New York/Amman/Port Sudan/Wien – Stellungnahme von UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

„Der Drohnenangriff auf eine Moschee im Lager Abu Shouk für Binnenvertriebene in Al-Fasher, Nord-Darfur, während des Fajr-Gebets vor drei Tagen ist schockierend und unentschuldbar. Erste Berichte deuten darauf hin, dass bei dem tödlichen Angriff, der nicht nur die Moschee, sondern auch angrenzende Häuser traf, mindestens elf Kinder im Alter von sechs bis 15 Jahren getötet wurden. Viele weitere Kinder wurden verletzt.

Seit mehr als 500 Tagen ertragen die Kinder in Al-Fasher eine unerbittliche Belagerung durch die Rapid Support Forces. Kinder sind in der Gewalt gefangen, haben kaum Zugang zu Nahrung, sauberem Wasser und Gesundheitsversorgung und sind gezwungen, Gräuel mitanzusehen, die kein Kind jemals erleben sollte. Der jüngste Angriff hat Familien auseinandergerissen und den Kindern, die schon so viel erlitten haben, jedes Gefühl von Sicherheit genommen.

Darüber hinaus wurde gestern in Al-Fasher ein von UNICEF unterstützter Wassertanker von einer Drohne getroffen, während er 8.500 Vertriebenen und Krankenhauspatienten sauberes Wasser lieferte – darunter auch im Al-Saudi-Krankenhaus, einem der wenigen noch funktionierenden Gesundheitszentren der Stadt. Dies ist bereits der dritte von UNICEF unterstützte LKW, der in den letzten drei Monaten angegriffen wurde, wodurch sowohl humanitäres Personal als auch lebenswichtige Hilfsgüter in größte Gefahr geraten.

Mit der Belagerung von Al-Fasher schneiden solche Angriffe Familien von sicherem Wasser ab – zu einer Zeit, in der Unterernährung und Krankheiten bei Kindern massiv ansteigen. Vertriebene Familien und Krankenhäuser sind inzwischen fast vollständig auf die Wasserversorgung per Tankwagen angewiesen. Ohne diese Versorgung werden viele gezwungen sein, auf unsichere Quellen zurückzugreifen, wodurch Kinder einem noch höheren Risiko tödlicher wasserbedingter Krankheiten ausgesetzt sind.

Es ist empörend, dass Kinder weiterhin getötet, verstümmelt und traumatisiert werden, in einem Konflikt, den sie nicht begonnen haben und den sie nicht kontrollieren können. Ihre Häuser, Schulen und Gebetsstätten – Räume, die nach internationalem humanitärem Recht geschützt sind – sind zu Zielen geworden.

Alle Konfliktparteien müssen diese Angriffe beenden, ihre Verpflichtungen nach internationalem humanitärem Recht erfüllen und den Schutz von Kindern jederzeit gewährleisten. Das Leben von Kindern steht auf dem Spiel, und Straflosigkeit darf nicht hingenommen werden. Es muss eine umgehende und gründliche Untersuchung dieser Gräueltaten geben, und die Verantwortlichen müssen vollständig zur Rechenschaft gezogen werden.

Jedes Kind hat das Recht auf Sicherheit. UNICEF steht an der Seite der Kinder von Al-Fasher und des Sudan. Wir werden nicht nachlassen, ihren Schutz einzufordern und ihre Stimmen zu verstärken, bis die Gewalt endet.“

Für Redaktionen

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