Für eine Kindheit ohne Flucht

Noch nie waren so viele Kinder auf der Flucht wie heute. Die Zahlen sind dramatisch: 43 Millionen Kinder sind aufgrund von Flucht oder Migration entwurzelt. 26 Millionen Mädchen und Buben sind in ihrem eigenen Land ohne Zuhause.

Wir lassen kein Kind allein. Viele Kinder wurden dabei von ihren Eltern auf der Flucht getrennt. Die Lage ist derzeit besonders in Kriegs- und Konfliktgebieten, wie dem Gazastreifen und der Ukraine, prekär.

Eisige Temperaturen und weite Fluchtwege bedrohen diese Kinder zusätzlich. Unser Ziel ist es, Kinder nicht nur auf der Flucht sondern allgemein in Not zu helfen. Ob mit Bildung, Nahrung oder psychosozialer Betreuung. 

Jedes Kind braucht Schutz. Schenken Sie jetzt Sicherheit & Wärme. 


Kinder auf der Flucht: Aktuelle Situation

 

Zerstörte Infrastruktur, keine Kapazitäten mehr in medizinischen Einrichtungen, kein Wasser - die Situation im Gazastreifen könnte nicht prekärer sein. Knapp die Hälfte der Bevölkerung sind Kinder. Sie können am wenigsten für den Krieg, leiden aber am meisten darunter.

Viele sind bereits in den letzten Jahren geflüchtet - sowohl im eigenen Land in die Westbank, als auch in die umliegenden Länder, wie den Libanon. 

Das Shatila Palestine Refugee Camp in Beirut beheimatet viele Flüchtlinge aus den umliegenden Ländern mit mehr als 500 Wohneinheiten. 

 

Die Sirenen in ihrer Heimatstadt Chornomorsk heulten die ganze Nacht durch. Die Stadt war stockfinster und leer, denn die meisten Menschen sind bereits geflohen. Die Kämpfe kamen immer näher.

Also hat Angelinas Mutter eine schwere Entscheidung getroffen: „Wir wollten nicht weggehen. Wir haben gehofft, dass alles ein Ende hat. Aber nein. Wir sind nur wegen der Kinder geflohen."

Das erste Stück musste Angelinas Familie zu Fuß zurücklegen. Es hat lange gedauert bis sie eine Mitfahrgelegenheit finden konnten. Erleichtert, dankbar und müde hat die Familie schließlich in einem Camp an der rumänischen Grenze Schutz gefunden.

 

Die politischen und sozioökonomischen Entwicklungen im Jahr 2021 verschärften die Lage in Afghanistan, nach vier Jahrzehnten andauernder Konflikte, Naturkatastrophen, chronischer Armut und Krankheitsausbrüchen. Mindestens 3,2 Millionen Menschen sind auf der Flucht im eigenen Land - die Hälfte davon sind Kinder. UNICEF bleibt im Land und hilft ihnen mit Nahrung, medizinischer Versorgung, Trinkwasser und Schutz. Spezielle Bildungsangebote erreichen auch geflüchtete Kinder.

So wie der fünfjährige Mohammad und sein zweijähriger Bruder Sayed. Sie sind vor den Konflikten geflohen und befinden sich jetzt im Haji-Lager im Süden Afghanistans. Dort werden sie und ihre Familie von UNICEF mit Hilfsgütern und Bildung versorgt.

 

Der Krieg stiehlt den syrischen Kindern das Kostbarste, was sie haben: eine Kindheit in Frieden! Etwa 3 Millionen Kinder sind innerhalb Syriens auf der Flucht, 2,8 Millionen in benachbarten Ländern.

Darüber hinaus hat das verheerende Erdbeben im Februar 2023 die Lage noch zusätzlich verschlimmert. 

Die dreizehnjährige Bayan kann sich an nichts anderes erinnern, außer Gewalt und Vertreibung. Die Familie war innerhalb von fünf Jahren dreimal auf der Flucht. „Wir packten alles, was wir tragen konnten, und flohen mitten in der Nacht", erzählt Bayans Mutter.

 

Über 1,7 Millionen Kinder sind im Jemen auf der Flucht vor dem grausamen Konflikt. Viele Kinder wachsen in Häusertrümmern oder Flüchtlingslagern auf – Strom, Wasser und Lebensmittel sind knapp.

Hunger ist der ständige Begleiter der Mädchen und Buben im Jemen.

Der kleine Salim und etwa 2,3 Millionen weitere Kinder sind akut mangelernährt. Salims Familie musste vor der Gewalt fliehen. Sein Vater konnte daher nicht mehr genug Geld verdienen, um seine Kinder zu ernähren.

So hilft UNICEF Kindern auf der Flucht

Betreuung von unbegleiteten Kindern

Lieferung von Hilfsgütern wie Kleidung oder Decken

Psychosoziale Unterstützung zur Verarbeitung von Traumata

Unterkünfte und sichere Räume

Ermöglichung von Bildung

Medizinische Versorgung und Bereitstellung von Medikamenten

Ihre Spende macht einen Unterschied!

Information zu Spenden: Es kann nicht garantiert werden, dass die Spende ausschließlich für Kinder auf der Flucht eingesetzt wird. Ihre Spende wird verwendet, um Kinder in Not weltweit zu unterstützen.

Häufige Fragen zu Kindern auf der Flucht

Wie hilft UNICEF Flüchtlingskindern in Österreich?

Gemeinsam mit UNHCR und IOM setzen wir uns für den Kinderschutz und für ein sicheres Ankommen in Österreich ein.

Besonders machen wir uns dafür stark, dass die Rechte und Bedürfnisse von unbegleiteten Kindern bei der Registrierung und Identifikation bestmöglich beachtet werden und sie die Betreuung bekommen, die sie benötigen.

Darüber hinaus haben wir mit unseren Partnern „Mindeststandards zum Kinderschutz in Flüchtlingsunterkünften“ entwickelt, um die Mädchen und Buben vor Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch in der Unterkunft zu schützen.

Welche Hilfe benötigen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge?

Es muss sichergestellt werden, dass alle geflüchteten und migrierten Kinder - begleitet oder nicht - Zugang zu sicheren und angemessenen Unterkünften haben. Kinder benötigen sofortigen Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Spezialisierte Unterkünfte, Pflege, Betreuung, Vormundschaft und andere Maßnahmen sind notwendig, um sicherzustellen, dass jedes unbegleitete Kind sein Recht, in einer fürsorglichen Umgebung aufzuwachsen, realisieren kann.

Wie soll man mit Kindern über Krieg sprechen?

Millionen Kinder weltweit sind von Krieg beeinflusst. Um die Eindrücke über Gewalt und Flucht zu verarbeiten, haben wir Material zur psychosozialen Bearbeitung zusammengestellt. Folgende Fragen werden darin behandelt: Wie spreche ich mit Kindern über Konflikte und Krieg? Wie bearbeite ich dieses sensible Thema im Unterricht? Wie achte ich auf meine und die Ressourcen anderer? Die Materialien dafür finden Sie in unserem Infomaterial

Welche zusätzlichen Gefahren entstehen für Kinder auf der Flucht?

Kinder auf der Flucht sind am stärksten von direkten und indirekten Auswirkungen betroffen. Sie haben keinen Zugang zu Grundversorgung und tragen ein höheres Risiko mit Gewalt, Ausbeutung, Missbrauch und Menschenhandel konfrontiert zu werden. Auch sind sie verstärkt der Gefahr von Kinderarbeit, Kinderehe und Familientrennung ausgesetzt.