UNICEF-Mitarbeiter hängen Plakate auf mit Tipps um Mpox zu verhindern.

Nairobi/Wien – 17 von 21 Ländern in der Region sind von einem oder mehreren Krankheitsausbrüchen betroffen.

Öffentliche Gesundheitsnotstände, darunter Ausbrüche von Cholera, Mpox und zuletzt virale hämorrhagische Fieber, stellen erhebliche Bedrohungen für die Sicherheit und das Wohlergehen von Millionen von Kindern in Ost- und Südafrika dar, erklärte UNICEF heute.

Die hohe Zahl an Gesundheitskrisen, die oft durch klimatische Extremereignisse noch verschärft werden, trifft bereits gefährdete Gemeinschaften besonders hart und erhöht die Risiken für Kinder in der Region.

Die alarmierende Häufigkeit von Gesundheitsnotständen und Krankheitsausbrüchen in der Region untergräbt lebenswichtige Schutzmechanismen für Kinder und nimmt ihnen ihr Recht auf eine sichere und förderliche Umgebung“, sagte Etleva Kadilli, UNICEF-Regionaldirektorin für Ost- und Südafrika. „Globale und regionale Akteure müssen gemeinsam daran arbeiten, die Schutzsysteme zu stärken, die von Familien, Gemeinschaften und staatlichen Diensten bereitgestellt werden, damit jedes Kind gedeihen kann – selbst angesichts multipler Herausforderungen.

Im Jahr 2025 sind 17 Länder in Ost- und Südafrika mit mehreren Gesundheitsnotständen konfrontiert, die Mehrheit davon sind Ausbrüche von mit Impfungen verhinderbaren Krankheiten wie Polio, Masern und Diphtherie. Jahrelang stagnierende und rückläufige Impfraten in vielen Ländern der Region haben zu einem Wiederauftreten dieser vermeidbaren Krankheiten geführt.

Die Region erlebt derzeit erhebliche Ausbrüche von viralen hämorrhagischen Fiebern, darunter Marburg-Virus-Krankheit in Tansania und Ebola, verursacht durch den Sudan-Virus, in Uganda. Zudem bleibt Mpox ein bedeutendes Gesundheitsrisiko, insbesondere in Burundi und Uganda, mit erhöhten Gefahren grenzüberschreitender Übertragungen aufgrund der hohen Mobilität der Bevölkerung.

Darüber hinaus sind aktuell zwölf Länder – darunter Angola, Burundi, Südsudan, Sambia und Simbabwe – von Cholera betroffen. Die Region verzeichnet die weltweit höchste Zahl an Todesfällen durch Cholera und akute wässrige Durchfälle.

Kinder sind besonders anfällig für diese Krankheiten

Kinder sind aufgrund ihres sich entwickelnden Immunsystems und ihrer spezifischen physiologischen Merkmale besonders anfällig für die körperlichen Auswirkungen dieser Krankheiten. Die Risiken sind noch größer für Kinder, die an Mangelernährung leiden.

Wenn ein Familienmitglied erkrankt, erleben Kinder zudem häufiger psychische Belastungen und sind einem erhöhten Risiko von Missbrauch, Gewalt oder sogar Kinderarbeit ausgesetzt – oft als Überlebensstrategie für betroffene Familien.

Die Gefahren für Kinder, insbesondere für Mädchen, die häufig die Verantwortung für die Pflege erkrankter Familienmitglieder übernehmen, nehmen zu, da sich mehrere Krisen überschneiden. Während öffentlicher Gesundheitsnotstände sind Frauen und Mädchen einem höheren Risiko von sexueller Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung ausgesetzt, da Familien getrennt werden, soziale Dienste wie Bildung und Gesundheitsversorgung zusammenbrechen und wirtschaftliche Unsicherheiten zunehmen.

Diese gleichzeitigen und oft wiederkehrenden Notlagen überlasten die Kapazitäten zur Krisenbewältigung und untergraben wichtige Fortschritte beim Ausbau sozialer Dienste.

Neben der Bereitstellung essenzieller Hilfsgüter, der Zusammenarbeit mit Gemeinschaften und der Unterstützung beim Zugang zu Bildung, Gesundheit, Ernährung sowie Wasser- und Sanitärversorgung arbeitet UNICEF in der gesamten Region daran, Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung und Gewalt zu schützen.

Zu den Maßnahmen gehören:

  • Bereitstellung psychosozialer Unterstützung für Kinder, die ein Familienmitglied verloren haben.
  • Vermittlung alternativer Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, deren Angehörige sich in Behandlung befinden.
  • Sicherstellung, dass genesene Kinder nach ihrer Rückkehr nicht diskriminiert werden.
  • Einrichtung von Früherkennungs- und Meldesystemen rund um Behandlungszentren, um Fälle sexueller Gewalt und Missbrauch zu verhindern und darauf zu reagieren.

UNICEF setzt sich zudem dafür ein, dass essenzielle Dienstleistungen für Kinder auf eine sichere, respektvolle und würdige Weise fortgeführt werden – unabhängig vom Alter, Geschlecht oder besonderen Schutzbedürfnissen wie Behinderungen oder anderen Risikofaktoren. Angesichts des Ausmaßes der öffentlichen Gesundheitsnotstände sind jedoch verstärkte Finanzmittel und internationale Unterstützung von entscheidender Bedeutung.

In jeder Krise leiden Kinder und die Schwächsten am meisten“, sagte Kadilli. „Neben Investitionen in essenzielle Infrastruktur und Dienstleistungen müssen wir Routineimpfungen fördern und die sozialen Determinanten der Gesundheit angehen. Gleichzeitig muss eine kontinuierliche Finanzierung von Schutzmaßnahmen Priorität bleiben, um das allgemeine Wohlergehen der Kinder in der Region langfristig zu sichern.

Mehr Informationen zum UNICEF Arbeitsbereich „Gesundheit und Überleben„.

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