Eine Mutter mit Mundschutz hält ihr Baby.

Hier finden Sie eine Sammlung von Nachrichten zur Corona-Pandemie aus dem Jahr 2021.

09.12.2021 – COVID-19 ist die „größte globale Krise für Kinder in unserer 75-jährigen Geschichte“

New York/ Wien – Anlässlich des 75. Jahrestages warnt UNICEF davor, dass COVID-19 praktisch alle Fortschritte für Kinder zunichtemacht und 100 Millionen Kinder mehr in die Armut stürzt.

Der Bericht „Preventing a lost decade: Urgent action to reverse the devastating impact of COVID-19 on children and young people“ (Verhinderung eines verlorenen Jahrzehnts: Dringende Maßnahmen zur Umkehrung der verheerenden Auswirkungen von COVID-19 auf Kinder und Jugendliche) zeigt auf, wie COVID-19 die jahrzehntelangen Fortschritte bei den wichtigsten Herausforderungen für Kinder wie Armut, Gesundheit, Zugang zu Bildung, Ernährung, Kinderschutz und psychisches Wohlbefinden gefährdet. Der Bericht warnt davor, dass sich die weitreichenden Auswirkungen von COVID-19 auch fast zwei Jahre nach Ausbruch der Pandemie weiter verstärken, die Armut vergrößern, die Ungleichheit verschärfen und die Rechte der Kinder in bisher unbekanntem Ausmaß bedrohen.

„Im Laufe unserer Geschichte hat UNICEF dazu beigetragen, ein gesünderes und sichereres Umfeld für Kinder auf der ganzen Welt zu schaffen, mit großen Erfolgen für Millionen Menschen“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Diese Errungenschaften sind nun in Gefahr. Die COVID-19-Pandemie ist die größte Bedrohung für den Fortschritt für Kinder in unserer 75-jährigen Geschichte. Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht in die Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl jener Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben. In einem Jahr, in dem wir eigentlich nach vorne schauen sollten, machen wir einen Rückschritt.“

Dem Bericht zufolge gibt es schätzungsweise 100 Millionen zusätzliche Kinder, die aufgrund der Pandemie in mehrdimensionaler Armut leben. Das entspricht einem Anstieg von 10 Prozent seit 2019 bzw. etwa 1,8 Kindern pro Sekunde seit Mitte März 2020. Darüber hinaus warnt der Bericht vor einem langen Weg, um verlorenen Boden zurückzugewinnen – selbst im günstigsten Fall wird es sieben bis acht Jahre dauern, bis das Niveau der Kinderarmut, das vor der COVID-Pandemie bestand, wieder erreicht ist.

Als weiteren Beleg für den Rückschritt nennt der Bericht, dass heute rund 60 Millionen Kinder mehr in von Armut betroffenen Haushalten leben als noch vor der Pandemie. Darüber hinaus haben im Jahr 2020 mehr als 23 Millionen Kinder keine wichtigen Impfstoffe erhalten – ein Anstieg um fast 4 Millionen gegenüber 2019 und die höchste Zahl seit 11 Jahren.

Bereits vor der Pandemie litten weltweit etwa eine Milliarde Kinder unter mindestens einem schweren Missstand: ohne Zugang zu Bildung, Gesundheit, Unterkunft, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder Wasser. Diese Zahl steigt nun, da der ungleiche Aufschwung die Kluft zwischen wohlhabenden und armen Kindern weiter vergrößert, wobei die am stärksten ausgegrenzten und verletzlichen Kinder am meisten betroffen sind. Der Bericht stellt fest:

Auf dem Höhepunkt der Krise gingen mehr als 1,6 Milliarden Schüler*innen wegen der landesweiten Schulschließungen nicht in die Schule. Weltweit fiel im ersten Jahr der Krise fast 80 Prozent des Unterrichts aus.
Von psychischen Erkrankungen sind weltweit mehr als 13 Prozent der Jugendlichen im Alter von zehn bis 19 Jahren betroffen. Bis Oktober 2020 hatte die Pandemie in 93 Prozent der Länder weltweit wichtige psychische Gesundheitsdienste unterbrochen oder zum Erliegen gebracht.

Durch die COVID-19-Pandemie besteht die Gefahr, dass bis zum Ende des Jahrzehnts bis zu 10 Millionen zusätzliche Kinderehen geschlossen werden.
Die Zahl der Kinder, die Kinderarbeit leisten, ist weltweit auf 160 Millionen gestiegen – ein Anstieg um 8,4 Millionen Kinder in den letzten vier Jahren. Bis Ende 2022 besteht die Gefahr, dass weitere 9 Millionen Kinder aufgrund der durch die Pandemie ausgelösten Zunahme der Armut in die Kinderarbeit gedrängt werden.

Auf dem Höhepunkt der Pandemie lebten 1,8 Milliarden Kinder in den 104 Ländern, in denen die Dienste zur Gewaltprävention und -bekämpfung ernsthaft unterbrochen waren.
50 Millionen Kinder leiden an akuter Mangelernährung, der lebensbedrohlichsten Form der Mangelernährung. Diese Zahl könnte sich bis 2022 aufgrund der Auswirkungen der Pandemie auf die Ernährung der Kinder, die Ernährungsdienste und die Ernährungsgewohnheiten um 9 Millionen erhöhen.
Neben der Pandemie warnt der Bericht auch vor anderen Bedrohungen für Kinder, die ihre Rechte massiv gefährden. Weltweit leben 426 Millionen Kinder – fast jedes fünfte Kind – in Konfliktgebieten, die immer gefährlicher werden und immer mehr Opfer unter der Zivilbevölkerung fordern, wovon Kinder unverhältnismäßig stark betroffen sind. Frauen und Mädchen sind am stärksten von konfliktbedingter sexueller Gewalt bedroht. 80 Prozent aller humanitären Notlagen sind auf Konflikte zurückzuführen. Ebenso leben etwa eine Milliarde Kinder – fast die Hälfte aller Kinder weltweit – in Ländern, die durch die Auswirkungen des Klimawandels extrem gefährdet sind.

Um zu handeln, sich zu erholen und die Zukunft für jedes Kind neu zu gestalten, ruft UNICEF weiterhin auf zu:

  • Investitionen in Sozialschutz, Humankapital und Ausgaben für eine integrative und widerstandsfähige Erholung;
  • Beendigung der Pandemie und Umkehrung des alarmierenden Rückschritts bei der Gesundheits- und Ernährungssituation von Kindern – auch durch Nutzung der entscheidenden Rolle von UNICEF bei der Verteilung von COVID-19-Impfstoffen;
  • Besseren Wiederaufbau durch die Gewährleistung von hochwertiger Bildung, Schutz und guter psychischer Gesundheit für jedes Kind;
  • Aufbau von Resilienz, um Krisen besser vorzubeugen, besser auf sie zu reagieren und Kinder vor ihnen zu schützen – einschließlich neuer Ansätze zur Beendigung von Hungersnöten, zum Schutz von Kindern vor dem Klimawandel und zur Neukonzipierung von Ausgaben zur Katastrophenhilfe.

„In einer Zeit globaler Pandemien, zunehmender Konflikte und eines sich verschärfenden Klimawandels war ein Ansatz, bei dem das Kind im Mittelpunkt steht, noch nie so wichtig wie heute“, sagt Fore. „Wir befinden uns an einem Scheideweg. Während wir mit Regierungen, Gebern und anderen Organisationen zusammenarbeiten, um unseren gemeinsamen Weg für die nächsten 75 Jahre festzulegen, müssen wir dafür sorgen, dass die Kinder bei den Investitionen an erster Stelle stehen und bei den Kürzungen an letzter. Das Versprechen unserer Zukunft wird durch die Prioritäten bestimmt, die wir in unserer Gegenwart setzen.“

02.12.2021 – Virologin betont „Die Kinder tragen im Moment auch die Last, dass nicht genug Erwachsene geimpft sind“

Interview mit Prof. Dorothee von Laer am 25.11.2021 – Die Virologin Prof. Dorothee von Laer beantwortete mit ihrer Expertise unsere Fragen zu den Themen Impfungen, Kinderimpfungen und COVID-19 und teilt ihre persönliche Einschätzung zu der Situation in Schulen.

Ab welchem Alter sollte ich mein Kind impfen lassen?

Sobald das Kind in die Schule geht, sollte man es auch impfen lassen. Die Impfstoffe sind jetzt bereits ab fünf Jahren freigegeben, also auch in der Vorschule sollte man die Kinder ab fünf Jahren schon impfen lassen.

Welche Nebenwirkungen hat die Corona-Impfung bei Kindern?

Die Kinder vertragen die Impfungen eigentlich in der Regel ganz gut. Aber es kann natürlich auch bei ihnen hin und wieder zu Fieber, Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen führen für einen Tag. Diese Impfreaktionen kennt man allerdings auch von anderen Kinderimpfungen, da ist es nicht anders.

Es werden gerade mehrere Impfstoffe für Kinder zugelassen. Hat die Tatsache, dass diese Prozesse länger dauern etwas mit Unsicherheit zu tun oder ist es Vorsicht?

Man musste ja die Studien durchführen, das ist bei Kindern besonders aufwendig. Die Studienlage hat es zugelassen, dass die USA bereits die Zulassung ab fünf Jahren erteilt haben und wir warten jetzt täglich auf die EMA Zulassung (Anm.: Das Interview wurde vor der Zulassung durchgeführt).

Viele Eltern machen sich Sorgen, sie meinen bei Kindern ist es besonders heikel und man muss besonders aufpassen. Wie kann man Eltern ihre Bedenken nehmen?

Man hat jetzt nochmal eine besondere Sorgfalt bei den Kindern walten lassen. Ab 12 Jahren ist der Impfstoff bereits zugelassen, da hat man auch schon einige Erfahrungen, da schon viele Kinder und Jugendliche geimpft sind. Nachdem jetzt eine jüngere Altersgruppe drankommt, hat man nochmal viel Sorgfalt walten lassen. Man hat noch mehr Zeit verstreichen lassen – damit man bei den Älteren Erfahrungen sammeln konnte und auch eben die Studien bei Kindern sorgfältig nachbeobachtet. Man ist da noch vorsichtiger und zurückhaltender mit einer Zulassung. Es ist nicht zu erwarten, dass ein Kind deutlich anders reagiert als ältere Kinder oder Erwachsene. Der Impfstoff für Kinder ab 5 ist sicher.

Viele Diskussionen beziehen sich darauf, dass man noch keine langfristigen Erfahrungen mit mRNA Impfstoffen hat und einige Menschen daher noch zuwarten wollen. Ist das ein Argument?

mRNA Impfstoffe für andere Indikation, zum Beispiel Krebs, sind bereits länger in Erprobung, nämlich seit 10 Jahren oder länger. Es bestehen bereits längere Erfahrungswerte und daher ist das Argument, dass man wenig Erfahrungen mit mRNA-Impfstoffen besitzt, so nicht zulässig.

Die meisten Nebenwirkungen von Impfstoffen, die extrem selten sind – ich spreche hier nicht von Impfreaktionen direkt nach der Impfung, sondern von seltenen Nebenwirkungen, die man bei anderen Impfstoffen bei 1:100.000 oder 1:200.000 Fällen beobachtet –  treten in den ersten Monaten auf. Es gibt überhaupt keinen Impfstoff mit Spätfolgen, die erst nach einigen Jahren aufgetreten sind. Der Impfstoff ist ja auch wenige Tag nach der Impfung auch aus dem Körper eliminiert. Es gibt vielleicht immunologische Nachwehen, wie die ganz seltenen Blutgerinnungsstörungen. Insofern ist der Zeitraum, in dem bisher geimpft wurde und die Anzahl der Menschen, die geimpft wurden, ein Datensatz, der absolut mit denen von anderen Impfstoffen konkurrieren kann. Es gibt für überhaupt kein Medikament Langzeitbeobachtungen, wenn das Medikament abgesetzt wurde. Wenn wir zum Beispiel von Langzeitbeobachtungen von Herzmitteln sprechen, dann beobachten wir Menschen, die dieses Mittel dauernd einnehmen und untersuchen, was es auf Dauer mit ihnen macht. Es wird nicht drei Jahre nach der Absetzung überprüft, was mit diesen Menschen passiert. Daher ist dieser Vergleich mit anderen Medikamenten und Langzeitbeobachten unzulässig. Wie gesagt, der Impfstoff ist nur wenige Tage da, es gibt vielleicht immunologisch ganz selten leichte Nachwehen. In Anbetracht der Tatsache, dass jeder sich entweder impfen oder infizieren wird in den nächsten Monaten, ist denk ich das Risiko immer abzuwägen im Verhältnis mit dem Risiko einer COVID-19 Erkrankung abzuwägen. Wir wissen: Auch Kinder können schwere Verläufe haben und unter Langzeitfolgen leiden– also Long COVID entwickeln. Das drängendste ist natürlich jetzt, dass die Risikokinder geimpft werden – das muss ich auch sagen – bevor wir es jetzt wirklich schaffen breit die 5-14-jährigen durchzuimpfen. Kinder mit Asthma, Kinder mit Übergewicht, Kinder die zuckerkrank sind sollten sich jetzt so rasch wie möglich impfen lassen.

