Der Krieg im Libanon hat verheerende physische und emotionale Auswirkungen auf Kinder

New York/Wien – Erklärung der UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

© UNICEF/UNI655861/Choufany

„Der anhaltende Krieg im Libanon zerstört das Leben von Kindern und hinterlässt in vielen Fällen schwere körperliche Verletzungen und tiefe seelische Narben.

Laut dem libanesischen Gesundheitsministerium sind seit Oktober 2023 bereits 166 Kinder getötet und mindestens 1.168 verletzt worden. Diese verheerende Zahl wächst täglich.

Seit dem 4. Oktober dieses Jahres wurde mindestens ein Kind pro Tag getötet und zehn weitere verletzt. Tausende Kinder, die die monatelangen Bombardierungen körperlich unversehrt überstanden haben, sind nun zutiefst verstört durch die Gewalt und das Chaos um sie herum.

Kinder im gesamten Libanon zeigen alarmierende Anzeichen emotionaler, verhaltensbezogener und physischer Belastungen. UNICEF-Teams haben Kinder getroffen, die von überwältigender Angst und gesteigerter Anspannung geplagt sind, darunter Trennungsängste, Verlustängste, Rückzug, Aggression und Konzentrationsschwierigkeiten. Viele schlafen schlecht, leiden unter Albträumen, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Ohne die Sicherheit, Stabilität und Unterstützung, die Schule bietet, bleiben viele dieser Kinder ohne die notwendigen Räume zum Spielen, Lernen und Heilen.

Krieg zerreißt die sicheren und fürsorglichen Umgebungen, die Kinder brauchen. Wenn Kinder gezwungen sind, über längere Zeiträume traumatischen Stress zu ertragen, sind ihre Gesundheit und psychische Verfassung ernsthaft gefährdet, und die Folgen können ein Leben lang anhalten.

UNICEF ist vor Ort und leistet Tausenden von Kindern und ihren Bezugspersonen psychosoziale Unterstützung. Seit dem 23. September 2024 hat UNICEF mehr als 9.600 Kinder und Bezugspersonen mit psychologischer Erster Hilfe erreicht und Gemeinschaftsunterstützung für nahezu 10.000 Kinder geleistet.

Doch die wahre Heilung kann erst beginnen, wenn die Gewalt endet. Die Kinder im Libanon brauchen einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand, damit sie sicher Zugang zu lebenswichtigen Diensten haben und mit der Verarbeitung der Kriegsfolgen beginnen können. Wir müssen jetzt handeln, um weitere Verletzungen oder Todesfälle von Kindern zu verhindern und die Zukunft jedes Kindes im Libanon zu schützen.“

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