New York/Amman/Port Sudan/Wien – Stellungnahme von UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell.
„Mehr als 450 Zivilistinnen und Zivilisten, darunter mindestens 24 Jungen, 11 Mädchen und zwei schwangere Frauen, wurden Berichten zufolge bei grausamen Angriffen auf Gemeinden rund um die Stadt Bara, darunter die Dörfer Shag Alnom und Hilat Hamid im sudanesischen Bundesstaat Nord-Kordofan, am vergangenen Wochenende getötet. Da Dutzende weitere verletzt wurden und viele noch vermisst werden, befürchten wir, dass die Zahl der getöteten Kinder weiter steigen könnte.
Diese Angriffe sind empörend. Sie stellen eine erschreckende Eskalation der Gewalt dar und zeugen von völliger Missachtung menschlichen Lebens, des humanitären Völkerrechts und der grundlegendsten Prinzipien der Menschlichkeit.
UNICEF verurteilt die Angriffe auf das Schärfste. Wir fordern alle Konfliktparteien auf, die Gewalt sofort zu beenden und ihre Verpflichtungen nach internationalem Recht, einschließlich des humanitären Völkerrechts, sowie die Prinzipien der Unterscheidung, Verhältnismäßigkeit und Vorsorge einzuhalten.
Zivilistinnen und Zivilisten, insbesondere Kinder, dürfen niemals Ziel von Angriffen sein. Alle mutmaßlichen Verstöße müssen unabhängig untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Straflosigkeit darf bei Verstößen gegen das Völkerrecht nicht toleriert werden – insbesondere dann nicht, wenn das Leben von Kindern auf dem Spiel steht.
Wir sprechen den Familien der Opfer und allen, die von dieser abscheulichen Gewalt betroffen sind, unser tiefstes Mitgefühl aus.
Kein Kind sollte jemals solche Grausamkeiten erleben müssen. Gewalt gegen Kinder ist inakzeptabel und muss jetzt beendet werden.“
Hinweise für Redaktionen:
Die Lage in Nord-Kordofan hat sich in den letzten Wochen verschärft, was zu vermehrter Vertreibung, zivilen Opfern und Einschränkungen des humanitären Zugangs geführt hat – mit schwerwiegenden Folgen für das Überleben von Kindern.
Im Jahr 2024 ereigneten sich sechs Prozent aller schweren Verstöße gegen Kinderrechte – darunter Tötungen und Verstümmelungen von Kindern; Rekrutierung oder Einsatz von Kindern in bewaffneten Streitkräften und Gruppen; Angriffe auf Schulen oder Krankenhäuser; Vergewaltigung oder andere schwere sexuelle Gewalt; Entführungen von Kindern; sowie die Verweigerung humanitären Zugangs für Kinder – im Bundesstaat Nord-Kordofan. Seit Januar 2025 ist ein noch alarmierenderer Trend zu verzeichnen.
Foto- und Videomaterial zur redaktionellen Nutzung.