Darüber hinaus haben wir für nun in Zulassung befindliche Proteinimpfstoffe /Totimpfstoffe weniger Erfahrung, da sie eben erst zugelassen werden. Kurzzeitig geben mRNA-Impfstoffe einen besseren Schutz, langfristig müssen wir das lernen und beobachten. mRNA-Impfstoffe geben auch einen besseren Schutz gegen Fluchtvarianten als Proteinimpfstoffe. Lebendimpfstoffe wären eine spannende Überlegung, aber bisher gibt es kaum Ansätze dafür.

Wie ist die Gefahr von Long Covid zu bewerten in Bezug auf Kinder und Jugendlichen?

Es ist klar, dass es Long Covid bei Kindern gibt und, dass es wohl seltener als bei Erwachsenen auftritt. Wie häufig es wirklich ist, wissen wir am Ende noch nicht, aber es gibt es eindeutig. Und wie gesagt: Dadurch, dass die Impfung sicher ist und die Infektionen ein deutlich höheres Risiko zeigt, ist die Impfung immer vorzuziehen. Man kann nicht damit rechnen, dass das eigene Kind davon verschont bleibt, dass es sich nicht infiziert.

Welche positiven Effekte hat eine Impfung von Kindern und Jugendlichen?

Diese psychologische Belastung, dass man immer unter Bedrohung ist, sich zu infizieren, dass man nicht frei mit seinen Freundinnen und Freunden spielen kann, dass die Schule immer kurz vor einem Lockdown ist – eine hohe Durchimpfungsrate bei den Kindern würde all diese Probleme schlagartig lösen. Man könnte die Schulen öffnen und offen lassen, die Freizeitangebote wieder voll walten lassen. Die Kinder müssen keine Angst haben, dass sie ihre Großeltern anstecken. Es würde eine Menge psychologischen Druck von den Kindern nehmen und auch von ihren Familien.

Aus jetziger Erfahrung, von welchen Werten sprechen wir hier? Am Beispiel einer Schulklasse, wie viele Kinder müssten geimpft sein, um isoliert gesehen eine „herdenimmune“ Klasse zu haben?

Wenn 90% der Kinder immun sind in einer Klasse, wäre das natürlich eine gute Zahl. Aber die Immunität wird ja auch durch Infektionen aufgebaut. Momentan haben wir eine Inzidenz von 2.000 bei den 5-14-jährigen Kindern, das bedeutet jede Woche gibt es 2% mehr genesene und immune Kinder. Es würde mich nicht wundern, wenn der Anteil der immunen Kinder auch jetzt schon erheblich wäre.  Es könnte sich durchaus lohnen, bei Kindern Antikörpertest zu machen, auch großflächig. Das eine oder andere Kind ist vielleicht schon längst immun ohne, dass es aufgefallen ist. Dann kann man sich erstmal zumindest die Impfung auch sparen, wenn man will und da ist es natürlich vorrangig die Kinder ohne Immunität zu impfen, von den Risikokindern mal abgesehen.

Nachdem es in den letzten Wochen einige Debatten dazu gab: Was bedeutet eigentlich „off-label“ bei Impfungen und Medikamenten?

Es gibt Medikamente, die nützt man für Anwendungen, für die sie nicht direkt zugelassen sind. Der Impfstoff (Anm.: Biontech/Pfizer) ist nicht für Kinder unter 12 zugelassen (Anm.: das Interview fand vor der offiziellen Zulassung durch die EMA und das nationale Impfgremium statt)  und der Label ist praktisch das, wozu es zugelassen ist.  „Off-label“ ist eben die Anwendung für Bereiche, in denen das Medikament oder der Impfstoff nicht zugelassen ist.

Das ist allerdings bei Kindern total üblich. Kinderärzte und Kinderärztinnen sind es gewohnt, off-label-Behandlungen zu machen. Viele Medikamente, die im Erwachsenenbereich zugelassen worden sind, werden bei den Kindern auch ohne Zulassung eingesetzt – weil sie einfach wirken. Die Pharmafirmen führen oft keine extra Kinderstudien durch.. Aber vor allem in der Krebstherapie und auch in vielen anderen Bereichen gibt es ganz viele Medikamente, die für Kinder eingesetzt werden. Da weiß man aus Erfahrung, es ist wirksam und man setzt sie ein, auch wenn sie nicht offiziell zugelassen sind.

Wer empfiehlt die „off-label“-Impfung?

Die Kinderärzte und Kinderärztinnen sichern sich über die sogenannten Guidelines ab, die es für jede Erkrankung gibt.  Bei Impfungen ist die Empfehlung des nationalen Impfgremiums der Maßstab, wenn das eine „off-label“-Impfung für Kinder empfiehlt, ist das für Ärztinnen und Ärzte ok.

Wie soll ich mit meinem Kind/Jugendlichen über die Covid-19 Impfung sprechen?

Wie über jede andere Impfung. Kinder gehen ja auch sonst impfen. Es wäre natürlich schön, wenn die Eltern erzählen, warum sie geimpft werden. Das funktioniert vielleicht bei ganz kleinen Kindern noch nicht. Aber man einfach sagt: Das schützt euch davor krank zu werden. So wie man ihnen erklärt, dass sie einen Sitzgurt tragen, um bei Unfällen geschützt zu sein. Das sollte man völlig sachlich machen, ohne Aufbauschen. Das ist jetzt eine nicht-virologische Meinung, aber je mehr Aufregung Eltern über Arztbesuche machen, desto nervöser werden auch die Kinder. Ich bin der Meinung, man sollte das mit einer freundlichen Selbstverständlichkeit machen, dann ist das in der Regel für Kinder auch unkompliziert.

Sollte mein Kind in die Schule gehen, wenn es nicht geimpft ist?

Wenn man momentan das Kind daheim unterrichten kann, würde ich es tun (Anm.: Ende November 2021). Ich würde das Kind momentan nicht in die Schule schicken und schon gar nicht, wenn es ein Risikokind ist und nicht geimpft ist. Oder eine Risikoperson im Haushalt lebt, wo Kontakt nicht vermeidbar ist. Dann würde ich das Kind momentan zu Hause unterrichten, wenn es irgendwie machbar wäre.

Deswegen ist es auch so wichtig, Risikokinder eher gestern als heute zu impfen, damit die auch wieder beruhigt in die Schule gehen können.

Welche gesamtgesellschaftlichen Vorteile sehen Sie in Impfungen bzw. einer hohen Durchimpfungsrate? Krankheiten wie die Pocken oder auch Polio wurden ja dank Impfungen ausgerottet bzw. eingedämmt.

Zum Glück ist Corona, wenn gleich es eine schwere Erkrankung ist, nicht so schwer wie Pocken oder auch Polio. Die Delta-Variante ist einfach viel ansteckender als Polio und Pocken und die Impfung ist leider nicht so effizient, wie es die Polio- oder Pockenimpfung war. Das waren beides Lebendimpfungen und die sind einfach sehr, sehr effizient. Wir werden Corona auch mit noch so einer guten Durchimpfungsrate nicht eliminieren. Aber wir können es zu einer endemischen Erkrankung machen. Wie die Grippe oder andere Erkrankungen. Wir werden in Zukunft, wenn die Bevölkerung immunisiert ist – entweder durch Impfungen oder Genesenen-Status – werden wir einfach im Winter die Corona-Influenza Saison haben. Früher hatten wir nur die Influenza-Saison. Man wird sich im Herbst, vor allem als Risikoperson, gegen Corona und das Grippevirus impfen lassen, damit man im Winter geschützt ist. Und irgendwann wird man vermutlich auch die Corona-Impfstoffe anpassen müssen, wie man das jedes Jahr für die Grippeimpfstoffe tut. Und so werden wir durch den Winter kommen. Jeder und jede wird versuchen, ohne Grippe und Corona durch den Winter zu kommen. Aber es wird sich nicht vermeiden lassen, dass sich ein paar Menschen anstecken werden und krank werden. Aber das Gesundheitssystem wird damit umgehen können und das ist ja das Entscheidende.

Für Kinder gilt das natürlich besonders, weil sie viel zum Infektionsgeschehen beitragen, wie wir jetzt sehen. Und bevor dieser endemische Grad erreicht ist, muss es eben eine hohe Durchimmunisierung bei Kindern geben. Sonst wird man es nicht schaffen. Aber die Kinder tragen im Moment auch die Last, dass nicht genug Erwachsene geimpft sind.

Auf was werden wir uns einstellen müssen? Werden wir regelmäßig Booster-Impfungen benötigen?

Ich kann nicht in die Kristallkugel gucken, wie lange die Immunität nach der dritten Impfung halten wird. Aber ich denke, es ist zumindest nicht verkehrt, sich darauf einzustellen, dass sie zumindest ein Jahr hält – wie die Grippeimpfung. Und man sie jährlich auffrischen muss, wenn sie länger hält umso besser. Also es ist durchaus realistisch, dass sich alle die sich jetzt die dritte Impfung geholt haben, in einem Jahr gemeinsam mit der Grippeimpfung auffrischen. Durch das Kursieren des Virus, wenn wir keine Maßnahmen mehr haben, wenn Masken vielleicht nur mehr von wenigen zum Selbstschutz getragen werden, dann wird das Virus unterschwellig zirkulieren. Die immunen Personen können dann unbemerkt oder mit leichten Erkältungssymptomen einen Booster bekommen. Das jährliche Auffrischen mit der Impfung und das natürliche Boostern durch die Zirkulation wird das Virus hoffentlich in Schach halten. Damit wir nicht wieder die Katastrophensituation haben wie jetzt.


 

15.10.2021 – Welttag des Händewaschens – UNICEF warnt: 3 von 10 Menschen haben zu Hause keine Möglichkeiten zum Händewaschen

New York/Wien – Factsheet: Obwohl das Händewaschen mit Seife für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten, einschließlich COVID-19, von entscheidender Bedeutung ist, haben weltweit etwa 3 von 10 Menschen – sprich 2,3 Milliarden – zu Hause keine Möglichkeit sich mit Wasser und Seife die Hände zu waschen.

Am schlimmsten ist die Situation in den am wenigsten entwickelten Ländern, wo mehr als 6 von 10 Menschen keinen Zugang zu grundlegender Handhygiene haben, warnt UNICEF am Welttag des Händewaschens.

„Die weltweiten Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie haben der Handhygiene einen nie dagewesenen Stellenwert verschafft. Dennoch sind die Fortschritte für die am stärksten gefährdeten und benachteiligten Bevölkerungsgruppen nach wie vor viel zu langsam“, sagt die UNICEF-Direktorin für WASH, Kelly Ann Naylor. „Die Handhygiene darf nicht als vorübergehende Maßnahme zur Bewältigung von COVID-19 betrachtet werden. Weitere langfristige Investitionen in Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene können dazu beitragen, die nächste Gesundheitskrise zu verhindern. Das bedeutet auch, dass weniger Menschen an Atemwegsinfektionen erkranken, weniger Kinder an Durchfallerkrankungen sterben und mehr schwangere Mütter und Neugeborene vor vermeidbaren Krankheiten wie Sepsis geschützt werden.“

Die jüngsten Daten zeigen, dass seit 2015 einige Fortschritte erzielt worden sind. So ist beispielsweise die Weltbevölkerung, die zu Hause Zugang zu grundlegender Handhygiene hat, von 5 Milliarden auf 5,5 Milliarden (67 Prozent auf 71 Prozent) gestiegen. Wenn die derzeitigen Entwicklungen jedoch anhalten, werden bis zum Ende des Jahrzehnts immer noch 1,9 Milliarden Menschen keinen Zugang zu grundlegenden Handhygiene haben.

