Ziele und Aufgaben von UNICEF

UNICEF ist die größte Kinderrechtsorganisation der Welt und leistet in 190 Ländern humanitäre Hilfe. Mehr als 80 Prozent der UNICEF Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten unmittelbar in den Krisenregionen. Durch die Kooperation mit Dörfern, Gemeinden und Regierungen will UNICEF langfristige Lösungen für Probleme finden und implementieren. UNICEF erhält dabei keine Pflichtbeiträge von Regierungen. Das Headquarter befindet sich in New York und die Direktorin ist seit 2022 Catherine M. Russell.

Wissen als Ziel von UNICEF

Uns ist nicht nur wichtig, neue Wege der Kommunikation und Vernetzung zu schaffen, sondern auch bestehende Wissensstrukturen zu stärken.

Dabei wollen wir die betroffenen Personen konstruktiv in die Lösungsfindung mit einbeziehen. UNICEF verfügt als einziges Kinderhilfswerk über umfangreiches und detailliertes Know-How. Dieses wollen wir bereitstellen, um möglichst vielen Kindern so effizient wie möglich zu helfen.

 

  • Durch das Zusammentragen von Zahlen, Daten und Fakten können wir darauf aufbauend neue Lösungsansätze finden und Einfluss auf politische Entscheidungsträger nehmen.
  • Das verfügbare Wissen ist essenziell für eine erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit. Gemeinsam mit den Fachministerien stellt UNICEF dieses Wissen auf lokalen, datenbasierten und dauerhaften Programmen zur Verfügung.
  • Nur durch intensiven Austausch wird Wissen verbreitet und entwickelt sich weiter. Wir setzen uns für internationale und interdisziplinäre Kommunikation ein.

 

Wie entsteht ein UNICEF Projekt?

 

Einzelne isolierte Projekte haben oft keine übergreifende Wirkung. Wird eine Spende im Wert von 100 Euro an UNICEF gespendet, kommt dieser Betrag in der Regel dem gesamten Land zugute: Alle Schulen, die das Bildungsprogramm in diesem Land umfasst, profitieren von einer Spende. Um effektive Ergebnisse zu erzielen, entwickelt UNICEF deshalblandesweite Programme.

UNICEF hat die Aufgabe, die Lebensbedingungen aller Kinder eines Landes langfristig zu verbessern. In jedem der Programmländer legt UNICEF ein sogenanntes Länderprogramm die Ziele und Schwerpunkte der Arbeit fest. Dieses gilt über fünf Jahre und wird von UNICEF im Land selbst entwickelt.

 

Um von UNICEF Unterstützung zu erhalten, muss die jeweilige Landesregierung sich in der Regel verpflichten, einen erheblichen Teil der Kosten für das Programm zu übernehmen. UNICEF will Regierungen nicht aus ihrer Verantwortung für die Kinder entlassen.

Das Länderprogramm legt deshalb fest, welche Aufgaben UNICEF und welche die Regierung übernehmen. Zu den wichtigsten Partnern von UNICEF gehören meist die Bildungs-, Gesundheits- und Sozialministerien.

Nach Unterzeichnung des Länderprogramms wählt UNICEF einheimische Partnerorganisationen aus, die die Aktivitäten in enger Abstimmung mit UNICEF umsetzen.

 

Das Ziel von UNICEF ist es, den Kindern weltweit zu ihrem Recht auf Gesundheit, Bildung und Schutz zu verhelfen. Jedes Kind soll die Möglichkeit haben, sich frei zu entwickeln und gehört zu werden.

Hierfür hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen 1989 die UN Kinderrechtskonvention verabschiedet. Diese ist Grundlage aller Beratungen, die UNICEF bei der Entwicklung von Länderprogrammen führt.

UNICEF arbeitet außerdem gemeinsam mit den Regierungen daran, ihre nationale Gesetzgebung an die Konvention anzupassen.

 

Das Konzept der „Hilfe zur Selbsthilfe“ bedeutet auch, bereits bestehende lokale Initiativen zu stärken oder neue ins Leben zu rufen.

Frauen spielen in den Projekten eine besonders wichtige Rolle, weil sie noch immer häufig für die Kindererziehung verantwortlich sind. So unterstützt UNICEF im Senegal Bildungskurse für Frauen, in denen unter anderem Gesundheitsthemen behandelt werden.

