Kinderfreundliche Gemeinden und Regionen

Die Rechte des Kindes sollten in der Familie, in der Gemeinde, in den Regionen und in der Schule gelebt werden. Ob getroffene Entscheidungen und Maßnahmen zu Gunsten oder zu Ungunsten der Kinder ausfallen, macht sich schnell in deren Alltag bemerkbar. Aufgrunddessen vergibt UNICEF Österreich in Zusammenarbeit mit der Familie und Beruf Management GmbH die Zertifikate „Kinderfreundliche Gemeinde“ und „Kinderfreundliche Region“.


Diese Zertifikate würdigen Gemeinden, die sich besonders für die Umsetzung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene einsetzen.

Österreichs kinderfreundliche Gemeinden



Wie wird eine Gemeinde "kinderfreundlich"?


Damit eine Gemeinde das Zusatzzertifikat "Kinderfreundliche Gemeinde" erwerben kann, muss sie am Audit "familienfreundlichegemeinde" teilnehmen.

Im Zuge dessen muss sie aus den sieben kinderrechtsrelevanten Themenbereichen drei Maßnahmen beschließen und diese innerhalb von drei Jahren umsetzen.

Gemeinsam mit mindestens zwei anderen Gemeinden kann eine Gemeinde am Audit "familienfreundlicheregion" teilgenommen werden, um auf gleiche Weise zu einer „Kinderfreundlichen Region“ zu werden. Werden auch Sie kinderfreundliche Gemeinde und nehmen Sie am Audit teil!

Weitere UNICEF Aktionen für Gemeinden sind außerdem in dieser Broschüre zusammengefasst.



Vorteile für kinderfreundliche Gemeinden


  • Fördern Sie die Umsetzung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene.
  • Investieren Sie in die Zukunft Ihrer Gemeinde.
  • Ihre Gemeinde wird Teil der internationalen Child Friendly Cities Initiative.
  • Zeigen Sie die Kinderfreundlichkeit Ihrer Gemeinde mit dem von UNICEF zur Verfügung gestellten Logo.
  • Ihre Gemeinde wird auf der UNICEF-Homepage genannt und so bekannt gemacht.
  • Stärken Sie die Bindung junger Menschen an Ihre Heimatgemeinde.
  • Die Beteiligung an der Initiative „Kinderfreundliche Gemeinde“ wirkt sich positiv auf die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen aus.


Themenbereiche und Maßnahmen

Welche Möglichkeiten Sie bei der Umsetzung haben, haben wir Ihnen Beispielmaßnahmen für jeden der sieben Themenbereiche aufgelistet.

Kinderfreundliche Verwaltung/Politik
  • Jugendteil in der Gemeindezeitung
  • Bürgermeistersprechstunden für Kinder/Jugendliche
  • Jugendhomepage - Informationen von Jugendlichen für Jugendliche
  • Rechtsberatung/Beratung bei Behördengängen (u.U. freiwillige Laiendolmetscher finden)
Partizipation
  • Jugendparlament/-gemeinderat
  • Befragungen/Umfragen zu Themen bzw. Entscheidungen die Kinder und Jugendliche betreffen
Gesundheit
  • Gesunde Jause für Schüler
  • Erste Hilfe Kurse für Kinder/Jugendliche und Eltern
  • Rauchfreier Spielplatz
Freizeit
  • Beachvolleyballplatz
  • Leistbarer Tanzkurs für Jugendliche
  • Bibliothek und Videothek mit kinder- und jugendgerechten Medien
  • Ludothek
  • Öffentlicher Kindersachenflohmarkt
Familien- und schulergänzende Betreuung
  • Babysitterbörse
  • Leihoma und Leihopa-Programm
  • Leseomas und Leseopas
  • Ausbau der Kinderbetreuung in den Ferien
  • Tag der offenen Tür bei lokalen Vereinen
Sicherheit (Kinder- und Jugendschutz, Verkehr, Spielanlagen etc.)
  • Zebrastreifen und 30er-Zone bei Kindergarten/Volksschule
  • Reduktion der Unfallgefahr im Ort durch vermehrte Geschwindigkeitskontrollen
  • Ausbau der Gehwege
  • Jugendtaxi: in Kooperation mit lokalen Taxiunternehmen
  • Beleuchtung der Gehwege verbessern
Bildung
  • Nachhilfebörse: zur Förderung lernschwacher Kinder, Verlautbarung und eine Liste im Amtsblatt + Gemeindehomepage
  • Berufsinformationstag in der Gemeinde
  • Lehrplatz- bzw. Jobbörse und Informationen über Ausbildungsmöglichkeiten auf Gemeindehomepage
  • Peer Mediation: zur Vorbeugung von Mobbing an den Schule und als AnsprechpartnerInnen für Konfliktlösungen
  • Praktikumsplätze in der Gemeinde
  • Integration der lokalen Vereine in den Schulbetrieb: Vereine gestalten Schulstunden und können sich Kindern/Jugendlichen präsentieren


Toolkit: Wie starte ich einen Kinder- und Jugendgemeinderat?

In der Publikation wird detailliert auf die Grundlagen für eine wirkungsvolle Beteiligung von jungen Menschen eingegangen und das Beteiligungsformat des Kinder- und Jugendgemeinderates erläutert.

Für die Gründung eines Kinder- und Jugendgemeinderates ist umfassendes Partizipationsverständnis sowie die Motivation und Bereitschaft von mehreren Akteurinnen und Akteuren bedeutsam. Im Toolkit werden daher einerseits theoretische Grundlagen und andererseits einige praktische Tipps, Tools und Good-Practice Beispiele aus den „Kinderfreundlichen Gemeinden und familienfreundlichen Gemeinden" vorgestellt.

Hier geht es zu der Publikation "Kinder- und Jugendpartizipation in der Gemeinde". Wie starte ich einen Kinder- und Jugendgemeinderat?



Downloads

Kinder- und Jugendpartizipation in Gemeinden

Das Toolkit soll grundlegendes Wissen zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen vermitteln sowie zur Planung und Weiterentwicklung von Partizipationsmaßnahmen inspirieren.

Kinder- und Jugendpartizipation in Gemeinden

Standards und Methoden der Kinder- und Jugendbeteiligung

Diese Methodensammlung und Vorgabe von Standards dient als Unterstützung zur Durchführung von Kinder- und Jugend-Workshops im Rahmen des Audits zur „kinderfreundlichen Gemeinde“.

Standards und Methoden der Kinder- und Jugendbeteiligung

Online-Partizipation von Kindern und Jugendlichen

In dieser Broschüre finden Sie Tipps und Hinweise für die Durchführung und Planung von Partizipationsmaßnahmen für Kinder und Jugendliche in einer digitalen Umgebung.

Online-Partizipation von Kindern und Jugendlichen



 

Haben Sie Fragen zur den kinderfreundlichen Gemeinden?

Kontaktieren Sie uns unter kfg(at)unicef.at


UNICEF News

Das UNICEF Logo auf blauem Hintergrund.
Das UNICEF Logo auf blauem Hintergrund.