Nach den jüngsten Schätzungen

  • Weltweit haben 3 von 10 Menschen – oder 2,3 Milliarden – keine Möglichkeit sich zu Hause mit Wasser und Seife die Hände zu waschen, darunter 670 Millionen Menschen, die überhaupt keinen Zugang zu einer Handwaschgelegenheit haben. In den am wenigsten entwickelten Ländern haben mehr als 6 von 10 Menschen zu Hause keine grundlegenden Handhygieneeinrichtungen.
  • 2 von 5 Schulen weltweit verfügen nicht über grundlegende Hygienedienste mit Wasser und Seife, wovon 818 Millionen Schüler*innen betroffen sind.
  • 462 Millionen von ihnen besuchen Schulen, die über keinerlei Einrichtungen verfügen. In den am wenigsten entwickelten Ländern gibt es in 7 von 10 Schulen keine Möglichkeit für Kinder, sich die Hände zu waschen.
  • Jede dritte Einrichtung des Gesundheitswesens weltweit verfügt nicht über Handhygieneeinrichtungen an den Stellen, an denen Patient*innen und medizinisches Personal in Kontakt kommen.
  • Die Kosten für die Bereitstellung von Handhygiene in allen Haushalten in 46 der am wenigsten entwickelten Länder der Welt bis 2030 werden auf 11 Milliarden US-Dollar* geschätzt. Die Kosten, die den Regierungen für die Hygieneförderung entstehen, werden auf 25 Cent pro Kopf und Jahr geschätzt.
    Zwischen den Ländern und auch innerhalb von Ländern bestehen große Ungleichheiten in Bezug auf den Zugang und den Fortschritt, wobei die bedürftigsten Kinder und Familien am meisten darunter leiden. Darüber hinaus sind die Fortschritte in fragilen, von Konflikten betroffenen Gebieten und Flüchtlingsregionen besonders langsam:

In fragilen Umfeldern hat 1 von 5 Menschen zu Hause keine Möglichkeit zur Handhygiene. In 8 von 20 Ländern, für die UNHCR Daten vorliegen, haben mehr als 30 Prozent der Flüchtlingshaushalte keinen Zugang zu Seife.

Weltweit müssen sich die derzeitigen Fortschritte vervierfachen, um bis 2030 eine universelle Hygiene zu erreichen. In den am wenigsten entwickelten Ländern müsste sich der Fortschritt verzehnfachen und in fragilen Umfeldern müsste er sich um das 23-fache beschleunigen.
UNICEF fordert die Regierungen auf, sich für die Bereitstellung von Handhygiene zu engagieren, nicht als vorübergehende Reaktion auf die Pandemie, sondern als Investition in die öffentliche Gesundheit und die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit. Der jüngste gemeinsame Bericht von UNICEF und WHO nennt fünf Beschleuniger, die es den Regierungen ermöglichen können, den Zugang zur Händehygiene rasch zu verbessern, darunter gute Regierungsführung, intelligente öffentliche Finanzierung, Kapazitätsaufbau, einheitliche Informationen und Innovationen.

Für Redaktionen

* Diese Schätzung geht davon aus, dass die Haushalte die Kosten für die Installation von Handwaschanlagen und die Kosten für den Kauf von Wasser und Seife selbst tragen würden. Die Regierungen würden die Kosten für die Hygieneförderung tragen, und zwar sowohl die anfänglichen als auch die „zusätzlichen“ Kosten.

Am wenigsten entwickelte Länder: Afghanistan, Angola, Bangladesch, Benin, Bhutan, Burkina Faso, Burundi, Kambodscha, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Komoren, Demokratische Republik Kongo, Dschibuti, Eritrea, Äthiopien, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Haiti, Kiribati, Demokratische Volksrepublik Laos, Lesotho, Liberia, Madagaskar, Malawi, Mali, Mauretanien, Mosambik, Myanmar, Nepal, Niger, Ruanda, Sao Tome und Principe, Senegal, Sierra Leone, Salomonen, Somalia, Südsudan, Sudan, Timor-Leste, Togo, Tuvalu, Uganda, Vereinigte Republik Tansania, Jemen, Sambia


 

28.07.2021 – 40 Prozent der Kinder im östlichen und südlichen Afrika gehen nicht in die Schule

Nairobi/Johannesburg/Wien – Etwa 69 Millionen Kinder gehen derzeit aufgrund von COVID-19 und Ursachen, die es bereits vor der Pandemie gab, nicht in die Schule

UNICEF schätzt, dass 40 Prozent aller Kinder im schulpflichtigen Alter im östlichen und südlichen Afrika aufgrund von COVID-19 bedingten Schulschließungen und dem Stand vor der Pandemie nicht in die Schule gehen.

In der gesamten Region werden aufgrund des jüngsten Anstiegs an COVID-19-Fällen erneut Schulen geschlossen, wobei schätzungsweise über 32 Millionen Kinder aufgrund von pandemiebedingten Schulschließungen nicht in die Schule gehen oder nach der Öffnung ihrer Schulen zu Beginn dieses Jahres nicht zurückgekehrt sind. Hinzu kommen schätzungsweise 37 Millionen Kinder, die bereits vor der Pandemie nicht zur Schule gegangen sind.

„Obwohl die Zahl der Kinder, die keine Schule besuchen, je nach den örtlichen Gegebenheiten ständig schwankt, ist die Tatsache, dass schätzungsweise 40 Prozent der Kinder in der Region nicht in die Schule gehen, schockierend“, sagt Lieke van de Wiel, stellvertretende UNICEF-Regionaldirektorin für das östliche und südliche Afrika. „Wir fordern alle Regierungen auf, der Bildung Priorität einzuräumen und dafür zu sorgen, dass die Schulen offen und sicher bleiben. Zum Wohle jedes einzelnen Kindes, aber auch für die Zukunft ihrer Gemeinden und Länder.“

Während ein Großteil Afrikas von einer neuen COVID-19-Welle heimgesucht wird, haben Botswana, Namibia, Sambia und Uganda vor kurzem ihre Schulen landesweit wieder geschlossen. Simbabwe verlängerte die Winterferien, was zu weiteren Schulschließungen führte. Ruanda und Mosambik haben die Schulen in einigen der am stärksten von dem Virus betroffenen Gebiete teilweise geschlossen. Südafrika öffnete die Schulen diese Woche nach einer Verlängerung der Winterpause wegen der COVID-19-Ausbreitung wieder.

UNICEF schätzt, dass derzeit etwa 69 Millionen Kinder in der Region nicht in die Schule gehen. Dies ist auf Schulschließungen aufgrund von COVID-19 sowie auf eine Reihe andere Faktoren zurückzuführen, wie die fehlende finanzielle Möglichkeit der Eltern, Schulgebühren oder Fahrtkosten zu bezahlen, Kinderarbeit aufgrund von Armut, Mädchen, die die Schule wegen des Drucks, heiraten zu müssen, oder mangels der Problematik, sich während der Menstruation Damenbinden zu leisten, abbrechen, sowie Zugangsprobleme für Kinder mit Behinderungen.

Einige afrikanische Kinder hatten Zugang zu Online-Learning, aber Millionen von Mädchen und Buben haben nur kaum oder gar keinen Zugang zum Internet, zu Computern oder Telefonen. Darüber hinaus vermittelt der Schulbesuch nicht nur die notwendigen Grundkenntnisse, um den Teufelskreis der Armut zu durchbrechen, sondern auch Schutz vor schädlichen Praktiken wie Kinderehen, Schwangerschaft oder Missbrauch zu Hause oder auswärts und kann eine tägliche, nahrhafte Mahlzeit gewährleisten.

„Seit dem Ausbruch der Pandemie haben wir eine steile Lernkurve durchlaufen, sowohl in Bezug auf die Sicherheit der Schulen als auch in Bezug darauf, wie schädlich es für die Kinder und ihre Gemeinschaften ist, wenn ihre Klassenzimmer geschlossen werden“, so Frau van de Wiel weiter. „Die Auswirkungen von Schulschließungen – sowohl kurz- als auch langfristig – sind zu groß, um die Beibehaltung dieses Ansatzes zu rechtfertigen. Und das Online-Lernen allein kann nicht die allgemeinen Vorteile ersetzen, die Kinder erfahren, wenn sie physisch in die Schule gehen, Spaß haben und von Freundinnen und Freunden lernen. Wenn Maßnahmen zur Eindämmung des Problems erörtert und beschlossen werden, müssen die Schulen die letzten sein, die schließen, und die ersten, die öffnen.“

UNICEF unterstützt die Bemühungen der Bildungs- und Gesundheitsministerien, eng zusammenzuarbeiten, um Strategien zu entwickeln, die eine Echtzeit-Überwachung des COVID-19-Kontextes ermöglichen und auf die mit entsprechenden, lokalisierten Maßnahmen reagiert werden kann. Landesweite Schulschließungen müssen das allerletzte Mittel sein.

Die seit Beginn der Pandemie gesammelten Erkenntnisse zeigen, dass Kinder und Schulen nicht die Hauptverantwortlichen für die Pandemie sind. Bislang sind die von COVID-19 ausgehenden Gesundheitsrisiken für Kinder gering geblieben. Mehr als ein Jahr nach der ersten Schließung von Schulen in der Region haben UNICEF und seine Partner ein umfangreiches Wissen darüber zusammengetragen, wie die Risiken des Virus für Kinder, Lehrer*innen und ihre Familien verringert werden können.

„Angesichts der Tatsache, dass ein Fünftel aller Kinder im schulpflichtigen Alter bereits vor der Pandemie nicht in die Schule gegangen ist, besteht kein Zweifel daran, dass diese anhaltenden Unterbrechungen die Lernkrise weltweit und auf dem Kontinent weiter anheizen, die sich zu einer Lernkatastrophe ausweitet“, sagt Frau van de Wiel.

Derzeit sind in 12 von 21 Ländern im östlichen und südlichen Afrika die Schulen vollständig geöffnet, in drei Ländern sind sie teilweise geöffnet. UNICEF begrüßt die Entscheidung der Gesundheits- und Bildungsministerien, die Schulen wieder zu öffnen und dabei bewährte Sicherheitsvorkehrungen zu treffen sowie das Lehrpersonal vorrangig zu impfen.

Die Pandemie verschärft auch die ohnehin schon prekäre Finanzierungssituation im Bildungsbereich: Nur fünf der 21 Länder in der Region im östlichen und südlichen Afrika gaben mindestens 20 Prozent ihres Budgets für Bildung aus, wie es das Ziel „Bildung für alle“ vor der Krise vorsah.

Die Regierungen brauchen dringend Unterstützung, um weiter in die Voraussetzungen für die Offenhaltung der Schulen zu investieren. Die Verfügbarkeit von Masken, eine ausreichende Belüftung und physische Distanzierungsmöglichkeiten durch genügend Tische und Stühle sowie Wasser- und Hygieneeinrichtungen müssen gewährleistet sein. Es bedarf Ressourcen für das Aufholen von Lernverlusten und den Wiederaufbau besserer Systeme zur Bewältigung künftiger Schocks.


 

29.06.2021 – Tödliche Corona-Welle in Subsahara-Afrika

Genf/Köln/Wien – Statement des UNICEF-Sprechers James Elder zu den verheerenden Folgen für Kinder.

„Afrikanische Länder südlich der Sahara befinden sich inmitten einer tödlichen COVID-19-Welle. Bei der derzeitigen Infektionsrate wird diese innerhalb weniger Wochen die bisherigen Ausbrüche übertreffen. Während sich ansteckende Varianten ausbreiten, erreichen die Impfstoffe Afrika nur schleppend. Krankenhäuser sind bereits an ihren Kapazitätsgrenzen.

