Ausgewogene Ernährung und Mangelernährung

Seitdem es UNICEF gibt, ist uns Ernährungssicherheit ein wichtiges Anliegen. Jedes Kind in jedem Land sollte Zugang zu Nahrungsmitteln haben und nicht an Hunger oder sogar Mangelernährung leiden.

Damit Kinder weltweit ein gesundes Leben führen können, setzen wir uns für eine ausgewogene und sichere Ernährung ein.

Neben der Diagnose und Behandlung von Mangelernährung wollen wir auch Übergewicht bei Kindern weltweit gar nicht erst zulassen. Der Schlüssel zu einem gesunden Leben ist die Ernährung.

Helfen Sie jetzt, Kindern eine ausgewogene Ernährung zu ermöglichen!

Unsere Erfolge in den letzten 20 Jahren

Gefahr von Unterentwicklung durch Mangelernährung um 1/3 gesunken

55 Millionen weniger unterentwickelte Kinder durch Mangelernährung

80 Millionen mehr Kinder, die heutzutage ausschließlich gestillt werden

Mangelernährung als weltweite Bedrohung

Die Anzahl der Kinder, die an Mangelernährung leiden, droht drastisch anzusteigen. Grund dafür sind Konflikte, humanitäre Krisen, Naturkatastrophen sowie die noch immer andauernde Pandemie. Bereits 2019 waren etwa ein Viertel der Kinder unter fünf Jahren aufgrund von Mangelernährung unterentwickelt.

Kinder, die an Mangelernährung leiden, erhalten nicht die notwendigen Nahrungsmittel für ein gesundes Wachstum.
Die Mädchen und Buben haben ein deutlich geringeres Körpergewicht als für ihr Alter normal wäre.

Wenn das Gewicht eines Kindes unter 80 Prozent des für sein Alter angemessenen Gewichts liegt, wird von akuter Mangelernährung gesprochen. Eine Behandlung ist essenziell, um den Hungertod zu vermeiden.

Mangelernährung rechtzeitig erkennen rettet Leben

2 Cent - so viel kostet ein MUAC.

Es ist ein Maßband zur Feststellung von Mangelernährung und misst den Umfang des Oberarms eines Kindes. Die Skala reicht dabei von grün bis rot. Zeigt das Maßband rot, muss das Kind sofort behandelt werden.

Es wird von UNICEF weltweit eingesetzt. Denn unser Ziel ist es, den Ernährungszustand von möglichst vielen Kindern zu überprüfen. Außerdem können es Eltern mit nach Hause nehmen, um den Zustand auch in entlegenen Regionen leicht überprüfen zu können.

Wird Mangelernährung rechtzeitig erkannt und behandelt, haben die hungernden Kinder sehr gute Chancen zu überleben und wieder gesund zu werden.

Unsere Projekte im Kampf gegen Mangelernährung und Hunger

Hungersnöte weltweit

Weltweit leidet noch immer eine Vielzahl an Kindern unter Hunger und Mangelernährung. Mit Spezialnahrung hilft UNICEF schnell und effizient.

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Hunger in Afrika

In Ländern wie dem Südsudan, Nigeria, Äthiopien, Somalia oder auch Kenia sind Millionen Kinder von tödlichem Hunger durch Krisen und Dürren bedroht.

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Schlechte Ernährung und Übergewicht - ein wachsendes Problem

Kinder sind sowohl in Städten als auch in abgelegenen Dörfern oft einem alarmierenden Maß an ungesunden Lebensmitteln wie Fast Food und stark zuckerhaltigen Getränken ausgesetzt.

Auch der fehlende Zugang zu gesunden und nährstoffreichen Lebensmitteln wird zunehmend zum Problem.

Als Folge davon nehmen Übergewicht, Fettleibigkeit und Mangelerscheinungen von Vitaminen von Kindern und Jugendlichen weltweit zu.

2019 waren 38 Millionen Kinder unter 5 Jahren übergewichtig - Tendenz steigend. Bei Kindern zwischen 5 und 19 Jahren hat sich der Anteil von 2000 bis 2016 fast verdoppelt.

Was tut UNICEF für eine ausgewogene Ernährung?

  • Unterstützung während der Schwangerschaft: Mütter werden mit Vitaminen versorgt und zu einer ausgewogenen Ernährung während der Schwangerschaft beraten.
  • Hilfe bei Mangelernährung: UNICEF sorgt in Krisensituationen weltweit dafür, dass der Ernährungszustand von möglichst vielen Kindern überprüft wird. Für die Behandlung von Mangelernährung setzt UNICEF therapeutische Nahrung ein.
  • Aufklärung für Eltern: Angefangen mit Hygienepraktiken beim Stillen bis hin zu Kochkursen für eine vollwertige und gesunde Ernährung. Dies hilft um schlechte Ernährung oder Mangelerscheinungen bereits von Beginn an zu vermeiden.

Weitere Zahlen und Berichte finden Sie auf der Infomaterialseite "Gesundheit & Ernährung".

