Jugendliche präsentieren Bundespräsident Van der Bellen und seiner Gattin ihre Vorstellungen von einer besseren Welt

Wien - Die zwei Jugendlichen Nusaiba und Sophie durften gestern persönlich ihre kreativen Bilder, die im Rahmen des UNICEF Österreich Ideenwettbewerbs „Denk dir die Welt“ letztes Jahr ausgezeichnet wurden und nun Teil des UNICEF Österreich-Ideenkatalogs sind, Bundespräsident Van der Bellen und seiner Gattin Doris Schmidauer präsentieren.

Zwei Jugendliche übergeben den UNICEF-Österreich Ideenkatalog an den Bundespräsidenten und seine Gattin
vlnr. Doris Schmidauer, Sophie, Nusaiba und Bundespräsident Van der Bellen Credit: © HBF / Karlovits

Als letztes Jahr die Corona-Pandemie schlagartig das Leben von uns allen von heute auf morgen auf den Kopf gestellt hat, waren die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche weder absehbar noch waren sie im Fokus der öffentlichen Diskussion.

Gestern empfing Alexander Van der Bellen zusammen mit seiner Gattin, Doris Schmidauer, Nusaiba und Sophie, beide 15 Jahre alt, gemeinsam mit Vertreter*innen von UNICEF Österreich und erhielt den UNICEF Österreich „Denk dir die Welt“-Ideenkatalog überreicht. Die beiden Jugendlichen hatten Gelegenheit, ihre Zeichnungen zu präsentieren und zu erklären, was sie für eine bessere Welt als wichtig erachten.

Bundespräsident Van der Bellen sind die Kinderrechte ein großes Anliegen. Dass junge Menschen die Möglichkeit haben, ihre Meinung kundzutun und ihnen auch zugehört wird – das ist ein Kinderrecht. „Um die aktuellen Herausforderungen, denen wir uns allen gemeinsam gegenübersehen, zu meistern, bedarf es gesellschaftlichen Zusammenhalts. Ob jung oder alt, wir alle können aktiv zu einer Welt beitragen, die wir uns wünschen. Es ist daher wichtig, Kinder und Jugendliche als Teil unserer Gesellschaft aktiv miteinzubeziehen. Sie werden mit ihren kreativen und innovativen Lösungsansätze die künftige Welt gestalten“, betont der Bundespräsident. „Aus diesem Grund freue ich mich besonders über das persönliche Treffen mit den jungen Künstlerinnen Nusaiba und Sophie.“

Der UNICEF Österreich „Denk dir die Welt“-Ideenkatalog beinhaltet eine Auswahl der über 700 Bilder und Texte von Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 18 Jahren, die letztes Jahr im Rahmen des UNICEF Kreativ-Wettbewerbs „Denk dir die Welt“ zum Thema „Denk dir eine bessere Welt nach Corona“ eingereicht wurden.

Die Ideen der Kinder und Jugendlichen zeigen uns auf, wie wir gemeinsam Krisen meistern und was wir besser machen sollten. Ihre Vorschläge reichen von kinderfreundlichen Lebensräumen, Gesundheit und Bildung für alle, respektvolles und gewaltfreies Zusammenleben bis zu Nachhaltigkeit, Arten- und Klimaschutz.

Nusaiba, 15, erklärt zu ihrem „Eisbären-Bild“: „Der Eisbär symbolisiert die Klimakrise. Er sollte aber auch gleichzeitig so etwas wie ein Teddybär sein, weil UNICEF für Kinder steht. Außerdem sind viele Tiere vom Aussterben bedroht. Die Tiere stehen auch für Afrika, wo die Hilfe von UNICEF sehr gefragt ist. Afrika war schon, als es kolonialisiert worden ist, ein Opfer der Welt und ist es heute durch Kriege um Rohstoffe noch immer – das sollte nicht sein.“

Sophies großes Anliegen formuliert sie so: „Egal ob groß oder klein, dick oder dünn, egal welche Hautfarbe oder welche sexuelle Orientierung jemand hat: Alle Menschen sind gleich und sollen die gleichen Rechte haben. Niemand darf ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Everybody is beautiful!“

Kinderrechte schützen und umsetzen

Kindern und Jugendlichen Gehör zu schenken und ihre Partizipation zu gewährleisten sind Kinderrechte. Das ist in der UN-Kinderrechtskonvention festgehalten.

Die Kinderrechte sind weltweit durch die Pandemie bedroht und Fortschritte der letzten Jahrzehnte drohen zu Nichte gemacht zu werden.

Präsident des Österreichischen Komitees für UNICEF, Hubert Schultes, zeigt im Zuge des Treffens mit dem Bundespräsidenten aktuelle Herausforderungen für Kinder weltweit auf: „Corona hat massive Auswirkungen auf Millionen Kinder und ihre Familien weltweit. Deshalb setzt sich UNICEF im Rahmen von COVAX für eine gerechte Impfstoffverteilung ein. In Krisengebieten wie zum Beispiel dem Jemen oder Sub-Sahara ist die Pandemie ein massiver Treiber der ohnehin dramatischen Ernährungslage. Wir müssen alles dafür tun, gerade in Zeiten wie diesen, an der Seite der Kinder zu bleiben, überall, und uns unermüdlich für ihre Rechte einsetzen.“

Denk dir die Welt

Kinder und Jugendliche sind nach wie vor stark von der Corona-Pandemie betroffen: Schulschließungen, Home Schooling, Social Distancing und Co standen auf der Tagesordnung. Die Auswirkungen auf die psychische Gesundheit werden noch lange nachwirken. Nichtsdestotrotz kamen junge Menschen selbst wenig zu Wort. Das war der Anlass für UNICEF Österreich letztes Jahr mit dem Ideenwettbewerb „Denk dir die Welt“ eine Plattform für junge Menschen zu schaffen, damit sie gehört und in Entscheidungsprozesse, die sie betreffen miteinbezogen werden.

Aus diesem Grund freut sich UNICEF Österreich besonders, dass zwei Jugendliche gestern im Namen aller Teilnehmer*innen Van der Bellen und seiner Gattin den Ideenkatalog übergeben und sogar ihre Visionen selbst präsentieren konnten.

„Denk dir die Welt ist viel mehr als ein Ideenwettbewerb und der Ideenkatalog mehr als eine Sammlung kreativer Zeichnungen und Texte von Kindern und Jugendlichen. Er enthält Wünsche und Forderungen für eine bessere Welt. Gelebte Partizipation von Jugendlichen ist sicher eines der großen Themen, die uns die Corona-Krise gelernt hat“ so Christoph Jünger, der Geschäftsführer des Österreichischen Komitees für UNICEF.

Auch heuer haben Kinder und Jugendliche in Österreich wieder die Möglichkeit, ihre Ideen und Vorstellungen im Rahmen des Kreativwettbewerbs „Denk dir die Welt“ Gehör zu verschaffen. „Wie schaut eine Welt aus, in der du happy und gesund leben kannst?“ Zu dieser Frage sind junge Menschen dazu aufgerufen, ihre kreativen Werke für eine bessere Welt bis Anfang Oktober einzureichen.