  • In Uganda gab es zwischen März und Juni 2021 einen Anstieg von COVID-19-Fällen um 2.800 Prozent. Die Verfügbarkeit von Sauerstoff entscheidet in Uganda über Leben und Tod.
  • Namibia hatte in der letzten Woche die höchste Todesrate in Afrika. Die Krankenhäuser sind voll und es gibt nicht genügend Sauerstoff. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gibt es in Namibia jeden Tag über 1.000 neue COVID-19-Fälle und 30 Todesfälle. Das ist eine sehr hohe Todesrate für ein Land mit 2,5 Millionen Einwohnern.
  • In der Demokratischen Republik Kongo bietet sich ein ebenso erschreckendes Bild – mit niedrigen Impfraten und schlecht ausgestatteten Gesundheitseinrichtungen.
  • In Südafrika droht die dritte Infektionswelle noch schlimmer zu werden als die beiden vorherigen. Bislang haben nur 2,5 Millionen Menschen bei einer Bevölkerung von rund 57 Millionen mindestens eine Impfung erhalten. Und dies ist noch eine der höchsten Impfraten in Afrika.
    Betrachtet man die Situation auf der ganzen Welt, so wurden bisher etwa 2,7 Milliarden Impfdosen verabreicht – davon nur etwa 1,5 % auf dem afrikanischen Kontinent.

Die Auswirkungen dieser Situation für Kinder sind verheerend

  • Kinder verlieren Eltern und Großeltern, die sich um sie kümmern;
  • UNICEF schätzt, dass 9 Millionen Kinder im östlichen und südlichen Afrika nach Schulöffnungen nicht mehr in den Unterricht zurückkehrten. Jetzt werden Schulen erneut wieder geschlossen;
  • Kinder sind durch Isolation, Enge und Einkommensverluste Angst und Stress ausgesetzt;
  • Die Gesundheitsversorgung hat sich verschlechtert: Die Versorgung von Schwangeren, Routineimpfungen und Malariabehandlungen sind rückläufig – in einigen Ländern um mehr als 20 Prozent;
  • Schätzungsweise 50 Millionen Menschen wurden seit Jahresbeginn in Afrika südlich der Sahara in die extreme Armut gedrängt und die Armutsrate bei Kindern steigt weiter. Durch die beispiellosen Belastungen in den Familien nehmen geschlechtsspezifische Gewalt, Missbrauch, Teenager-Schwangerschaften und Kinderarbeit zu.

UNICEF unterstützt Regierungen, die Weltgesundheitsorganisation und andere Partner, um die COVID-19-Gesundheitskrise und weitere Auswirkungen auf Kinder und ihre Familien zu bekämpfen.

Maßnahmen sind:

  • die Beschaffung und Bereitstellung von Covid-19-Impfstoffen für die ärmsten Länder, insbesondere für das Gesundheitspersonal und Mitarbeitende in sozialen Einrichtungen;
  • die Stärkung des Gesundheitswesens und der Kühlkettensysteme sowie die Beschaffung von Sauerstoffflaschen;
  • die Zusammenarbeit mit Fluggesellschaften, um Transportkapazitäten zu sichern;
  • die Zusammenarbeit mit Regierungen, dass Kinder weiter lernen können, und Schulen auf dem ganzen Kontinent mit Wasser und sanitären Anlagen versorgt werden;
  • den Ausbau von Cash-Transfers, um die ärmsten Familien mit kleinen Geldbetragen zu unterstützen. Hierzu verhandelt UNICEF auch mit internationalen Institutionen und Gebern.
  • die Bereitstellung von psychosozialer Unterstützung für Kinder und ihre Familien;
  • die Stärkung von Gemeinden, um die Betreuung und den Schutz von Kindern vor schädlichen Praktiken, wie z.B. Kinderheirat zu verbessern.

Aber es muss noch viel mehr getan werden. Die Regierungen müssen vorrangig dafür sorgen, dass die Schulen offen und sicher bleiben – durch angemessene Sicherheits- und Hygienekonzepte. Der beste Weg aus dieser Pandemie ist eine globale, gerechte Verteilung von Impfstoffen sowie Mitteln zur Diagnose und Therapie einer Covid-19-Infektion.

Wir können den Kampf gegen die Pandemie nur gewinnen, wenn die Mitgliedsstaaten die COVAX-Initiative nachhaltig finanzieren und den Zugang zu Impfstoffen sicherstellen. Dazu müssen sie den Ausbau der Produktionskapazitäten für Impfstoffe unterstützen – durch freiwillige Lizenzierung von Eigentumsrechten und Technologietransfer.

Diese Maßnahmen sind entscheidend, aber sie bringen keine schnellen Veränderungen: Zur Überbrückung müssen als Notmaßnahme alle verfügbaren Überschussdosen bereitgestellt werden. Das Gleiche gilt für ausreichende Finanzmittel.“


 

29.04.2021 – UNICEF schickt 3.000 Sauerstoffkonzentratoren und andere wichtige Hilfsgüter nach Indien

Neu-Delhi/Köln/Wien – Angesichts der tödlichen COVID-19-Welle hat UNICEF wichtige lebensrettende Hilfsgüter nach Indien verschickt, darunter 3.000 Sauerstoffkonzentratoren, Tests, Medikamente und andere Ausrüstung.

„Die COVID-19-Pandemie überfordert das indische Gesundheitssystem“, sagt Dr. Yasmin Haque, Leiterin von UNICEF-Indien. „Es besteht dringender Handlungsbedarf, um weitere tragische Todesfälle abzuwenden. UNICEF hat Geräte zur Sauerstoffversorgung und weitere wichtige Ausrüstung für die Nothilfe bereitgestellt. Gleichzeitig hilft UNICEF, die Widerstandsfähigkeit gegen wiederkehrende Krisen zu stärken. In der Tat wird noch viel mehr benötigt, da sich das Virus weiterhin schnell ausbreitet.“

Neben den Sauerstoffkonzentratoren hat UNICEF bereits mehr als 500 High-Flow-Nasenkanülen sowie 85 RT-PCR-Testgeräte geliefert. Darüber hinaus unterstützt UNICEF die Beschaffung und Installation von 25 Sauerstoffanlagen für Krankenhäuser im Nordosten des Landes und in Maharashtra sowie die Installation von mehr als 70 Thermoscannern an verschiedenen Einreisehäfen im ganzen Land.

UNICEF-Expert*innen sind in den am stärksten betroffenen Staaten wie Maharashtra im Einsatz, um die staatlichen und lokalen Behörden zu unterstützen.

„Die Szenen, die wir in Indien sehen, sind schrecklich“, sagt George Laryea-Adjei, UNICEF-Regionaldirektor für Südasien. „Die am stärksten gefährdeten Familien zahlen einen hohen Preis für diese tödliche neue Welle. UNICEF ruft alle Partner, die in der Lage sind, dazu auf, jetzt zu helfen.“

UNICEF hilft, wichtige Dienste für Kinder weiter sicherzustellen
Neben der dringenden Unterstützung des Gesundheitssystems hilft UNICEF der indischen Regierung dabei, den Fortbestand wichtiger Dienste für Kinder sicherzustellen.

UNICEF hat Schutzausrüstung für 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Childline bereitgestellt, die Hilfe für Kinder in Not leistet. In allen Bundesstaaten stellt UNICEF Leitlinien und Unterstützung für den Schutz und die Betreuung in Einrichtungen für Kinder bereit.

UNICEF bietet der Regierung und Partnern auch technische Unterstützung, damit 12,3 Millionen Kinder in 17 Bundesstaaten weiterhin von zu Hause aus lernen können. Zum Beispiel helfen „Mobile Lernzentren“ in Bihar 28.000 Kindern, die bisher keinen Zugang zu digitalen Geräten hatten, weiter zu lernen.

UNICEF und seine Partner unterstützten auch weiterhin die indische Regierung bei der gerechten Verteilung von Impfstoffen. Zudem hilft UNICEF, Fehlinformationen entgegenzuwirken und fördert im Rahmen seiner Informationsarbeit Schutzmaßnahmen wie Abstandhalten, regelmäßiges Händewaschen und das Tragen von Schutzmasken. Jede Woche werden neue Multimedia-Inhalte in mehreren Sprachen für digitale Kanäle und Medien produziert, insbesondere auf Landesebene.

UNICEF benötigt 21 Millionen US-Dollar für die Lieferung von zusätzlichen Testgeräten, Hilfsgütern und Sauerstoffprodukten in Indien und mehr als 50 Millionen US-Dollar für lebensrettende COVID-19-Maßnahmen in verschiedenen Sektoren.


 

26.04.2021 – Millionen Kinder sind durch tödliche Krankheiten gefährdet – WHO, UNICEF, Gavi

Genf/New York/Wien – Die Impfdienste erholen sich zwar langsam von den Unterbrechungen durch COVID-19, jedoch sind weiterhin Millionen Kinderleben durch tödliche Krankheiten bedroht. Eine ehrgeizige neue globale Strategie zielt darauf ab, durch Impfungen über 50 Millionen Leben zu retten.

Während sich die Impfdienste von den durch COVID-19 verursachten Unterbrechungen zu erholen beginnen, sind Millionen Kinder weiterhin tödlichen Krankheiten ausgesetzt, warnen die Weltgesundheitsorganisation (WHO), UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, und Gavi, die Impfstoffallianz, heute im Rahmen der Weltimpfwoche. Die Organisationen betonten die dringende Notwendigkeit eines erneuten globalen Engagements zur Verbesserung des Zugangs zu und der Akzeptanz von Impfungen.

„Impfstoffe werden uns helfen, die COVID-19-Pandemie zu beenden, aber nur, wenn wir einen fairen Zugang für alle Länder sicherstellen und starke Systeme aufbauen, um sie bereitzustellen“, sagt Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. „Und wenn wir mehrere Ausbrüche lebensbedrohlicher Krankheiten wie Masern, Gelbfieber und Diphtherie vermeiden wollen, müssen wir sicherstellen, dass in allen Ländern der Welt Routineimpfungen angeboten werden.“

Eine Umfrage der WHO hat ergeben, dass trotz Fortschritten im Vergleich zur Situation im Jahr 2020 immer noch mehr als ein Drittel der befragten Länder (37%) von Unterbrechungen ihrer Routineimpfdienste berichten.

Unterbrechungen bei Routineimpfungen

Auch Massenimpfkampagnen werden gestört. Nach neuen Daten werden derzeit 60 dieser lebensrettenden Kampagnen in 50 Ländern verschoben, wodurch rund 228 Millionen Menschen – meist Kinder – dem Risiko ausgesetzt sind, an z.B. Masern, Gelbfieber und Polio zu erkranken. Mehr als die Hälfte der 50 betroffenen Länder liegt in Afrika, was die anhaltenden Ungleichheiten beim Zugang zu wichtigen Impfungen verdeutlicht.

Kampagnen zur Immunisierung gegen Masern, eine der ansteckendsten Krankheiten, die überall dort zu großen Ausbrüchen führen kann, wo Menschen nicht geimpft sind, sind am stärksten betroffen. Masernkampagnen machen 23 der verschobenen Kampagnen aus, die schätzungsweise 140 Millionen Menschen betreffen. Viele sind nun schon seit über einem Jahr verschoben worden.

„Schon vor der Pandemie gab es besorgniserregende Anzeichen dafür, dass wir im Kampf gegen vermeidbare Kinderkrankheiten an Boden verlieren, da bereits 20 Millionen Kinder wichtige Impfungen verpasst haben“, sagt Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin. „Die Pandemie hat eine schlechte Situation noch verschlimmert und dazu geführt, dass Millionen weiterer Kinder nicht geimpft werden. Jetzt, wo Impfungen in aller Munde sind, müssen wir diese Energie aufrechterhalten, um jedem Kind zu helfen, seine Masern-, Polio- und andere Impfungen nachzuholen. Wir haben keine Zeit zu verlieren. Verlorener Boden bedeutet verlorene Leben.“

Als Folge von Unterbrechungen in der Impfabdeckung wurden in jüngster Zeit schwere Masernausbrüche in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, Pakistan und dem Jemen gemeldet. Es ist außerdem wahrscheinlich, dass sie auch in anderen Ländern auftreten werden, da eine wachsende Anzahl von Kindern die lebensrettenden Impfstoffe verpasst, warnen die Organisationen. Diese Ausbrüche ereignen sich an Orten, die bereits mit Konfliktsituationen sowie mit Unterbrechungen der Versorgung aufgrund der laufenden Maßnahmen zur Bekämpfung von COVID-19 zu kämpfen haben.

Die Versorgung mit Impfstoffen und anderen Equipment ist auch für Kinderimpfungen unerlässlich. Aufgrund von Unterbrechungen zu Beginn der COVID-19-Pandemie lieferte UNICEF im Jahr 2020 2,01 Milliarden Impfstoffdosen aus, verglichen mit 2,29 Milliarden im Jahr 2019.