Zusammen mit unseren Partnern fördern wir das Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten eines Kindes, um ihm die bestmöglichen Überlebenschancen zu gebe und fördern akzeptable Praktiken der ergänzenden Ernährung. Außerdem beraten wir Mütter in Bezug auf gute Hygienepraktiken um Krankheiten zu vermeiden.

Jesca Wude Murye, UNICEF-Ernährungsexpertin im Südsudan

Unterstützen Sie uns bei unseren Ernährungsprojekten!

Häufige Fragen zu Ernährung und Mangelernährung

Wann gilt ein Kind als akut mangelernährt?

Als akut mangelernährt gelten Kinder, deren Körpergewicht unter 80 Prozent des, für ihr Alter angemessenen, Gewichts liegt. Beträgt das Gewicht weniger als 70 Prozent, spricht man von schwerer akuter Mangelernährung. Ursache von Mangelernährung ist chronischer Mangel an Nahrungsmitteln, aber auch an Vitaminen und lebenswichtigen Spurenelementen. Mangelernährung hat weitreichende Folgen. Da die Verdauung beeinträchtigt wird, können die Kinder nicht mehr normal essen und drohen zu verhungern. Die Nahrung wird nicht richtig vom Körper aufgenommen. Mangelernährte Kinder sind anfälliger für Krankheiten wie Durchfall, Masern und Lungenentzündung.

Wie behandelt UNICEF Mangelernährung mit therapeutischer Nahrung?

Für die Behandlung setzt UNICEF therapeutische Zusatznahrung ein, vor allem angereicherte Spezialmilch und Päckchen mit sehr energiehaltiger Erdnusspaste. Schon nach wenigen Tagen geht es den meisten Kindern damit deutlich besser. Die therapeutische Zusatznahrung ist so zusammengesetzt, dass schwer mangelernährte Kinder diese Nahrung auch im extrem ausgezehrten Zustand essen, schlucken und verdauen können. Sie enthält zudem lebenswichtige Vitamine und Mineralien, damit die Kinder wieder zu Kräften kommen.

Wenn es den Kindern etwas besser geht, bekommen sie eine angereicherte Erdnusspaste. Die Erdnusspaste ist in kleinen Portionen verpackt, lange haltbar und kann direkt aus den Päckchen gefüttert werden. Wenn die Kinder nicht in einem kritischen Zustand sind, können die Eltern die Päckchen vom Ernährungszentrum mit nach Hause nehmen und ihre Kinder zu Hause versorgen. Die mangelernährten Mädchen und Buben erhalten die therapeutische Nahrung in der Regel einige Wochen lang, bis sich ihr Gewicht stabilisiert hat. Während dieser Zeit werden sie weiterhin regelmäßig medizinisch untersucht.

Haben mangelernährte Kinder ein höheres Risiko zu erkranken?

Mangelernährte Kinder sind anfälliger für Krankheiten wie Durchfall, Masern und Lungenentzündung. Häufiges Kranksein wiederum zehrt ihren Körper weiter aus - ein Teufelskreis. Das Risiko, dass ein schwer mangelernährtes Kind stirbt, ist neunmal so hoch wie bei einem gesunden Kind. Eine große Gefahr besteht auch in Bezug auf das Coronavirus. Das Immunsystem dieser Kinder ist zu schwach, um das neuartige Virus abzuwehren. Deswegen ist es zentral den Hunger in Afrika zu bekämpfen, um die Ärmsten vor den Folgen zu schützen.

Wie hängen Ernährung und Armut zusammen?

Sowohl Mangelernährung als auch Übergewicht betreffen besonders Kinder aus ärmeren Haushalten. Dort nimmt nur jedes fünfte Kleinkind die nötige abwechslungsreiche Nahrung zu sich, die es für ein gesundes Wachstum braucht. Auch in wohlhabenden Ländern wie Großbritannien ist der Anteil der übergewichtigen Kinder in den ärmsten Regionen mehr als doppelt so hoch wie in den reichsten Gebieten.

Welche Forderungen vertritt UNICEF in Sachen Ernährung allgemein?

Familien, Kinder und Jugendliche sollen darin bestärkt werden, nahrhafte Lebensmittel einzufordern. Die Nachfrage nach ungesunden Lebensmitteln soll gesenkt werden, z.B. durch bessere Aufklärung über gesunde Ernährung und gesetzliche Regelungen wie Zuckersteuern. Die Lebensmittelhersteller sollen durch Anreize dazu gebracht werden gesunde, praktische und bezahlbare Lebensmittel zu produzieren.

Ein gesundes „Ernährungs-Umfeld“ für Kinder und Jugendliche soll geschaffen werden, z.B. durch korrekte und leicht verständliche Label und strengere Kontrollen für das Marketing von ungesunden Lebensmitteln. Unterstützende Bereiche - Gesundheits-, Bildungs-, und Sozialsysteme sowie Wasserversorgung und Hygiene - müssen mobilisiert werden, um bessere Ernährungsresultate für alle Kinder zu erreichen. Bessere Daten zur Ernährung von Kindern müssen erfasst und analysiert werden, um auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen und Fortschritte zu messen.


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