 90 Prozent ist die Praxis in Somalia, Guinea und Dschibuti am weitesten verbreitet. Aber auch in einigen Gebieten des Nahen Ostens wie dem Irak und Jemen und in einigen Ländern Asiens wie Indonesien ist Genitalverstümmelung stark verbreitet. Es gibt darüber hinaus Hinweise darauf, dass die weibliche Beschneidung auch in einigen Bevölkerungsgruppen in Kolumbien, Indien, Malaysia, dem Oman, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten durchgeführt wird.
Was haben UNICEF und UNFPA durch das gemeinsame Programm bereits erreicht?
13 Länder haben seither nationale Gesetze zum Verbot von Genitalverstümmelung verabschiedet. Das Programm hat außerdem dazu beigetragen, dass mehr als 6 Millionen Mädchen und Frauen Zugang zu Präventions-, Schutz- und Behandlungsdiensten erhalten haben.
Etwa 45 Millionen Menschen in 15 Ländern haben sich auf Gemeindeebene inzwischen öffentlich dazu bekannt, die Beschneidung der Frau aufzugeben.