„Millionen Kinder auf der ganzen Welt werden wahrscheinlich auf grundlegende Impfstoffe verzichten müssen, da die aktuelle Pandemie zwei Jahrzehnte des Fortschritts bei der Routineimpfung zunichte zu machen droht“, sagt Dr. Berkley, CEO von Gavi, der Impfstoffallianz. „Um die Genesung von COVID-19 zu unterstützen und künftige Pandemien zu bekämpfen, müssen wir sicherstellen, dass Routineimpfungen Vorrang haben, während wir uns auch darauf konzentrieren, Kinder zu erreichen, die keine Routineimpfungen oder überhaupt keine einzige Impfung erhalten. Um dies zu erreichen, müssen wir zusammenarbeiten – über Entwicklungsorganisationen, Regierungen und die Zivilgesellschaft hinweg – um sicherzustellen, dass kein Kind zurückgelassen wird“.

Neue globale Impfstrategie soll über 50 Millionen Leben retten

Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Erholung von der COVID-19-Pandemie zu unterstützen, haben WHO, UNICEF, Gavi und andere Partner heute die Immunisierungsagenda 2030 (IA2030) vorgestellt, eine ehrgeizige neue globale Strategie zur Maximierung der lebensrettenden Wirkung von Impfstoffen durch stärkere Immunisierungssysteme.

Die Agenda konzentriert sich auf Impfungen während des gesamten Lebens, vom Säuglingsalter über die Jugend bis ins hohe Alter. Wenn sie vollständig umgesetzt wird, wird sie laut WHO schätzungsweise 50 Millionen Todesfälle verhindern – 75% davon in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Zu den Zielen, die bis 2030 erreicht werden sollen, gehören:

  • Erreichen einer 90-prozentigen Abdeckung für essenzielle Impfungen, die im Kindes- und Jugendalter verabreicht werden
  • Halbierung der Zahl der Kinder, die nicht geimpft werden
  • Abschluss von 500 nationalen oder subnationalen Markteinführungen neuer oder unzureichend genutzter Impfstoffe – z.B. für COVID-19, Rotavirus oder humane Papillomaviren (HPV)

Dringender Handlungsbedarf bei allen Akteur*innen

Um die ehrgeizigen Ziele von IA2030 zu erreichen, rufen WHO, UNICEF, Gavi und Partner zu mutigem Handeln auf:

  • Die Staats- und Regierungschefs weltweit und die globale Gesundheits- und Entwicklungsgemeinschaft sollten sich ausdrücklich zu IA2030 verpflichten und in stärkere Immunisierungssysteme investieren, mit maßgeschneiderten Ansätzen für fragile und konfliktbetroffene Länder. Impfungen sind ein wesentliches Element eines effektiven Gesundheitssystems, zentral für die Pandemievorsorge und -bekämpfung und der Schlüssel, um die Belastung durch mehrere Epidemien, wenn sich die Gesellschaften wieder öffnen, zu verhindern.
  • Alle Länder sollten ehrgeizige nationale Impfpläne entwickeln und umsetzen, die mit dem IA2030-Rahmenwerk übereinstimmen, und die Investitionen erhöhen, um Impfdienste für alle zugänglich zu machen.
  • Die Gebergemeinschaft und Regierungen sollten ihre Investitionen in Impfstoffforschung und -innovation, -entwicklung und -bereitstellung erhöhen und sich dabei auf die Bedürfnisse der unterversorgten Bevölkerungsgruppen konzentrieren.
  • Die pharmazeutische Industrie und Wissenschaftler sollten in Zusammenarbeit mit Regierungen und Geldgebern die Forschung und Entwicklung von Impfstoffen weiter beschleunigen, eine kontinuierliche Versorgung mit erschwinglichen Impfstoffen sicherstellen, um den weltweiten Bedarf zu decken, und die Erkenntnisse aus COVID-19 auf andere Krankheiten übertragen


12.04.2021 – UNICEF Österreich: Was Kinder rund um das Thema Impfen und Corona wissen wollen

Wien – Anlässlich der bevorstehenden internationalen Weltimpfwoche hat UNICEF Österreich Kinder im Alter zwischen neun und 12 Jahren gefragt, was sie gerne über Impfungen und Corona wissen würden. Eine Kinderärztin beantwortete ihre Fragen im Rahmen einer virtuellen Fragestunde.

Das Thema Impfen beschäftigt aktuell nicht nur Erwachsene hinsichtlich der Immunisierung gegen das Coronavirus, sondern auch die Jüngsten haben viele Fragen rund um den kleinen Pieks und das Virus, das ihr Leben von heute auf morgen auf den Kopf gestellt hat.

„Was würde passieren, wenn wichtige Impfungen nicht mehr geimpft würden?“ Diese und andere spannende Fragen konnten Kinder anlässlich der bevorstehenden Weltimpfwoche in einer virtuellen Fragestunde, organisiert von UNICEF Österreich, einer Kinderärztin stellen. Sie erkundigten sich rund um das Thema Impfen und Corona


und konnte dabei ihrer Wissbegier freien Lauf lassen.

UNICEF Österreich fordert, Kinder und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt dieser Krise zu stellen. Sie leiden enorm unter den Auswirkungen und ihre Fragen, Sorgen und Ängste werden oft nicht gehört und bleiben unbeantwortet.

Corinna Geißler, Leitung Advocacy UNICEF Österreich, betont, wie wichtig es ist, Kindern zuzuhören: „Partizipation von Kindern und Jugendlichen ist ein grundlegendes Prinzip der UN-Kinderrechtskonvention. Nur wenn wir junge Menschen miteinbeziehen und ihre Anliegen ernst nehmen, können wir Lösungen finden, die für die gesamte Gesellschaft Sinn machen. Daher wollten wir auch von Kindern direkt hören, welche Fragen sie zum Thema Impfen haben und welche Informationen für sie relevant sind. Kinder haben auch das Recht darauf, ihre Meinung frei zu äußern und verständliche Informationen zu erhalten.“

Jährlich sterben schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren weltweit an Krankheiten, vor denen sie durch verfügbare Impfungen geschützt gewesen wären.

Dr. Monika Resch, Kinderärztin und Neonatologin, erklärt: „Oft wird angenommen, dass verschiedene Kinderkrankheiten, wie zum Beispiel Masern, ganz harmlos sind. Diese können aber eine sehr gefährliche Krankheit sein. Nicht nur, dass unterschiedliche Komplikationen, wie Lungenentzündung auftreten können, sondern Jahre später kann diese Krankheit auch zum Tod führen.“

Alba, 9 Jahre alt, wollte zum Beispiel wissen, ob Kinder auch gegen Corona geimpft werden müssen. Dr. Monika Resch wird diese Frage auch häufig in ihrer Ordination Kinderarztpraxis Schumanngasse gestellt und erklärt, dass Kinder aktuell nicht gegen COVID-19 geimpft werden, da es hier noch nicht genügend Erfahrungen gibt.

Die weltweite Impfaktion im Kampf gegen die Pandemie ist für Kinder in vielerlei Hinsicht von enormer Bedeutung. Denn erst wenn das Lehrpersonal zum Beispiel immunisiert ist, werden Schüler*innen weltweit wieder die Möglichkeit haben zu lernen. Ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden sowie viele Fortschritte, die in den letzten Jahren erreicht werden konnten, sind aufgrund der Pandemie und ihrer Folgen stark bedroht.

 

01.04.2021 – Jemen erhält 360.000 COVID-19 Impfstoffdosen durch COVAX Initiative

Aden, Jemen/Wien – Gestern erhielt der Jemen 360.000 COVID-19-Impfdosen durch die COVAX Initiative. Diese erste Charge ist Teil von 1,9 Millionen Dosen, die der Jemen im Laufe des Jahres 2021 erhalten wird.

Zusammen mit 13.000 Sicherheitsboxen und 1,3 Millionen Spritzen traf gestern im Jemen die erste COVAX Lieferung im Umfang von 360.000 COVID-19 Impfdosen ein. Die von AstraZeneca lizenzierten und vom Serum Institute of India hergestellten Impfstoffe werden zuerst dem Gesundheitspersonal sowie anderen vorrangig gefährdeten Bevölkerungsgruppen verabreicht, um sich gegen COVID-19 zu schützen.

„Während COVID-19 weiterhin auf der ganzen Welt Menschenleben fordert, hat der Jemen nun die Möglichkeit, die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu schützen“, sagt Philippe Duamelle, Länderdirektor von UNICEF Jemen. „Dank der Arbeit der jemenitischen Regierung und der COVAX-Partner sowie der Unterstützung unserer Geber sind wir nun in der Lage, die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen zu schützen, darunter auch das Gesundheitspersonal, damit es weiterhin sicher lebensrettende Maßnahmen für Kinder und Familien durchführen kann. Unsere Arbeit hat gerade erst begonnen“, so Philippe Duamelle, „aber die Ankunft der ersten COVAX COVID-19-Dosen ist ein wichtiger Meilenstein für den Jemen.“

Im Laufe dieses Jahr wird die COVAX-Initiative insgesamt 1,9 Millionen Impfdosen für den Jemen beschaffen. „Diese sicheren und wirksamen Impfstoffe werden zwar einen Wendepunkt darstellen, aber für die nahe Zukunft müssen wir weiterhin Masken tragen, körperlichen Abstand halten und Menschenansammlungen meiden“, lässt sich Dr. Adham Ismail, WHO-Vertreter im Jemen zitieren.


 

01.04.2021 – Daten vor der Pandemie zeigen – 1 von 8 Ländern geben für Schulden mehr als für Bildung, Gesundheit und sozialen Schutz zusammen aus

Florenz/New York/Wien – UNICEF fordert die Ausweitung von Schuldenerlassen und Umschuldungen, damit die Länder – und die Kinder, die dort leben – wieder auf die Beine kommen können.

Rund eines von acht Ländern weltweit gibt mehr für Schulden als für soziale Leistungen aus, so ein heute veröffentlichter UNICEF-Bericht.

„COVID-19 und die drohende Schuldenkrise“ („COVID-19 and the Looming Debt Crisis“) stellt fest, dass 25 Länder weltweit – die meisten von ihnen bereits durch Armut und Not belastet – 2019 einen höheren Anteil der gesamten Staatsausgaben für den Schuldendienst ausgaben als für Bildung, Gesundheit und soziale Schutzleistungen zusammen. Globale Anstrengungen sind nötig, um die Sozialausgaben und damit das Recht jedes Kindes auf soziale Sicherheit, Bildung und Gesundheitsversorgung zu schützen, heißt es in dem Bericht.

„Kinder, die in Ländern mit hoher Schuldenlast und begrenzten Ressourcen für sozialen Schutz, Bildung und Gesundheit leben, werden sich wahrscheinlich nie aus Armut und Not befreien können“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Die persönlichen und öffentlichen Kosten sind enorm und lassen Kinder, ihre Gemeinden und ihre Länder mit wenig Hoffnung auf eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung zurück.“

Vor der COVID-19-Pandemie gaben die Länder mit dem höchsten Schuldendienst – darunter der Tschad, Gambia, Haiti und der Südsudan – laut dem Bericht für jeden Dollar, der in lebenswichtige soziale Dienste fließt, mindestens drei US-Dollar für Schulden aus.

Darüber hinaus stellt der Bericht fest, dass ein Viertel der Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen – in denen 200 Millionen Kinder leben – derzeit verschuldet oder von einer Verschuldung bedroht sind.

Obwohl die G20-Staaten eine Initiative zur Aussetzung des Schuldendienstes für den Zeitraum April 2020 bis Juni 2021 vereinbart haben, hat nur eines von drei teilnahmeberechtigten Ländern dieses Angebot angenommen. Bislang hat die Initiative dazu beigetragen, die Ausgaben für Gesundheit und soziale Sicherung in den 46 teilnehmenden Ländern aufrechtzuerhalten. Die Ausgaben für Bildung sind jedoch bereits im vergangenen Jahr zurückgegangen. Die verschuldeten Länder haben Berichten zufolge auch die Ausgaben für Kinderschutz, Ernährung und Wasser-, Sanitär- und Hygienedienste gekürzt, so der Bericht.

„Die Pandemie hat eine globale Bildungskatastrophe verursacht, die dringend angegangen werden muss, um zu verhindern, dass die Generation COVID-19 zu einer verlorenen Generation wird. Doch aufgrund von COVID-19 und der Schuldenlast, mit der diese Länder konfrontiert sind, sehen wir bereits eine Reduktion der Bildungsbudgets zu einer Zeit, in der die Länder in die Verbesserung von Schulen und Bildungssystemen investieren sollten“, so Fore.

