New York, 1. März 1999 – Obwohl der Vertrag über ein Totalverbot von Anti-Personen-Minen mit Anfang März
international verbindlich wurde, braucht es weitere Anstrengungen, um die Früchte dieses Abkommens zu
ernten, betont UNICEF.
„Es ist ein großer Schritt unternommen worden, der zeigt, daß die Welt diese versteckten Killer immer
widerwilliger verwendet,“ sagte UNICEF-Direktorin Carol Belamy. „Aber die eigentliche Prüfung wird es
sein, das Abkommen gänzlich durchzusetzen, die Lagerbestände zu zerstören und die Entminungen rasch
voranzutreiben. Kinder sind nur dann sicher, wenn sie über die Gefahren der Millionen im Boden
befindlichen Anti-Personen-Minen Bescheid wissen. Die universelle Ratifizierung des Abkommens ist
entscheidend dafür, daß die Produktion und die Verwendung von Landminen wirklich abgeschafft wird.“
Bellamy beglückwünschte die 133 Nationen, die das Abkommen unterzeichnet haben, sowie die 65 Nationen,
die das Abkommen darüber hinaus bereits ratifiziert haben. Die Kampagne gegen die Anti- Personen-Minen
hätte schon bemerkenswerte Auswirkungen, wie z.B. die Reduktion der Verwendung von Anti-Personen-Minen
oder die Zerstörung von 10-15 Millionen Minen aus Lagerbeständen (lt. Zahlen der International Campaign to
Ban Landmines). Außerdem sei die Zahl der Länder, die Anti- Personen-Minen produzieren von 50 auf 15
gesunken.
Von UNICEF geförderte Aufklärungs-Kampagnen konzentrieren sich auf die Aufklärung von Kindern über die
Gefahren von Anti-Personen-Minen sowie das sichere Verhalten in verminten Gebieten. In fast allen verminten
Ländern, die von UNICEF betreut werden, gibt es solche Aufklärungs-Kampagnen, doch Bellamy betonte auch,
daß diese von dem andauernden Engagement der Spender abhängig seien.
Im besonders schwer verminten Afghanistan wurden Materialien zur Aufklärung über die Gefahren von
Anti-Personen-Minen an fast eine halbe Million Menschen verteilt. In Angola warnte UNICEF gemeinsam mit
anderen Organisationen über 600.000 Menschen vor den Gefahren von Anti-Personen-Minen. In Bosnien und
Herzegowina konnte UNICEF alle Kinder in den Grundschulen mit den sog. „Mine-Awareness“-Programmen
informieren. Und im Irak wurden ungefähr eine Million „Mine-Awareness“-Schulhefte hauptsächlich an
Grundschüler verteilt. Zusätzlich wurden 4000 irakische Lehrer im sicheren Verhalten in Mine-Regionen
geschult.
„Mine-Awareness ist eine wichtige Maßnahme,“ sagte Bellamy. „Wir haben mit vielen Partnern daran
gearbeitet sicherzustellen, daß jedes Kind in einer Minenregion deutlich über die Gefahr gewarnt wird und
wie sie vermieden werden kann: wir werden weiter daran arbeiten. Aber der wahre Sieg wird errungen sein,
wenn solche Aufklärungsprogramme nicht mehr nötig sind, weil es in den Böden keine Minen mehr gibt.
Noch ist dieser Tag nicht gekommen und er wird es nicht, bis nicht alle Nationen das Recht der Kinder und
der anderen Menschen auf das Überleben in einer Welt garantieren, die frei ist von diesen mörderischen
Geräten.“