Ein Erdbeben der Stärke 6,0 erschütterte am späten Abend des 31. August 2025 den Osten Afghanistans. Das Epizentrum lag nordöstlich der Stadt Dschalalabad in der Provinz Nangarhar. Erste Berichte weisen auf zahlreiche Todesopfer sowie weitreichende Zerstörungen in Teilen der Provinzen Nangarhar und Kunar hin. Die Opferzahlen werden derzeit überprüft.
Teams von UNICEF befinden sich vor Ort und arbeiten eng mit lokalen Partnern sowie UN-Organisationen zusammen, um die Auswirkungen in den am stärksten betroffenen Gebieten zu erfassen und den notwendigen Hilfsbedarf festzustellen. Der Schwerpunkt liegt auf der Identifizierung dringendster Prioritäten in den Bereichen Gesundheit, sauberes Wasser, Sanitärversorgung, Kinderschutz, Notunterkünfte und psychosoziale Unterstützung für betroffene Kinder und Familien.
Darüber hinaus versorgen von UNICEF unterstützte Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Nangarhar und Kunar die Verletzten und leisten dringend notwendige Behandlungen, während die Krankenhäuser zunehmend unter Druck geraten.
Unser Einsatz konzentriert sich darauf, dringendste Bedürfnisse in den Bereichen Gesundheit, sauberes Wasser, Sanitärversorgung, Ernährung, Kinderschutz, Notunterkünfte und psychosoziale Unterstützung zu decken, um sicherzustellen, dass Kinder und Familien so schnell wie möglich lebensrettende Hilfe erhalten.
Weitere Informationen zur Arbeit von UNICEF in Afghanistan.
So hilft UNICEF nach dem Erdbeben in Afghanistan
UNICEF liefert wichtige Notfallhilfsgüter, darunter Medikamente, Hygieneartikel (Seife, Waschmittel, Handtücher, Binden und Wassereimer), warme Kleidung, Schuhe und Decken, Küchenausstattung sowie Zelte und Planen für Familien, die ihr Zuhause verloren haben. Wir stimmen uns weiterhin eng mit lokalen Partnern und Gemeinden ab. UNICEF hat Sozialarbeiter in den am stärksten betroffenen Gebieten der Provinzen Kunar und Laghman eingesetzt und unentbehrliche Medikamente und medizinische Geräte für den Einsatz in den betroffenen Gebieten bereitgestellt. Darüber hinaus wurden 35 Krankenwagen in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium von Nangarhar in die Provinz Kunar entsandt.
In den ersten 72 Stunden hat UNICEF schnell Einsatzteams, Vorräte und Ressourcen in verschiedenen Bereichen mobilisiert, um dringende Bedürfnisse in den von dem Erdbeben betroffenen Gebieten zu decken, einschließlich:
- Der Behandlung von nahezu 2.500 Trauma-Fällen seit dem 1. September.
- Der Versendung von 3.000 Kartons mit wichtigen Nahrungsmitteln und 1.000 Kartons mit Fertignahrung (Ready-to-Use Therapeutic Food).
- Der Verteilung von 400 Familienhygiene-Sets und 50 Kartons mit Wasserreinigungstabletten sowie weiteren 40.000 Kanistern und 3.000 Hygienesets, die in der Planung sind.
- Zwei Zelte wurden versandt, um kinderfreundliche Zonen einzurichten.
Zusätzlich wurden zwei Charterflüge mit über 130 Tonnen lebenswichtiger humanitärer Hilfsgüter für die Ankunft am 4. und 5. September freigegeben.
Der Erdbeben-Hilfsplan für Afghanistan
Der sechsmonatige Erdbeben-Hilfsplan von UNICEF soll 400.000 Menschen erreichen, darunter mehr als 212.000 Kinder, in den am stärksten betroffenen Distrikten wie Chapadara, Nurgal und Chawkay. Geplante Maßnahmen umfassen:
- Erweiterter Zugang zu medizinischer Notversorgung: Stärkung bestehender Gesundheitseinrichtungen und Entsendung zusätzlicher mobiler Teams, die Traumaversorgung, Leistungen für Mütter und Neugeborene sowie essenzielle Medikamente bereitstellen.
- Zugang zu sauberem Wasser: Sanierung von Wassersystemen und Einrichtung von Notfall-Wasserstellen, um Ausbrüche akuter Durchfallerkrankungen zu verhindern.
- Verbesserung von Sanitärversorgung und Hygiene: Reparatur von WASH-Einrichtungen in Schulen und Gesundheitszentren sowie Verteilung von Hygienesets mit Seife und anderen wichtigen Artikeln.
- Bekämpfung von Mangelernährung: Untersuchung und Behandlung von Kindern mit akuter Mangelernährung, die sich durch Vertreibung und eingeschränkten Zugang zu Nahrungsmitteln voraussichtlich verschlimmern wird.
- Finanzielle Soforthilfe: Unterstützung von 13.200 besonders gefährdeten Haushalten mit Bargeldhilfen zur Deckung unmittelbarer Bedürfnisse und Vorbereitung auf die Wintermonate.
- Psychosoziale Unterstützung: Einrichtung kinderfreundlicher Räume und Aufstockung der Zahl geschulter Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter – insbesondere weiblicher Fachkräfte – zur Bereitstellung von psychosozialer Unterstützung für Kinder und ihre Familien.
- Fortführung von Bildung: Einrichtung provisorischer Lernräume, während beschädigte Schulen begutachtet und instandgesetzt werden.
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