Akute Mangelernährung bedroht das Leben Millionen gefährdeter Kinder

Genf/New York/Rom/Wien – Die Organisationen der Vereinten Nationen rufen zu dringenden Maßnahmen auf, um die am stärksten gefährdeten Kinder in den 15 Ländern zu schützen, die am stärksten von einer beispiellosen Nahrungsmittel- und Ernährungskrise betroffen sind.

Ein Kind im Südsudan wird mit einem speziellen Band auf Mangelernährung untersucht.
© UNICEF/UN0232174/Njiokiktjien VII Photo

Konflikte, Klimaschocks, die anhaltenden Auswirkungen von COVID-19 und steigende Lebenshaltungskosten führen dazu, dass immer mehr Kinder akut mangelernährt sind, während wichtige Gesundheits-, Ernährungs- und andere lebensrettende Dienste immer schwerer zugänglich sind. Derzeit leiden mehr als 30 Millionen Kinder in den 15 am stärksten betroffenen Ländern an Auszehrung – oder akuter Mangelernährung – und 8 Millionen dieser Kinder sind stark ausgezehrt, die tödlichste Form der Mangelernährung. Dies stellt eine große Bedrohung für das Leben der Kinder und ihre langfristige Gesundheit und Entwicklung dar, deren Folgen für die einzelnen Menschen, ihre Gemeinschaften und ihre Länder spürbar sind.

Als Reaktion darauf fordern fünf UN-Organisationen – die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), das UN-Hilfswerk für Geflüchtete (UNHCR), das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), das Welternährungsprogramm (WFP) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) – beschleunigte Fortschritte bei der Umsetzung des „Globalen Aktionsplans zur Bekämpfung der Auszehrung bei Kindern“ (Global Action Plan on Child Wasting) . Er zielt darauf ab, akute Unterernährung bei Kindern in den am stärksten betroffenen Ländern zu verhindern, zu erkennen und zu behandeln: Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Kenia, Madagaskar, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen.

Die aktuellen Krisen führen dazu, dass Millionen von Kindern verhungern und ihnen der Zugang zu wichtigen Dienstleistungen erschwert wird. Die Auszehrung ist für das Kind schmerzhaft und kann in schweren Fällen zum Tod oder zu einer dauerhaften Beeinträchtigung des Wachstums und der Entwicklung führen. Wir können und müssen diese Ernährungskrise durch bewährte Lösungen zur Vorbeugung, Erkennung und frühzeitigen Behandlung der Auszehrung von Kindern umkehren.", sagt Catherine Russell, Exekutivdirektorin von UNICEF.

Fünf Maßnahmen gegen akute Mangelernährung

Der Globale Aktionsplan geht auf die Notwendigkeit eines sektorübergreifenden Ansatzes ein und hebt vorrangige Maßnahmen in den Bereichen Ernährung von Müttern und Kindern durch die Systeme für Ernährung, Gesundheit, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung sowie Sozialschutz hervor. Als Reaktion auf den wachsenden Bedarf haben die UN-Organisationen fünf vorrangige Maßnahmen festgelegt, mit denen die akute Mangelernährung in Ländern, die von Konflikten und Naturkatastrophen betroffen sind, sowie in humanitären Notsituationen wirksam bekämpft werden kann. Die Ausweitung dieser Maßnahmen als koordiniertes Paket ist entscheidend für die Vorbeugung und Behandlung akuter Mangelernährung bei Kindern und die Abwendung eines tragischen Verlusts von Menschenleben.

Die UN-Organisationen rufen zu entschlossenem und rechtzeitigem Handeln auf, um zu verhindern, dass diese Krise zu einer Tragödie für die am meisten gefährdeten Kinder der Welt wird. Alle Organisationen drängen auf größere Investitionen zur Unterstützung einer koordinierten UN-Reaktion, die den beispiellosen Bedarf dieser wachsenden Krise decken wird, bevor es zu spät ist.

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