Wien – Oky ist die weltweit erste App für Mädchen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zum Tracking ihrer Periode. Ziel ist es, Mädchen auf lustige, kreative und positive Weise eine Menstruationserziehung zu ermöglichen. Unsere UNICEF-Kollegin Gerda Binder arbeitet in der Region Ostasien & Pazifik und hat die Mädchen bei der Entwicklung dieser App unterstützt.
Diesen Sonntag, am 11. Oktober, findet der jährliche internationale Weltmädchentag statt. Konfrontiert mit der globalen COVID-19-Krise arbeitet UNICEF gemeinsam mit Partnern und Mädchen unter dem Motto „Meine Stimme, unsere gleichberechtigte Zukunft“ zusammen. Ziel ist es, geschlechtsspezifische Ungleichheiten, die die Mädchen erleben, zu adressieren und ihren Forderungen nach Chancengleichheit Gehör zu verschaffen.
Heutzutage befassen sich Mädchenbewegungen mit Themen wie Klimawandel, Kinderheirat, Ungerechtigkeit aufgrund der Herkunft, weibliche Genitalverstümmelung, Zugang zu Aufklärung über reproduktive und sexuelle Gesundheit, Ungleichheit beim Lernen sowie psychische Gesundheit.
Heranwachsende Mädchen sind alles andere als eine homogene Gruppe. Ihre Vielfalt – einschließlich geografischer, ethnischer und altersmäßiger Unterschiede sowie ihre Fähigkeiten und Behinderungen – ist ihre Stärke.
Menstruationshygiene
Etwa 335 Millionen Mädchen besuchen Primar- und Sekundarschulen, die über keine Einrichtungen verfügen, die für die Menstruationshygiene aber unerlässlich sind. Und selbst wenn es sanitäre Einrichtungen für alle Geschlechter gibt, ist die Zugänglichkeit für Mädchen mit Behinderungen nicht gewährleistet. Im Rahmen eines WHO-UNICEF-Programms wurde festgestellt, dass nur in jeder zehnten Schule selbst verbesserte sanitären Einrichtungen (El Salvador, Fidschi, Tadschikistan, der Vereinigten Republik Tansania und dem Jemen) zugänglich sind.1
Oky: Eine App gemeinsam von Mädchen für Mädchen
Mädchen wird dank der Oky App direkt auf ihrem Handy ein Tool in die Hand gegeben, das sie auf lustige und kreative Art über Menstruationsgesundheit und -hygiene informiert.
Unsere UNICEF-Kollegin Gerda Binder ist gebürtige Österreicherin und arbeitet als EAPRO Senior Regional Advisor für Gender Equality in Bangkok, von wo aus sie Projekte in Südostasien und der Pazifikregion koordiniert. Gerda Binder war führend in die Entwicklung der Oky App, mit der kein Geld verdient werden soll, eingebunden. Sie ist überzeugt: „Die App ist ein großartiger Erfolg für Mädchen, weil sie diese selbst mitgestaltet haben. Das fröhliche Design und die Inhalte begleiten die Mädchen positiv und unterstützend bei ihrer Menstruation und in ihrer Pubertät.“
Bei der Entwicklung der App setzten die Mädchen sich länderübergreifend ein, reflektierten über ihre Barrieren hinaus über Menstruationsinformationen und machten ein Brainstorming darüber, wie das Schweigen und die Mythen über die Periode durch den Einsatz digitaler Technologie gebrochen werden können. Die Mädchen haben alle wichtigen Informationen zu den technischen Spezifikationen von Oky, den spielerischen Funktionen und Inhalten bis hin zum Namen sowie dem Aussehen und der Bedienung geliefert. Sie stellten sicher, dass die App auf ihre digitalen Realitäten ausgerichtet war – wie z.B. die gemeinsame Nutzung von Telefonen oder das Fehlen einer Verbindung, leichte Navigation durch das Design, damit alle User unabhängig von ihren digitalen Kenntnissen Oky bequem nutzen können. Zu den Funktionen von Oky gehören individualisierte Zyklusaufzeichnungen, Kalender, Tipps und Informationen zur Menstruation in mädchenfreundlicher Sprache.
Gleichstellung der Geschlechter durch Innovation
UNICEF wirkt gemeinsam mit anderen an der Führung der Aktionskoalition für die Gleichstellung der Generationen im Bereich Innovation und Technologie mit, um gemeinsam mit der heutigen jungen Generation spielerische Technologien und innovative Lösungen zur Erreichung der Gleichstellung der Geschlechter zu entwickeln. Als Unternehmerinnen und Innovatorinnen führen und fördern Mädchen eine Welt, die für sie selbst, für ihre Generation, für uns alle und für künftige Generationen von Bedeutung ist. Dafür verdienen sie kollektive Unterstützung.