30 Millionen Kinder auf der Flucht vor Konflikten

WIEN, 20.06.2018. Rund 30 Millionen Kinder und Jugendliche weltweit sind laut UNICEF im eigenen Land oder über Landesgrenzen hinweg auf der Flucht vor Konflikten – mehr als jemals zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg.

Ein Kind schläft in einem Koffer während es auf der Flucht ist.
© UNICEF/UN0185401/Sanadiki -Ein vollkommen erschöpftes Kind auf der Flucht aus Ost-Ghouta (Syrien).

Über die Hälfte aller Menschen mit Flüchtlingsstatus sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. UNICEF ruft die Regierungen anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags dazu auf, geflüchtete Kinder besser zu versorgen und zu schützen sowie langfristige Lösungen zu erarbeiten, um ihr Wohlergehen zu sichern.

Am Weltflüchtlingstag ist es wichtig, sich die Gefahren und Herausforderungen vor Augen zu führen, denen diese Kinder täglich begegnen, sagte Manuel Fontaine, Leiter der weltweiten Nothilfe-Programme von UNICEF. In der Fremde – unabhängig davon, ob sie geflüchtet sind, AsylbewerberInnen oder Binnenvertriebene – sind sie häufig großen Gefahren für ihre Sicherheit und Gesundheit ausgesetzt. Darüber hinaus gibt es große Hürden beim Zugang beispielsweise zu Bildung und Hilfen, die für ihre Entwicklung nötig sind. Diese Kinder brauchen mehr als einen Erinnerungstag – sie brauchen Hoffnung, Chancen und Schutz.

Nur Hälfte der geflüchteten Kinder in der Grundschule

Während die Zahl der vertriebenen und geflüchteten Kinder auf Rekordhöhe gestiegen ist, bleibt vielen von ihnen der Zugang zu Gesundheitsversorgung und Bildung verwehrt. So besuchen gegenwärtig nur die Hälfte der geflüchteten Mädchen und Buben eine Grundschule, und weniger als jeder vierte geflüchtete Jugendliche lernt in einer weiterführenden Schule. 

Auch die Zahl der Kinder und Jugendlichen, die allein auf den Flucht- und Migrationsrouten unterwegs sind, ist so hoch wie nie: Mindestens 300.000 unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Minderjährige wurden 2015 bis 2016 in 80 Ländern registriert. Das waren fünf Mal so viele wie im Zeitraum 2010 bis 2011. Ihre tatsächliche Zahl liegt vermutlich noch deutlich höher. Unbegleitete Mädchen und Buben werden häufig Opfer von Menschenhandel, Ausbeutung, Gewalt und Missbrauch. Rund 28 Prozent aller Opfer von Menschenhandel sind unter 18 Jahren alt.

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