Der Bericht stellt auch fest, dass die globale Reaktion auf die Schuldenkrise im Vergleich zur gesamten fiskalischen Reaktion auf COVID-19 zu gering ist. Der Schuldenstopp deckt derzeit nicht die Schulden bei kommerziellen Gläubigern ab, wodurch Länder mit mittlerem Einkommen zunehmend gefährdet sind.

Eine neue internationale Architektur der Umschuldung – die mehr zugestandene Unterstützung für hoch verschuldete arme Länder, mehr Transparenz bei der Verschuldung als Teil der nationalen Haushaltsprozesse und ein koordiniertes Vorgehen der Gläubiger beinhaltet – ist entscheidend für den Schutz der Kinderrechte im Gefolge von COVID-19.

„Ein umfassender Schuldenerlass und eine Umstrukturierung sind unerlässlich, um einen Aufschwung zu gewährleisten, der sowohl inklusiv als auch nachhaltig ist, damit Kinder nicht die doppelte Last von reduzierten Sozialleistungen jetzt und erhöhter Verschuldung in der Zukunft tragen müssen“, sagt Fore. „Es ist zwingend notwendig, dass internationale Organisationen, Gläubiger und nationale Regierungen gemeinsam handeln, um die Schuldenlast zu reduzieren und die Einsparungen in inklusive soziale Investitionen zu lenken.“


 

26.03.2021 – Rückschlag für die COVAX-Initiative

Genf/New York/Oslo/Zürich/Wien – Die COVAX-Initiative hat die an dem Programm beteiligten Volkswirtschaften darüber informiert, dass sich die Lieferungen von Impfstoffdosen des Serum Institute of India für die Monate März und April verzögern werden.

Diese Verzögerungen sind auf die erhöhte Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen in Indien zurückzuführen, da Indien aktuell mit einer neuen Welle von Coronavirus-Infektionen kämpft. Das Serum Institute of India hat zugesagt, dass es neben der Versorgung Indiens der multilateralen COVAX-Lösung für eine gerechte Verteilung Vorrang einräumen wird. COVAX und die indische Regierung sind im Gespräch, um sicherzustellen, dass einige Lieferungen im März und April abgeschlossen werden können.

Bis heute wurden 28 Millionen Impfdosen des indischen Impfstoffherstellers geliefert. COVAX rechnete damit, dass im März weitere 40 Millionen Dosen und im April bis zu 50 Millionen Dosen zur Verfügung stehen würden. Die COVAX-Initiative hält weiterhin an ihrem Ziel fest, in der ersten Jahreshälfte an alle teilnehmenden Volkswirtschaften erste Impfstoffdosen zu liefern, bevor die Produktion in der zweiten Jahreshälfte 2021 erheblich ausgeweitet wird. Bis heute hat COVAX Impfstoffe in über 50 Länder und Volkswirtschaften geliefert.


 

11.03.2021 – Ein Jahr Pandemie: Für Kinder sind in praktisch allen wichtigen Bereichen die Fortschritte rückläufig

New York/Wien – Ein Jahr, nachdem COVID-19 zur Pandemie erklärt wurde, enthüllen die neuesten verfügbaren Daten von UNICEF eine verheerende und verkehrte neue Normalität für die Kinder der Welt.

„Ein Jahr nach der Ausrufung der COVID-19-Pandemie sind die Fortschritte in praktisch allen wichtigen Bereichen für der Kindheiten rückläufig“, sagt Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin. „Die Zahl der Kinder, die hungern, isoliert sind, missbraucht werden, Angst haben, in Armut leben und zur Heirat gezwungen werden, ist gestiegen. Gleichzeitig hat sich ihr Zugang zu Bildung, der Gesellschaft und wichtigen Dienstleistungen im Bereich der Gesundheit, Ernährung und Schutz verschlechtert. Die Anzeichen dafür, dass Kinder die Narben der Pandemie noch jahrelang tragen werden, sind unübersehbar.“

Wie sich die COVID-19-Pandemie auf Kinder ausgewirkt hat

  • Mit Stand März 2021 entfallen 13 Prozent der 71 Millionen COVID-19-Infektionen in 107 Ländern (62 Prozent der weltweiten Gesamtinfektionen) entsprechend der Daten nach Alter auf Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren.
  • In den Entwicklungsländern wird ein Anstieg der Kinderarmut um etwa 15 Prozent erwartet. Zusätzlich werden in diesen Ländern voraussichtlich 140 Millionen Kinder in Haushalten leben, die unterhalb der Armutsgrenze angesiedelt sind.
  • Für mehr als 168 Millionen Schulkinder weltweit sind die Schulen seit fast einem Jahr geschlossen. Zwei Drittel der Länder mit vollständigen oder teilweisen Schließungen befinden sich in Lateinamerika und der Karibik.
  • Mindestens eines von drei Schulkindern konnte während der Schließung ihrer Schulen nicht am Fernunterricht teilnehmen.
  • Etwa 10 Millionen zusätzliche Kinderehen könnten bis zum Ende des Jahrzehnts geschlossen werden. Diese Entwicklung gefährdet die jahrelangen Fortschritte bei der Reduzierung dieser Praxis.
  • Mindestens eines von sieben Kindern und Jugendlichen hat die meiste Zeit des letzten Jahres zu Hause verbracht. Dies führt zu Gefühlen von Angst, Depression und Isolation.
  • Bis November 2020 waren mehr als zwei Drittel der psychischen Gesundheitsdienste für Kinder und Jugendliche unterbrochen.
  • Mit Stand November 2020 könnten zusätzlich sechs bis sieben Millionen Kinder unter fünf Jahren an Mangelernährung oder akuter Mangelernährung leiden. Dies führt zu beinahe 54 Millionen mangelernährten Kindern, sprich ein Anstieg um 14 Prozent, der zu mehr als 10.000 zusätzlichen Todesfällen bei Kindern pro Monat führen könnte – hauptsächlich in Afrika südlich der Sahara und in Südasien. Bei einem 40-prozentigen Rückgang der Ernährungsleistungen für Kinder und Frauen können sich auch viele andere Ernährungsergebnisse verschlechtern.
  • Mit Stand November 2020 bestand in 26 Ländern das Risiko, dass mehr als 94 Millionen Menschen aufgrund von pausierenden Masernkampagnen keine Impfung erhalten.
  • Mit Stand November 2020 haben Flüchtlinge und Asylsuchende in 59 Ländern mit verfügbaren Daten aufgrund von Grenzschließungen und zunehmender Fremdenfeindlichkeit sowie Ausgrenzung keinen Zugang zu COVID-19-bezogener Sozialunterstützung.
  • Rund drei Milliarden Menschen weltweit mangelt es zu Hause an grundlegenden Möglichkeiten zum Händewaschen mit Wasser und Seife. In den am wenigsten entwickelten Ländern verfügen drei Viertel der Menschen, mehr als zwei Drittel der Schulen und ein Viertel der Gesundheitseinrichtungen nicht über die grundlegenden Hygienedienste, die zur Reduzierung der Übertragung von COVID-19 erforderlich sind. Im Durchschnitt sterben jeden Tag 700 Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten, die durch den Mangel an Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene verursacht werden.

„Kinder müssen im Mittelpunkt der Wiederaufbaubemühungen stehen“, sagt Fore. „Das bedeutet, dass Schulen in den Plänen zur Wiedereröffnung Vorrang haben müssen. Es bedeutet, sozialen Schutz zu bieten, einschließlich finanzieller Unterstützungen für Familien. Und es bedeutet, die am meisten gefährdeten Kinder mit wichtigen Dienstleistungen zu erreichen. Nur so können wir diese Generation davor bewahren, eine verlorene Generation zu werden.“


 

08.03.2021 – 10 Millionen Mädchen durch COVID-19 zusätzlich von Kinderheirat bedroht

New York/Wien – Am internationalen Weltfrauentag warnt UNICEF, dass die Errungenschaften des letzten Jahrzehnts – die Verhinderung von 25 Millionen Kinderehen – nun ernsthaft bedroht sind.

Zehn Millionen zusätzliche Kinderehen könnten bis zum Ende des Jahrzehnts geschlossen werden und die jahrelangen Fortschritte bei der Bekämpfung dieser Praxis gefährden, so eine neue Analyse, die UNICEF heute veröffentlicht hat.

COVID-19: A threat to progress against child marriage“ (COVID-19: Eine Bedrohung für den Fortschritt im Kampf gegen Kinderehen) – veröffentlicht am Internationalen Weltfrauentag –warnt, dass Schulschließungen, wirtschaftliche Belastung, Unterbrechungen von Dienstleistungen, Schwangerschaften und der Tod von Eltern aufgrund der Pandemie die am meisten gefährdeten Mädchen einem erhöhten Risiko aussetzen, verheiratet zur werden.

Schon vor dem Ausbruch von COVID-19 waren 100 Millionen Mädchen im nächsten Jahrzehnt dem Risiko einer Kinderheirat ausgesetzt, und das obwohl die Anzahl in mehreren Ländern in den letzten Jahren deutlich gesunken ist. In den letzten zehn Jahren war der Anteil junger Frauen, die als Kinder verheiratet wurden, weltweit um 15 Prozent gesunken, von beinahe eine von vier auf eine von fünf. Das entspricht etwa 25 Millionen Ehen, die verhindert werden konnten – ein Erfolg, der nun in Gefahr ist.

„COVID-19 hat eine bereits schwierige Situation für Millionen von Mädchen noch schlimmer gemacht. Geschlossene Schulen, Isolation von Freundinnen und Freunden und Unterstützungsnetzwerken sowie steigende Armut haben Öl in ein Feuer gegossen, das die Welt ohnehin bereits kaum löschen konnte. Aber wir können und wir müssen die Kinderheirat vollständig abschaffen“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Der internationale Weltfrauentag ist ein wichtiger Moment, um uns daran zu erinnern, was diese Mädchen zu verlieren haben, wenn wir nicht rasch handeln – ihre Bildung, ihre Gesundheit und ihre Zukunft.“

Mädchen, die im Kindesalter heiraten, müssen mit unmittelbaren und lebenslangen Folgen rechnen. Es ist wahrscheinlicher, dass sie häusliche Gewalt erfahren und nicht die Schule weiterbesuchen. Kinderheirat erhöht das Risiko einer frühen und ungeplanten Schwangerschaft. Dies erhöht wiederum das Risiko von Komplikationen und Sterblichkeit bei Müttern. Kinderheirat kann Mädchen auch von ihren Familien und Freund*innen isolieren und sie von der Teilnahme an ihren Gemeinschaften ausschließen. Das bedroht sowohl ihre psychische Gesundheit als auch ihr Wohlbefinden.

COVID-19 hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben von Mädchen. Pandemiebedingte Reisebeschränkungen und räumliche Distanz erschweren Mädchen den Zugang zu medizinischer Versorgung, sozialen Dienstleistungen und gemeinschaftlicher Unterstützung, die sie vor Kinderehen, ungewollter Schwangerschaft und geschlechtsspezifischer Gewalt schützen. Da die Schulen geschlossen bleiben, ist es wahrscheinlicher, dass Mädchen ihre Ausbildung abbrechen und nicht zum Unterricht zurückkehren werden. Arbeitsplatzverluste und erhöhte wirtschaftliche Unsicherheit können Familien auch dazu zwingen, ihre Töchter zu verheiraten, um die finanzielle Belastung zu verringern.

Weltweit wurden schätzungsweise 650 Millionen heute lebende Mädchen und Frauen im Kindesalter verheiratet, etwa die Hälfte davon in Bangladesch, Brasilien, Äthiopien, Indien und Nigeria. Um die Auswirkungen von COVID-19 auszugleichen und die Praxis bis 2030 zu beenden – wie in den nachhaltigen Entwicklungszielen festgelegt – müssen die Fortschritte deutlich beschleunigt werden.

„Ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie sind sofortige Maßnahmen erforderlich, um die Folgen für Mädchen und ihre Familien zu mildern“, fügt Fore hinzu. „Durch die Wiedereröffnung von Schulen, die Umsetzung wirksamer Gesetze und Politiken, die Sicherstellung des Zugangs zu Gesundheits- und Sozialdiensten – einschließlich geschlechtsspezifischer und fortpflanzungsmedizinischer Gesundheitsdienste – und die Bereitstellung umfassender sozialer Schutzmaßnahmen für Familien können wir das Risiko eines Mädchens, dass ihr ihre Kindheit durch Kinderheirat gestohlen wird, deutlich verringern.“


 

03.03.2021 – Schulen für mehr als 168 Millionen Kinder weltweit wegen COVID-19 seit knapp einem Jahr komplett geschlossen

New York/Wien – UNICEF enthüllt „Pandemisches Klassenzimmer“ im Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York, um darauf aufmerksam zu machen, dass Regierungen der Wiedereröffnung von Schulen Vorrang einräumen müssen.

Laut neuen Daten, die heute von UNICEF veröffentlicht wurden, waren die Schulen für mehr als 168 Millionen Kinder weltweit fast ein ganzes Jahr lang aufgrund von COVID-19-Sperren komplett geschlossen. Darüber hinaus haben etwa 214 Millionen Kinder weltweit – oder eines von sieben Kindern – mehr als drei Viertel ihres Unterrichts verpasst.

Der Bericht „Analysis of School Closures“ („Analyse von Schulschließungen“) stellt fest, dass 14 Länder weltweit von März 2020 bis Februar 2021 weitgehend geschlossen geblieben sind. Zwei Drittel dieser Länder befinden sich in Lateinamerika und der Karibik, wovon fast 98 Millionen Schulkinder betroffen sind. Von den 14 Ländern hat Panama die Schulen für die meisten Tage geschlossen gehalten, gefolgt von El Salvador, Bangladesch und Bolivien.

„Während wir uns der Ein-Jahres-Marke der COVID-19-Pandemie nähern, werden wir erneut an den katastrophalen Bildungsnotstand erinnert, den die weltweiten Schließungen verursacht haben. Mit jedem Tag, der vergeht, fallen Kinder, die keinen Zugang zu einer persönlichen Schulbildung haben, weiter zurück, wobei die am stärksten Ausgegrenzten den höchsten Preis zahlen“, sagt Henrietta Fore, UNICEF-Exekutivdirektorin. „Wir können es uns nicht leisten, in das zweite Jahr zu gehen, in dem diese Kinder nur eingeschränkt oder gar nicht in der Schule lernen können. Es sollten keine Mühen gescheut werden, um die Schulen offen zu halten oder ihnen in den Plänen zur Wiedereröffnung Priorität einzuräumen.“

Schulschließungen haben verheerende Folgen für das Lernen und das Wohlbefinden der Kinder. Die am stärksten gefährdeten Kinder und diejenigen, die nicht in der Lage sind, aus der Ferne zu lernen, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, nie wieder in den Klassenraum zurückzukehren und sogar zu Kinderheirat oder Kinderarbeit gezwungen zu werden. Nach den neuesten Daten der UNESCO sind weltweit mehr als 888 Millionen Kinder durch vollständige oder teilweise Schulschließungen in ihrer Bildung beeinträchtigt.

Hinweis: Die Länder wurden auf der Grundlage der Anzahl der Unterrichtstage seit dem 11. März 2020, dem Referenzdatum für die vollständige Schließung der Schulen, bis Februar 2021 ermittelt. Die Daten spiegeln den Schulschließungsstatus in den letzten 11 Monaten wider. In den Fällen, in denen Länder weniger als 10 Tage vollständig geöffnete Schulen und weniger als 12 Tage teilweise geöffnete Schulen hatten, wurde davon ausgegangen, dass sie für fast ein Jahr der Unterrichtszeit geschlossen blieben. Die Analyse erstreckt sich von der Vorschulerziehung bis zur oberen Sekundarstufe.

Die Mehrheit der Schulkinder weltweit verlässt sich auf ihre Schulen als Ort, an dem sie mit Gleichaltrigen interagieren können, Unterstützung suchen, Zugang zu Gesundheits- und Impfdiensten und einer nahrhaften Mahlzeit haben. Je länger die Schulen geschlossen bleiben, desto länger sind die Kinder von diesen wichtigen Elementen der Kindheit abgeschnitten.

Um die Aufmerksamkeit auf den Bildungsnotstand zu lenken und das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass die Regierungen Schulen offen halten oder ihnen bei Wiedereröffnungsplänen Priorität einräumen müssen, hat UNICEF heute das „Pandemische Klassenzimmer“ enthüllt. Dies ist ein Modell-Klassenzimmer, das aus 168 leeren Tischen besteht. Jeder Tisch steht für die Millionen Kinder, die in Ländern leben, in denen Schulen fast vollständig geschlossen wurden – eine Erinnerung an die Klassenzimmer in jedem Winkel der Welt, die leer bleiben.

„Dieses Klassenzimmer repräsentiert die Millionen von Zentren des Lernens, die leer stehen – viele für fast ein ganzes Jahr. Hinter jedem leeren Stuhl hängt ein leerer Rucksack – ein Platzhalter für das hinten angestellte Potenzial eines Kindes“, so Fore. „Wir wollen nicht, dass verschlossene Türen und geschlossene Gebäude die Tatsache verschleiern, dass die Zukunft unserer Kinder auf unbestimmte Zeit aufgeschoben wird. Diese Installation ist eine Botschaft an die Regierungen: Wir müssen der Wiedereröffnung von Schulen Priorität einräumen, und wir müssen der Wiedereröffnung in besserem Zustand als zuvor Priorität einräumen.“

Wenn die Schulkinder in ihre Klassenzimmer zurückkehren, werden sie Unterstützung brauchen, um sich wieder einzugewöhnen und den Lernstoff aufzuholen. Die Pläne für die Wiedereröffnung von Schulen berücksichtigen, dass die verlorene Bildung der Kinder wiederhergestellt wird. UNICEF fordert die Regierungen auf, die individuellen Bedürfnisse jedes einzelnen Schulkindes in den Vordergrund zu stellen und mit umfassenden Angeboten in den Bereichen Nachhilfeunterricht, Gesundheit und Ernährung sowie psychischer Gesundheit und Schutzmaßnahmen in den Schulen, um die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen zu fördern. Der UNICEF-Rahmen für die Wiedereröffnung von Schulen, der gemeinsam mit der UNESCO, dem UNHCR, dem WFP und der Weltbank herausgegeben wurde, bietet praktische Ratschläge für nationale und lokale Behörden.

Zum Bericht auf der Website von UNICEF International.


 

26.02.2021 – Erste Lieferungen von COVAX-Impfstoffen

Accra/Köln/Wien – Als zweites Land in Afrika nach Ghana erhält die Elfenbeinküste COVAX-Impfstoffe

Am heutigen Freitag hat die Elfenbeinküste als zweites Land in Afrika Impfstoffe gegen COVID-19 im Rahmen von COVAX erhalten. 504.000 Dosen des Astra/Zeneca/Oxford Impfstoffs, produziert vom Serum Institute of India, trafen dort heute in der Früh ein.

„Impfstoffe retten Leben. Wenn Mitarbeitende in Gesundheits- und Sozialberufen geimpft werden, können wir langsam wieder zur Normalität zurückkehren und dafür sorgen, dass Kindern besserer Zugang zu Gesundheits-, Bildungs- und Sozialdiensten ermöglicht wird. Wir dürfen niemanden zurücklassen“, sagte Marc Vincent, Leiter von UNICEF in der Elfenbeinküste.

Erste Lieferung von COVAX-Impfstoffen in Ghana

Nach langen Vorbereitungen, um COVID-19-Impfstoffe auch in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen zugänglich zu machen, trafen diese Woche die ersten COVAX-Impfstoffe gegen COVID-19 in Ghana ein.

UNICEF verantwortet mit seiner fachlichen Kompetenz und einem globalen Logistiknetzwerk im Rahmen von COVAX die weltweite Beschaffung und Logistik und unterstützt die Länder bei den Vorbereitungen der Impfungen vor Ort.

„Dies ist ein großer Moment, denn die Ankunft der Impfstoffe gegen COVID-19 in Ghana ist entscheidend, um die Pandemie zu beenden“, sagten Anne-Claire Dufay, UNICEF-Länderdirektorin in Ghana und Dr Francis Kasolo, WHO-Länderdirektor in einem gemeinsamen Statement. „Der einzige Weg aus dieser Krise ist sicherzustellen, dass Impfstoffe überall zugänglich sind. Wir danken allen Partnern von COVAX, die mithelfen, sichere und wirksame COVID-19-Impfstoffe schnell und gerecht in alle Länder zu liefern.“

Die 600.000 COVAX-Impfstoffe, die aus Mumbai in Indien verschickt wurden, gehören zu einer ersten Tranche von Lieferungen des Serum Institute of India / AstraZeneca Impfstoffs und sind Teil der ersten Auslieferungswelle von Impfstoffen gegen COVID-19 im Rahmen von COVAX in Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen.

Die Lieferungen markieren den Beginn der größten Impfbeschaffungs- und Lieferungsaktion, die es je gab. Im Rahmen von COVAX plant UNICEF die Lieferung von zwei Milliarden Impfdosen bis Ende 2021.

COVAX ist eine globale Initiative, in der die Impfallianz Gavi, die Weltgesundheitsorganisation, UNICEF sowie die Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) zusammenarbeiten, um eine gerechte globale Verteilung von COVID-19 Impfstoffen zu ermöglichen.


 

23.02.2021 – UNICEF startet Lieferung von Spritzen für weltweite COVID-19-Impfungen im Rahmen von COVAX

New York/Köln/Wien – Erste Transporte auf die Malediven / Lieferungen an mehr als 30 weitere Länder folgen

UNICEF hat die ersten 100.000 Spritzen und 1.000 Sicherheitsboxen für COVID-19-Impfungen per Luftfracht aus dem UNICEF-Warenlager in Dubai auf die Malediven verschickt. Damit beginnt die erste Auslieferungswelle von Spritzen für die weltweiten COVID-19-Impfungen, die in den kommenden Tagen fortgeführt wird. Zu den Ländern, die die Lieferungen der Spritzen im Rahmen der ersten Auslieferungswelle erhalten werden, gehören weiter die Elfenbeinküste sowie São Tomé und Príncipe.

Die 0,5-ml Spritzen sowie Sicherheitsboxen sollen noch heute in Malé auf den Maldiven eintreffen. In den nächsten Wochen wird UNICEF mehr als 14,5 Millionen 0,5-ml und 0,3-ml Spritzen an 30 Länder weltweit liefern. Die 0,5-ml Spritzen sind für den Gebrauch des Serum Institute of India/AstraZeneka Impfstoffs bestimmt, die 0,3-ml Spritzen für den Pfizer-BioNTech Impfstoff.

„Im weltweiten Kampf gegen die COVID-19-Pandemie sind Spritzen genauso wichtig wie der Impfstoff selbst“, sagt UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. „Es ist wichtig, dass in jedem Land bereits ausreichend Spritzen vorhanden sind, bevor der Impfstoff eintrifft, damit der Impfstoff sicher verabreicht werden kann. Es ist die Voraussetzung dafür, dass die Impfungen sofort beginnen und dass wir das Blatt im Kampf gegen das schreckliche Virus wenden können.“

Die Länder, die die Spritzen im Rahmen der ersten Auslieferungswelle erhalten werden, sind Teil der ersten vorläufigen Verteilungsprognose von COVAX und haben UNICEF um Unterstützung bei der Beschaffung der Spritzen gebeten. Die Lieferungen im Rahmen von COVAX unterstützen die Vorbereitungen der Impfungen in den jeweiligen Ländern vor Ort.

Die 0,5-ml-Spritzen werden aus dem UNICEF-Warenlager in Dubai versandt und die 0,3-ml Spritzen sowie 2-ml-Spritzen werden direkt von einem Hersteller in Spanien verschickt. Neben Spritzen verschickt UNICEF auch Sicherheitsboxen zur sicheren Entsorgung der Spritzen.

Die Spritzen enthalten eine automatische Deaktivierung und können somit nur einmal verwendet werden. So wird dem Risiko von durch Blut übertragbaren Krankheiten durch Spritzen vorgebeugt.

Insgesamt wird UNICEF in diesem Jahr bis zu einer Milliarde Spritzen und 10 Millionen Sicherheitsboxen an Länder liefern. Bereits im Vorfeld hat UNICEF in seinen Warenlagern in Kopenhagen und Dubai rund eine halbe Milliarde Spritzen zur Vorbereitung der Auslieferung von COVID-19-Impfstoffen an 82 Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen deponiert.

