Im Gazastreifen trägt eine Mutter ihr Baby.

Rom/New York/Wien – UNICEF und das WFP warnen vor einer drohenden Katastrophe: 71.000 Kinder und mehr als 17.000 Mütter sind von akuter Mangelernährung bedroht.

Die Bevölkerung im Gazastreifen steht angesichts wieder eskalierender Kämpfe, geschlossener Grenzübergänge und dramatischer Nahrungsmittelknappheit vor der Gefahr einer Hungersnot. Hunger und Mangelernährung haben sich seit dem vollständigen Stopp humanitärer Hilfe am 2. März stark verschärft und die humanitären Fortschritte, die während der Waffenruhe Anfang des Jahres erzielt wurden, wieder zunichtegemacht.

Laut der heute veröffentlichten Momentaufnahme der Integrated Food Security Phase Classification (IPC) sehen sich 470.000 Menschen in Gaza katastrophalem Hunger (IPC Phase 5) ausgesetzt, während die gesamte Bevölkerung unter akuter Ernährungsunsicherheit leidet. Der Bericht prognostiziert zudem alarmierende Zahlen: 71.000 Kinder und über 17.000 Mütter werden dringend eine Behandlung wegen akuter Mangelernährung benötigen. Zu Jahresbeginn 2025 hatten Hilfsorganisationen noch mit 60.000 betroffenen Kindern gerechnet.

Familien in Gaza hungern – während die Nahrungsmittel, die sie dringend benötigen, an der Grenze lagern. Wir können sie nicht erreichen, weil der Konflikt erneut aufgeflammt ist und seit Anfang März ein vollständiges Verbot für humanitäre Hilfe gilt“, sagte Cindy McCain, Exekutivdirektorin des UN-Welternährungsprogramms (WFP). „Die internationale Gemeinschaft muss dringend handeln, damit Hilfsgüter wieder nach Gaza gelangen. Wenn wir warten, bis eine Hungersnot offiziell festgestellt wird, ist es für viele Menschen bereits zu spät.

Mehrheit der Kinder im Gazastreifen leidet unter Nahrungsmittelknappheit

Die IPC-Momentaufnahme für Gaza warnt, dass neue militärische Operationen, die anhaltende vollständige Blockade sowie der kritische Mangel an lebensnotwendigen Gütern die Schwellenwerte für Hungersnot, akute Mangelernährung und Sterblichkeit in den kommenden Monaten überschreiten könnten.

Die große Mehrheit der Kinder in Gaza ist laut dem IPC-Bericht, der von 17 UN-Organisationen und NGOs unterstützt wird, extremer Nahrungsverknappung ausgesetzt. In Kombination mit dem stark eingeschränkten Zugang zu Gesundheitsdiensten sowie dem Mangel an sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen wird mit einem rasanten Anstieg akuter Mangelernährung in den Gebieten Nord-Gaza, Gaza-Stadt und Rafah gerechnet.

Das Risiko einer Hungersnot tritt nicht plötzlich auf. Es entwickelt sich dort, wo der Zugang zu Nahrungsmitteln blockiert ist, wo Gesundheitssysteme zusammengebrochen sind und Kinder ohne das Nötigste zum Überleben zurückgelassen werden. Hunger und akute Mangelernährung gehören für Kinder im Gazastreifen zum Alltag“, erklärte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Wir haben immer wieder vor dieser Entwicklung gewarnt und appellieren erneut an alle Parteien, eine Katastrophe zu verhindern.

Die Grenzübergänge nach Gaza sind seit über zwei Monaten geschlossen – so lange wie noch nie zuvor. Dies hat dazu geführt, dass die Lebensmittelpreise auf den Märkten in astronomische Höhen gestiegen sind und die wenigen verfügbaren Nahrungsmittel für die meisten Familien unerschwinglich geworden sind.

Gleichzeitig sind über 116.000 Tonnen Nahrungsmittelhilfen – genug, um eine Million Menschen bis zu vier Monate lang zu versorgen – bereits in Hilfskorridoren positioniert und bereit zur Lieferung. Hunderte Paletten mit lebenswichtigen Nährstoffpräparaten stehen ebenfalls zur Einfuhr bereit. UN-Organisationen sind bereit, gemeinsam mit allen Beteiligten und Partnern der Ernährungssicherung diese Hilfsgüter zu liefern und zu verteilen, sobald die Grenzen für eine hilfsbasierte und prinzipientreue Lieferung wieder geöffnet werden.

UNICEF bleibt vor Ort im Gazastreifen

Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) und UNICEF sind weiterhin vor Ort in Gaza und bereit, lebensrettende Hilfe gemäß humanitärer Prinzipien zu leisten.

Das WFP hat seine letzten Nahrungsmittelvorräte am 25. April aufgebraucht, um Gemeinschaftsküchen für warme Mahlzeiten zu versorgen. Eine Woche zuvor mussten alle 25 vom WFP unterstützten Bäckereien schließen, da Mehl und Kochbrennstoff ausgegangen waren. In derselben Woche waren auch alle WFP-Nahrungsmittelpakete – vorgesehen als Zwei-Wochen-Rationen – erschöpft.

UNICEF liefert weiterhin Wasser und bietet wichtige Ernährungsdienste an, aber die Vorräte zur Vorbeugung von Mangelernährung sind aufgebraucht, und auch die Mittel zur therapeutischen Behandlung akuter Mangelernährung sind nahezu erschöpft.

UNICEF und das WFP fordern alle Konfliktparteien eindringlich auf, das Wohl der Zivilbevölkerung zu priorisieren, den Zugang für humanitäre Hilfe nach Gaza unverzüglich zu ermöglichen und ihre Verpflichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht einzuhalten.

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