In vielen Dörfern haben sie sich bereits erfolgreich gegen die Praktik der weiblichen Genitalverstümmelung gewehrt. Diese hat sowohl seelische als auch körperliche Folgen für die Betroffenen, die sehr schwerwiegend sein können. Außerdem führt diese Praktik immer wieder zu Todesfällen.

 

UNICEF bezieht die Bevölkerung unmittelbar in die Planung, Entwicklung und Durchführung der Programme ein. So können die betroffenen Menschen für sich selbst sorgen und der nächsten Generation Wissen und Unterstützung weitergeben.

Das Länderprogramm in Angola definiert beispielsweise Bildung als eine der Hauptaufgaben. Viele Kinder haben hier durch den Bürgerkrieg jahrelang keine Schule besucht. Die Dorfgemeinschaften selbst helfen – unterstützt von UNICEF – beim Wiederaufbau der Schulen mit. Dabei stellt UNICEF unter anderem Baumaterial sowie Schulmaterialien für die Kinder zur Verfügung. Durch die Integration der Dorfbewohner in die Wiederaufbauprogramme kann Aufgebautes langfristig genutzt und instandgehalten werden.

Fortschritte und Erfolge für Kinder weltweit

Unsere Programme tragen zu wichtigen Fortschritten und Erfolgen bei:

 

  • Die Kindersterblichkeit wurde in den letzten 30 Jahren mehr als halbiert.
  • Impfungen retten jedes Jahr 2 bis 3 Mio. Kinderleben.
  • Die Verbreitung von Polio (Kinderlähmung) wurde drastisch reduziert. Die Krankheit steht aktuell kurz vor der Ausrottung.
  • Todesfälle bei Kindern durch Masern sind seit Ende der 1990er-Jahre um 60 % gesunken.
  • Hilfe in 455 humanitären Situationen in 152 Ländern.
  • Versorgung von fast 244 Millionen Kindern, um Mangelernährung zu behandeln und vorzubeugen.

Ihre Spende macht einen Unterschied!

Häufige Fragen und Antworten zu UNICEF

Was verbirgt sich hinter dem Namen "UNICEF"?

UNICEF ist die Abkürzung für United Nations International Children´s Emergency Fund.

UNICEF wurde 1946 gegründet, um für die Kinder im zerstörten Nachkriegseuropa Nothilfe zu leisten. Die Namensteile "International" und "Emergency" entfielen später. Die Abkürzung blieb jedoch der Aussprache wegen unverändert. UNICEF wurde 1946 von den Vereinten Nationen als Nothilfeorganisation für das Nachkriegseuropa gegründet.

Was macht UNICEF?

UNICEF ist die größte Kinderrechtsorganisation der Welt.

In rund 190 Ländern setzt sich UNICEF für die Rechte der Kinder ein und arbeitet dabei auch politisch, um nachhaltige Änderungen zu bewirken. In den Projektländern sorgen wir dafür, dass Kinder gesund und glücklich aufwachsen können. Dass sie Zugang zu Trinkwasser und einer Gesundheitsversorgung haben. Dass sie zur Schule gehen können und vor Gewalt und Ausbeutung geschützt sind.

Und in Krisenregionen leisten wir Nothilfe – bereits in jenen ersten Stunden, die den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. In Industrieländern wie Österreich setzt sich UNICEF mit Informations- und Lobbyarbeit für die Rechte der Kinder ein.

Was ist das Ziel von UNICEF?

UNICEF will die Kinderrechte für jedes Kind verwirklichen. Jedes Kind soll gesund groß werden und sich seinen Fähigkeiten gemäß entwickeln können - unabhängig von Hautfarbe, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit. Richtschnur der UNICEF-Arbeit sind die UN-Konvention über die Rechte des Kindes und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.

Der Leitsatz von UNICEF lautet „Für jedes Kind“. Denn jedes Kind hat das Recht auf Überleben, Bildung, Schutz vor Gewalt und Beteiligung.

Wie arbeitet und was erreicht UNICEF?