UNICEF hat mit Fluggesellschaften, Logistikunternehmen und Spediteuren zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass die Spritzen als Fracht priorisiert werden, unabhängig davon, ob sie direkt von einem Hersteller oder von den UNICEF-Warenlagern ins Zielland transportiert werden. Obwohl die ersten Lieferungen auf dem Luftweg transportiert werden, werden die meisten Spritzen und Sicherheitsboxen aufgrund des Umfangs der Frachtgüter auf dem Seeweg geliefert werden.

UNICEF plant die Lieferung von zwei Milliarden Impfdosen bis Ende 2021. Schon vor der COVID-19-Pandemie war UNICEF der weltweit größte Einkäufer von Impfstoffen. Jedes Jahr beschafft UNICEF mehr als zwei Milliarden Impfstoffe gegen gefährliche Infektionskrankheiten und stellt rund 600 bis 800 Millionen Spritzen für Routineimpfungen bereit.

COVAX ist eine globale Initiative unter der Leitung der Impfallianz Gavi, der Weltgesundheitsorganisation sowie der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI). UNICEF verantwortet mit seiner fachlichen Kompetenz und einem globalen Logistiknetzwerk die weltweite Beschaffung und Logistik und unterstützt die Länder bei den Vorbereitungen der Impfungen vor Ort.


 

18.02.2021 – DSV spendet Frachtdienste zur Unterstützung der COVID-19-Maßnahmen von UNICEF

Wien – UNICEF startete bereits 2020 mit den Vorbereitungen für COVID-19-Impfungen in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Bis Impfstoffe tatsächlich in ausreichendem Ausmaß zur Verfügung stehen, gilt es, die Versorgung mit lebenswichtiger Schutzausrüstung sicherzustellen. Der Logistiker DSV hat dafür Frachtraum nach Karachi, Pakistan, zum Transport von über 10.000 kg Schutzausrüstung im Rahmen von «DSV Helps» zur Verfügung gestellt.

DSV ermöglicht Lieferung von über 10 Tonnen Schutzausrüstung im Kampf gegen COVID-19

„Bis Impfstoffe tatsächlich weltweit zur Verfügung stehen und die Durchimpfungsrate steigt, muss die Versorgung mit lebensnotwendiger Schutzausrüstung gesichert werden“ erklärt Christoph Jünger, designierter Geschäftsführer UNICEF Österreich. „Trotz Impfung vergessen wir nicht auf dringend notwendigen Schutz und Unterstützung für Familien und ihre Kinder im Kampf gegen die Pandemie.“

DSV, als einer der größten Transportdienstleister weltweit und UNICEF Österreich Partner im Kampf gegen COVID-19, hat mit Unterstützung von «Qatar Airways Cargo» kostenlose Frachtkapazitäten über das Nachhaltigkeitsprogramm «WeQare» der Fluggesellschaft und ihr Programm «1 Million Kilo», genutzt, um die Lieferung von über 10.000 kg Schutzausrüstung wie Masken in einem Transportwert von mehr als 100.000 Euro von Shanghai nach Karachi, Pakistan, zu ermöglichen. Mit einem Netzwerk von 1.400 Niederlassungen rund um den Globus bietet und betreibt der dänische DSV-Konzern täglich zuverlässige Supply-Chain-Lösungen für Tausende von Unternehmen.

„Es ist uns eine große Freude und ebenso großes Anliegen, dass wir als DSV in herausfordernden Zeiten wie diesen, und damit meine ich alle Facetten der Pandemie sowie die damit in Verbindung stehenden logistischen  Engpässe, unser Know-How sowie das globale Netzwerk als „Teil der Lösung“ einbringen können. UNICEF in Österreich hat uns von Anbeginn überzeugt, effiziente, schnelle und zielgerichtete Hilfe bei der Bekämpfung des Virus zu leisten“ beschreibt Jan Kalmring, Geschäftsführer der DSV Air & Sea GmbH, Austria.

„Die gemeinsame Koordination des Transports von 10 Tonnen Hilfsgütern per Luftfracht konnte von der ersten Kontaktaufnahme bis zur Auslieferung in Rekordzeit umgesetzt werden. Bei Hilfsprojekten kann jeder Tag über Leben und Tod entscheiden“ erklärt Sandra Scherl, Director Airfreight in Österreich.

DSV Air & Sea GmbH, Austria, ist ein renommierter Profi, wenn Zeit, Geschwindigkeit sowie Zuverlässigkeit und Flexibilität wichtig sind und somit ein wertvoller Partner für UNICEF Österreich. Nur dank dringender Finanzierung und Unterstützung kann dafür gesorgt werden, dass viele der ärmsten Länder nicht Gefahr laufen, zurückgelassen zu werden.

„Danke an DSV, «DSV Helps» kommt zum richtigen Zeitpunkt. Wir freuen uns auf weitere Kooperation“ sagt der designierte Geschäftsführer von UNICEF Österreich Christoph Jünger.

Über DSV

DSV, ein globaler Transport- und Logistikdienstleister, beschäftigt weltweit 55.000 Mitarbeiter und verfügt über eigene Büros in mehr als 80 Ländern. Ein internationales Netz an Partnern ermöglicht es, professionelle und vorteilhafte Lösungen in der ganzen Welt anzubieten und macht den Konzern zu einem starken Akteur auf dem Weltmarkt.

Die DSV Air & Sea GmbH in Österreich, als 100%ige Tochter der DSV Panalpina A/S mit Sitz in Hedehusene, Dänemark, ist mit rund 100 Mitarbeitern an 5 Standorten mit innovativen und zuverlässigen Services in den Transportbereichen Luft-, See-, Bahnfracht, Kurier-Paketdiensten (Xpress) sowie mit Zoll- und Versicherungsdienstleistungen am Markt für Ihre Kunden tätig.

Als Unternehmen helfen

Als UNICEF Partner setzen Unternehmen ein deutliches Zeichen für eine bessere Zukunft. UNICEF ist in rund 190 Ländern weltweit aktiv und arbeitet u.a. in den Bereichen Bildung, Nahrung, Wasser und Hygiene, Kinderschutz, Gesundheit, Gleichberechtigung, Kinderrechte und Nothilfe. UNICEF erneuert Infrastruktur, liefert Hilfsgüter und bringt Innovationen ins Feld. Regierungen schätzen die Expertise des UN-Kinderhilfswerks. Aus diesem Grund kann die Lage der Kinder auf Gesetzesebene verbessert werden. UNICEF hilft nicht nur einzelnen Kindern, sondern ganzen Regionen und Ländern.


 

04.02.2021 – COVAX-Initiative veröffentlicht erste vorläufige Verteilungsprognose

Genf/Oslo/New York//Zürich/Wien – COVAX, die Initiative für einen gerechten globalen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen, veröffentlicht gemeinsam mit UNICEF als wichtigster Lieferpartner die erste vorläufige Verteilungsprognose von COVAX.

COVAX rechnet damit, dass 1,2 Millionen Dosen des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech für die COVAX-Initiative im ersten Quartal 2021 zur Verfügung stehen werden. Hinzukommen größere Mengen des Impfstoffs von AstraZeneca/Oxford, die COVAX im gleichen Zeitraum erhalten soll. Zusätzliche Mengen an Dosen des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech werden im zweiten Quartal und darüber hinaus verfügbar sein, gemäß dem unterzeichneten Vorabkaufvertrag zwischen Gavi und Pfizer-BioNTech für bis zu 40 Millionen Dosen.

Folgende 18 Länder werden die 1,2 Millionen Dosen der Impfstoffe von Pfizer/Biontech im Rahmen der COVAX Initiative erhalten: Bhutan, Bolivien, Bosnien und Herzegowina, Cabo Verde, Kolumbien, El Salvador, Georgien, Malediven, Moldawien, Mongolei, Peru, Philippinen, Republik Korea, Ruanda, Südafrika, Tunesien, Ukraine sowie das Westjordanland und Gaza.

Der Zweck der Bekanntgabe der vorläufigen Zuteilung an die Länder ist es, den Regierungen und Gesundheitssystemen die Informationen zur Verfügung zu stellen, die sie für die Planung ihrer nationalen Impfprogramme benötigen. Die endgültigen Zuteilungen werden zu gegebener Zeit veröffentlicht.

Außerdem hat UNICEF heute den Abschluss eines langfristigen Liefervertrags mit dem Serum Institute of India für COVID-19-Impfstoffe bekannt gegeben, das damit Zugang zu zwei Impfstoffprodukten durch Technologietransfer von ASTRAZENECA und NOVAVAX erhält. UNICEF wird zusammen mit ihren Beschaffungspartnern Zugang zu bis zu 1,1 Milliarden Impfstoffdosen für rund 100 Länder haben. Der Preis wird sich auf etwa 3 US-Dollar pro Dosis für Länder mit niedrigem und mittleren Einkommen belaufen.


 

12.01.2021 – Kinder können kein weiteres Jahr mit Schulunterbrechung aushalten

Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.

„Während wir in das zweite Jahr der COVID-19-Pandemie eintreten und die Zahl der Fälle auf der ganzen Welt weiter ansteigt, sollten keine Anstrengungen gescheut werden, um Schulen offen zu halten oder ihnen bei Wiedereröffnungsplänen Priorität einzuräumen.

Trotz überwältigender Beweise für die Auswirkungen von Schulschließungen auf Kinder und dafür, dass Schulen nicht die treibende Kraft der Pandemie sind, haben sich zu viele Länder dafür entschieden, Schulen geschlossen zu halten, manche sogar fast ein Jahr lang.

Die Auswirkungen der Schließungen von Schulen – die auf dem Höhepunkt der Pandemie 90 Prozent der Schülerinnen weltweit betrafen und mehr als ein Drittel der Schulkinder ohne Zugang zu einer weiterführenden Schule zurückließen – sind verheerend.

Die Zahl der Kinder, die nicht in die Schule gehen, wird um 24 Millionen ansteigen – auf ein Niveau, das wir seit Jahren nicht mehr gesehen haben und für dessen Überwindung wir so hart gekämpft hatten.

Die Fähigkeit zu lesen, zu schreiben und die Grundrechenarten zu beherrschen, hat gelitten, und die Fähigkeiten der Kinder, die sie brauchen, um in der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts erfolgreich zu sein, haben abgenommen.

Ihre Gesundheit, Entwicklung, Sicherheit und ihr Wohlbefinden sind gefährdet. Die Schwächsten unter ihnen werden am stärksten betroffen sein.

Ohne Schulmahlzeiten bleiben die Kinder hungrig und ihre Ernährung verschlechtert sich. Ohne tägliche Interaktionen mit Gleichaltrigen und einer eingeschränkten Mobilität verlieren sie an körperlicher Fitness und zeigen Anzeichen von psychischer Belastung. Ohne das Sicherheitsnetz, das die Schule oft bietet, sind sie anfälliger für Missbrauch, Kinderheirat und Kinderarbeit.

Deshalb sollten Schulschließungen eine Maßnahme des letzten Auswegs sein, nachdem alle anderen Optionen in Betracht gezogen wurden.

Die Einschätzung des Übertragungsrisikos auf lokaler Ebene sollte ein wesentlicher Faktor bei Entscheidungen über den Schulbetrieb sein. Landesweite Schulschließungen müssen, wann immer möglich, vermieden werden. Wo es ein hohes Maß an kommunaler Übertragung gibt, die Gesundheitssysteme unter extremem Druck stehen und die Schließung von Schulen als unvermeidlich angesehen wird, müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört, dass Kinder, die zu Hause von Gewalt bedroht sind, die auf Schulspeisungen angewiesen sind und deren Eltern unverzichtbare Arbeitskräfte sind, ihre Ausbildung in ihren Klassenräumen fortsetzen können.

Im Falle von Lockdowns müssen die Schulen als Erstes wieder öffnen, sobald die Behörden die Einschränkungen aufheben. Nachholklassen sollten Vorrang haben, um sicherzustellen, dass Kinder, die nicht in der Lage waren, aus der Ferne zu lernen, nicht zurückgelassen werden.

Wenn Kinder mit einem weiteren Jahr der Schulschließungen konfrontiert werden, werden die Auswirkungen für kommende Generationen zu spüren sein.“


 

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