Kinshasa/Wien – Fast 45.000 Dosen des Ebola-Impfstoffs sind auf dem Weg in die Provinz Kasai, da UNICEF gemeinsam mit der Regierung und Partnern die Anstrengungen verstärkt, Kinder und Familien vor dem jüngsten Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) zu schützen.
Seit der Ausbruch am 5. September erklärt wurde, wurden 47 Verdachts- und bestätigte Fälle gemeldet, darunter 14 bei Kindern. Bereits 25 Menschen sind gestorben, darunter 12 Kinder.
„Jede gelieferte Dosis ist ein weiterer Schritt, um Kinder und Familien zu schützen“, sagte John Agbor, UNICEF-Vertreter in der DRK. „Impfstoffe gehören zu den wirksamsten Instrumenten in dieser von der Regierung geführten Reaktion, um Ebola zu stoppen. Aber Kinder brauchen auch medizinische Versorgung, wenn sie erkranken, Unterstützung, um mit dem Trauma fertigzuwerden, sichere Orte zum Lernen und Spielen sowie Anleitung für Familien, wie sie sich vor der Krankheit schützen können.“
Das derzeitige Epizentrum ist Bulape, während die benachbarten Gebiete Mweka und Mushenge ebenfalls gefährdet sind. Mehr als 1.048 Kontaktpersonen wurden bereits identifiziert und werden überwacht.
UNICEF-Teams arbeiten rund um die Uhr in Kasai, gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium, anderen UN-Organisationen und lokalen Partnern. Etwas mehr als 20.000 Dosen des Ervebo-Impfstoffs sind bereits im Kasai-Gebiet eingetroffen, da die Kampagne zur Impfung von Gesundheitsfachkräften an vorderster Front und den am stärksten Gefährdeten ausgeweitet wird. UNICEF sorgt während des Transports für die Einhaltung der Kühlkette, damit jede Dosis wirksam bleibt.
Über die Impfungen hinaus unterstützt UNICEF die Behandlung von Ebola-Patienten, verstärkt Hygienemaßnahmen in Schulen, Krankenhäusern und kinderfreundlichen Einrichtungen und stellt sicher, dass Familien lebensrettende Informationen erhalten, wie sie sich schützen können. Spezialisierte Teams leisten zudem psychosoziale Unterstützung und Kinderschutzdienste für von der Krankheit betroffene Kinder.
Dies ist bereits der sechzehnte Ebola-Ausbruch in der DRK, seit das Virus 1976 erstmals entdeckt wurde. Der letzte Ausbruch im Kasai-Gebiet ereignete sich 2008–2009. Es handelt sich um eine der fragilsten Regionen des Landes, und mit einem schwachen Gesundheitssystem, eingeschränktem Zugang zu sauberem Trinkwasser, Medikamentenmangel und mangelhafter Sanitärversorgung sind die Familien hier ohnehin extrem gefährdet.
„Ausbrüche wie dieser erinnern uns auch daran, wie wichtig die weltweite Vorsorge ist, ebenso wie die sofortige Reaktion“, fügte Agbor hinzu. „Globale Solidarität und Investitionen in starke öffentliche Dienste und Notfallsysteme werden dazu beitragen, Kinder nicht nur heute zu schützen, sondern auch vor der nächsten Krise.“
Für Redaktionen
Foto- und Videomaterial aus der Demokratischen Republik Kongo.