Ernährungskrise im Sudan verschärft sich: Hungersnot in weiteren Gebieten festgestellt

New York/Wien - FAO, WFP und UNICEF fordern sofortigen humanitären Zugang und Maßnahmen, um die schlimmste Hungerkrise der jüngeren Geschichte abzuwenden.

Ein Bub im Sudan wird auf Mangelernährung untersucht.
© UNICEF/UNI707456/Rajab

Vier Monate nach der ersten Bestätigung einer Hungersnot im Zamzam-Lager im sudanesischen Bundesstaat Nord-Darfur wurden nun weitere Gebiete in Nord-Darfur und den westlichen Nuba-Bergen identifiziert, die von Hungersnot betroffen sind. Der Zugang zu Nahrungsmitteln und Nährstoffen für Millionen von Menschen im ganzen Land verschlechtert sich weiterhin.

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO), das Welternährungsprogramm (WFP) und das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) fordern dringend ungehinderten humanitären Zugang und sofortige Maßnahmen, um eine sich abzeichnende Katastrophe zu verhindern.

Die Situation im Sudan ist alarmierend und verschlechtert sich rapide", sagte Cindy McCain, Exekutivdirektorin des WFP. „Wir müssen sofort handeln, um Leben zu retten und das Leid der Menschen zu lindern."

Die anhaltenden Konflikte, die Vertreibung von Menschen und die wirtschaftliche Instabilität haben die landwirtschaftliche Produktion und die Lebensmittelversorgungsketten erheblich beeinträchtigt, was zu einer alarmierenden Zunahme der Ernährungsunsicherheit führt.

Kinder sind die Hauptleidtragenden dieser Krise", sagte Catherine Russell, Exekutivdirektorin von UNICEF. „Ohne sofortige Hilfe sind sie einem hohen Risiko von Mangelernährung und Krankheiten ausgesetzt."

Die Organisationen betonen die Notwendigkeit einer sofortigen internationalen Unterstützung, um Leben zu retten und die Ernährungssicherheit im Sudan zu verbessern. Sie rufen alle Parteien dazu auf, den humanitären Helfern uneingeschränkten Zugang zu gewähren, damit lebensrettende Hilfe die Bedürftigsten erreichen kann.

Die landwirtschaftliche Produktion muss unterstützt werden, um die Ernährungssicherheit zu verbessern", sagte Qu Dongyu, Generaldirektor der FAO. „Ohne diese Unterstützung wird die Krise weiter eskalieren."

Die FAO, das WFP und UNICEF arbeiten weiterhin gemeinsam daran, die Auswirkungen dieser Krise zu mildern, indem sie Nahrungsmittelhilfe bereitstellen, die landwirtschaftliche Produktion unterstützen und Programme zur Bekämpfung der Mangelernährung bei Kindern durchführen. Dennoch sind erhebliche finanzielle Mittel erforderlich, um diesen Bemühungen gerecht zu werden und eine weitere Verschlechterung der humanitären Lage zu verhindern.

Die internationale Gemeinschaft wird aufgerufen, ihre Unterstützung zu verstärken und gemeinsam mit den UN-Organisationen daran zu arbeiten, die Ursachen der Ernährungsunsicherheit im Sudan anzugehen und nachhaltige Lösungen für die betroffenen Bevölkerungsgruppen zu finden.