Rund um die Welt arbeiten etwa 12.000 UNICEF-Mitarbeiter für die Rechte der Kinder. Als Teil der Vereinten Nationen kann UNICEF auf viele Jahrzehnte Erfahrung zurückgreifen, ist gut vernetzt und weltweit bekannt. Zum einen hilft UNICEF ganz praktisch: baut Brunnen und Schulen, richtet Ernährungszentren ein, stattet Gesundheitsstationen aus und versorgt weltweit jedes zweite Kind mit Impfstoffen. Gleichzeitig arbeitet UNICEF immer auch politisch. Denn das Ziel sind nachhaltige Veränderungen. Deswegen setzen wir uns besonders für Lösungsmodelle ein, die auf viele Kinder und Familien übertragbar sind.

UNICEF wertet die Fortschritte der weltweiten Programmarbeit kontinuierlich aus. Und unsere Erfolge geben uns Recht: So konnte UNICEF dazu beitragen, dass heute mehr Kinder denn je zur Schule gehen. Die Kindersterblichkeit hat sich in den letzten 30 Jahren halbiert und Krankheiten wie die Kinderlähmung sind so gut wie ausgerottet.

Wie finanziert sich UNICEF?

UNICEF wird ausschließlich über freiwillige Beiträge von Regierungen, Gemeinden, privaten Spendern und Firmen finanziert. Sie werden gesammelt durch Aufrufe, Kampagnen und Spendenaktionen, regelmäßige Beiträge von Mitgliedern sowie durch den Verkauf von Grußkarten.

Wie stellt UNICEF sicher, dass die Gelder tatsächlich beim Projekt ankommen?

Wir arbeiten effizient und garantieren, dass das gespendete Geld so eingesetzt wird, wie es die Spender wünschen.

UNICEF Auditoren prüfen die UNICEF Länderbüros regelmäßig, zusätzlich untersuchen externe Auditoren die Büros. Sie dokumentieren Fortschritte und greifen bei Unklarheiten ein. Die Projektgelder werden zentral von New York aus verwaltet. Das schützt vor lokalen Bankrisiken, Währungsverlusten und Korruption. Projektmittel werden nur Schritt für Schritt ausbezahlt – jeweils nur so viel, wie gerade benötigt wird. Bevor ein Partner weitere Mittel erhält, muss er die Mittelverwendung und Projektfortschritte dokumentieren. Jede Auszahlung wird im UNICEF Finanzsystem exakt dokumentiert und überwacht. Projektverantwortliche in den UNICEF Länderbüros berichten an die nationalen Komitees über den Projektfortgang und dokumentieren regelmässig die Mittelverwendung.

Woher bezieht UNICEF seine Hilfsgüter?

Oft werden die Produkte direkt in der Region hergestellt und versendet, um die lokale Wirtschaft zu stärken und Umweltressourcen zu schonen. Einige Produkte werden jedoch aus unserem Hilfsgüterlager in Kopenhagen versendet, dem größten humanitären Warenlager der Welt. Davor melden die Mitarbeiter aus betroffenen Ländern und Regionen ihren Bedarf. Denn die Kollegen vor Ort wissen am besten, wie viele Kinder oder Familien welche Form der Hilfe brauchen. In unseren Innovation Labs arbeiten wir daran, laufend neue Hilfsgüter zu entwickeln. So können wir sicherstellen, dass einerseits Prozesse effizienter werden und wir Kinder und ihre Familien mit hochwirksamen Hilfsgütern erreichen.

Kann ich bei UNICEF mitarbeiten?

Die UNICEF-Vertretungen in 190 Projektländern arbeiten mit Nichtregierungsorganisationen und staatlichen Stellen in den Partnerländern zusammen. Weil UNICEF vorwiegend einheimisches Personal einsetzt, besteht nur ein geringer Bedarf an internationalen Fach- und Führungskräften. UNICEF Österreich vermittelt keine Mitarbeiter ins Ausland. Dafür sind eine Reihe von anderen Organisationen und Stellen zuständig.

Vermittelt UNICEF Auslandsadoptionen?

Adoptionsvermittlung gehört nicht zu den Aufgaben von UNICEF. Für UNICEF steht die Hilfe für die Kinder in den Ländern selbst an erster Stelle. Erst wenn keine geeigneten Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder in ihrer Heimat gefunden werden können, kommt eine Auslandsadoption in Betracht. Die Vermittlung eines Kindes ins Ausland darf nach Auffassung von UNICEF nur von staatlichen Stellen oder staatlich autorisierten Organisationen und in Übereinstimmung mit den Kinderrechten und der Haager Konvention zur Auslandsadoption durchgeführt werden.