Ernährungssituation von tausenden Flüchtlingen im Süd-Sudan

Die Ernährungssituation von tausenden Flüchtlingen im Süd-Sudan konnte bedeutend verbessert werden – doch UNICEF betont, daß das noch kein Ende der Krise bedeutet

Khartoum/Nairobi, 17. Dezember 1998 – Eine Überprüfung der Ernährungssituation durch Operation Lifeline
Sudan ergab, daß sich die Lage für tausende Flüchtlinge in der Region Bahr al Ghazal im Süd-Sudan bedeutend
verbessert hat. Trotzdem ist die Mangelernährung an einigen Orten noch immer viel zu hoch. Die Bedingungen
für die Bevölkerung sind noch immer extrem fragil: ein neuer Ausbruch von Kämpfen oder kein Zugang zu
Ackerland, Vieh oder Nahrung sowie medizinischer Hilfe, könnten die in den letzten Monaten erzielten Erfolge
zunichte machen.

Untersuchungen von UNICEF gemeinsam mit NGOs und regionale Behörden zeigten, daß in den meisten
Gebieten signifikante Verbesserungen erreicht werden konnten. „Die Verbesserungen sind auf die rasche
Durchführung von Ernährungsprogrammen durch UNICEF, World Food Programme und andere NGOs
zurückzuführen, die seit dem Waffenstillstand im Juli Grundnahrungsmittel und zusätzliche Nahrungsmittel
verteilt haben sowie verstärkt Wasser- und Sanitäreinrichtungen gebaut haben,“ sagte Ted Chaiban,
UNICEF-Beauftragter für Operation Lifeline Sudan.

UNICEF koordiniert die Ernährungsprogramme im Süd-Sudan um zu gewährleisten, daß die Bedürfnisse der
ärmsten Personen erfüllt werden. UNICEF stellt auch UNIMIX-Brei (eine Mischung aus Mehl, Zucker und
Milch für die Ernährung von unterernährten Kindern), Spezialmilch sowie Zucker für die Ernährungszentren zur
Verfügung. In Bahr al Ghazal betreibt UNICEF selbst ein Ernährungszentrum für 400 Kinder.

„Obwohl OLS sich über die Reduzierung von Mangelernährung freut, müssen wir weiterhin aufmerksam sein
und darauf vorbereitet jederzeit unsere Aktivitäten auszuweiten,“ sagte Mohammed Bendriss Alami, von
UNICEF Khartoum. „Bhar al Ghazal ist noch immer eine unsichere Region, wo tausende Familien auf die
Hilfslieferungen angewiesen sind.“ Gemeinsam mit NGOs plant UNICEF das Budget für Nahrungsprogramme
1999 aufzustocken, um sicherzustellen, daß Flüchtlinge und andere bedürftige Personen Nahrung selbst
anbauen, in den Flüssen fischen und Viehzucht betreiben können. OLS hofft, daß diese Maßnahmen dazu
beitragen, die vor der Hungersnot und Vertreibung vorhandenen Strukturen wieder herzustellen.