Gipfel Kinderfreundliche Gemeinden - Deklaration von Köln

Köln/ Wien - BürgermeisterInnen und lokale Führungskräfte verabschieden die Kölner Deklaration auf dem Gipfel der Kinderfreundlichen Gemeinden.

Kateryna Kurylo (16) aus Druschkiwka, Ostukraine
Kateryna Kurylo (16) aus Druschkiwka, Ostukraine

BürgermeisterInnen und lokale Führungskräfte aus 40 Ländern sprechen sich für die Rechte der Kinder aus.

Mehr als 100 BürgermeisterInnen aus 40 Ländern haben heute auf dem ersten internationalen Gipfel der Kinderfreundlichen Gemeinden in Köln die Erklärung von Köln unterzeichnet. Ziel ist es, die Fortschritte bei der Verbesserung von Leben, Chancen und Wohlbefinden von Kindern in städtischen Gebieten zu beschleunigen. Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die BürgermeisterInnen von Köln, Deutschland; Recife, Brasilien; Lima, Peru; Barcelona, Spanien; Surabaya, Indonesien; Odessa, Ukraine; Kollet, Guinea; und Montpellier, Frankreich.

Um diese Ziele zu erreichen, verpflichteten sich die BürgermeisterInnen, konkrete, nachhaltige und messbare Ergebnisse für Kinder zu erzielen: Förderung einer sinnvollen und integrativen Kinderbeteiligung und Beseitigung der Diskriminierung von Kindern und Jugendlichen in Politik und Aktivitäten.

„Diese Erklärung stellt Leitlinien für die zentrale Rolle, die Städte und Gemeinden bei der Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) spielen können, dar. Dies schafft die Deklaration durch Schaffung blühender und gerechter Städte und Gemeinden, in denen Kinder in gesunden, sicheren, integrativen, grünen und wohlhabenden Gemeinschaften leben. Lassen Sie uns nicht nur auf Kinder und Jugendliche hören. Lasst sie uns unterstützen. Lassen Sie uns mit ihnen handeln. Lasst uns ihrem Beispiel folgen", sagt Charlotte Petri Gornitzka, stellvertretende Exekutivdirektorin von UNICEF.

Von UNICEF mit Unterstützung der Stadt Köln organisiert, versammelte der erste Child Friendly Cities Summit BürgermeisterInnen, lokale Führungskräfte, technische ExpertInnen, Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt, um die Kinderrechte auf lokaler Ebene zu stärken.

„Es ist unser Handeln auf kommunaler Ebene, das einen großen Einfluss auf das Leben und das Wohlbefinden der Kinder hat. Doch viele lokale PolitikerInnen und Führungskräfte neigen dazu, sich nicht bewusst zu sein, dass auch sie dazu beitragen können und müssen, dass die Rechte, Wünsche und Bedürfnisse von Kindern respektiert und berücksichtigt werden. Heute senden wir eine starke Botschaft an Städte und Gemeinden auf der ganzen Welt, dass wir das Leben von Kindern und Jugendlichen verändern können", sagt Henriette Reker, Bürgermeisterin von Köln.

Die heute angekündigte Verpflichtung basiert auf einem Manifest mit dem Titel „Unsere Städte. Unser Leben. Unsere Zukunft", die auf dem Gipfel von Kindern und Jugendlichen vorgestellt wird. Das Manifest definiert, wie Städte Kinder in den Vordergrund rücken und Fortschritte bei der Erreichung der kinderbezogenen Ziele der Agenda für nachhaltige Entwicklung 2030 beschleunigen können.

„Kinder, Jugendliche, Eltern und Gemeinden können gemeinsam ein Umfeld für alle schaffen", sagt Breanna, eine 18-Jährige aus Belize, Mitglied des Kinder und Jugend Beratungsgremiums des Child Friendly Cities Summit.

Die Erklärung von Köln beinhaltet folgende Ziele für eine kinderfreundliche Stadt bzw. Gemeinde:

  • Jedes Kind und jede/r Jugendliche wird in seinen Gemeinden und von den lokalen Behörden geschätzt, respektiert und fair behandelt.
  • Jedes Kind und jede/r Jugendliche hat seine Stimme, seine Bedürfnisse und Prioritäten, die in den sie betreffenden öffentlichen Gesetzen, Richtlinien, Haushalten und Entscheidungen gehört und berücksichtigt werden.
  • Jedes Kind und jede/r Jugendliche hat Zugang zu qualitativ hochwertigen grundlegenden Dienstleistungen (einschließlich Gesundheitsversorgung, Bildung, Ernährungsunterstützung, Entwicklung der frühen Kindheit, Justiz und Familienunterstützung).
  • Jedes Kind und jede/r Jugendliche lebt in einer sicheren, gesunden und sauberen Umgebung.
  • Jedes Kind und jede/r Jugendliche hat die Möglichkeit, das Familienleben, das Spiel und die Freizeit zu genießen.

Auch Bürgermeister aus Österreich haben ihre Statements abgegeben:

Bürgermeister von Kitzbühel, Dr. Klaus Winkler, erklärt: „Kitzbühel bekennt sich dazu, kinderfreundlich zu sein, da die jungen Menschen unsere Zukunft von morgen sind und diese das dringende Bedürfnis haben, geschützt, respektiert und in die Stadtentwicklung eingebunden zu werden.

Bürgermeister von Bad Ischl, Hannes Heide, sagt: „Um kinderfreundlicher zu werden, hat unsere Stadt neue Spielplätze mit der Einbindung und Unterstützung in der Planung von Kindern als ExpertInnen […] errichtet, bietet viele Aktivitäten für Familien und bringt alle Generationen zusammen.“

Für Redaktionen

Video- und Fotomaterial stehen Redaktionen im Rahmen der Berichterstattung zum kostenlosen Download hier zur Verfügung.

Seit 1996 unterstützt die UNICEF-Initiative Child Friendly Cities weltweit Städte und Gemeinden bei der Förderung der Kinderrechte auf lokaler Ebene. Heute erreicht die Initiative rund 30 Millionen Kinder in 40 Ländern weltweit.

Es ist auch ein Netzwerk, das Regierungen und andere Interessengruppen wie zivilgesellschaftliche Organisationen, den Privatsektor, Wissenschaft, Medien und vor allem die Kinder selbst zusammenbringt, die ihre Städte und Gemeinden kinderfreundlicher gestalten wollen.

Die Initiative wurde 1996 von UNICEF und UN-Habitat ins Leben gerufen, um der Resolution der zweiten Konferenz der Vereinten Nationen über menschliche Siedlungen (Habitat II) nachzukommen, Städte lebenswert für alle zu machen. Die UN-Konferenz erklärte, dass das Wohlergehen der Kinder der ultimative Indikator für einen gesunden Lebensraum, eine demokratische Gesellschaft und eine gute Regierungsführung ist.

Bestehende kinderfreundliche Gemeinden finden sich hier.