Über 44.000 von UNICEF gelieferte Trinkwasserflaschen – gerade genug für 22.000 Menschen für einen Tag – wurden heute im Rahmen eines Konvois von 20 Lastwagen zusammen mit dem Ägyptischen Roten Halbmond, der WHO und dem Welternährungsprogramm über den Grenzübergang Rafah gefahren.
„Angesichts der kritischen Schutz- und humanitären Krise, in der sich eine Million Kinder im Gazastreifen befinden, ist die Lieferung von Wasser eine Frage von Leben und Tod. Jede Minute zählt", sagte UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell. „Diese erste, begrenzte Wasserlieferung wird Leben retten, aber der Bedarf ist dringend und immens - nicht nur an Wasser, sondern auch an Nahrungsmitteln, Treibstoff, Medikamenten und wichtigen Gütern und Dienstleistungen. Wenn wir nicht in der Lage sind, kontinuierlich humanitäre Hilfe zu leisten, besteht die reale Gefahr eines lebensbedrohlichen Ausbruchs von Krankheiten."
Große Teile der Infrastruktur des Gazastreifens, einschließlich wichtiger Wasser- und Abwassersysteme, wurden in den fast zwei Wochen der eskalierenden Gewalt in Schutt und Asche gelegt. Die Wasserproduktionskapazität liegt bei 5 % des normalen Niveaus, und die fast 2,3 Millionen Bewohner:innen des Gazastreifens müssen nun mit 3 Litern Wasser pro Person und Tag auskommen. Rund eine Million Menschen sind auf der Flucht, etwa die Hälfte davon Kinder, und viele von ihnen haben in überfüllten Unterkünften Zuflucht gefunden, in denen der Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene extrem eingeschränkt ist – Bedingungen, die besonders für kleine Kinder gefährlich sind.
„Jedes Kind muss geschützt werden, und humanitäre Organisationen wie UNICEF müssen in der Lage sein, Kindern und Familien im Gazastreifen, die sich in einer verzweifelten Lage befinden, sicher und vorhersehbar Hilfe zukommen zu lassen", so Russell. „Vor allem müssen alle Parteien jedes Kind bedingungslos vor Schaden schützen und ihm den besonderen Schutz gewähren, auf den es gemäß den Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts Anspruch hat."
Weitere Hilfsgüter stehen bereit
UNICEF hat am Grenzübergang Rafah zusätzliche Hilfsgüter für bis zu 250.000 Menschen bereitgestellt, die innerhalb weniger Stunden in den Gazastreifen gebracht werden können, und weitere sind auf dem Weg. Humanitäre Hilfsgüter müssen unter Einhaltung der Kriegsgesetze sicher zu den bedürftigen Kindern und Familien gelangen können, wo immer sie sich befinden.
Um auf die katastrophale Situation der Kinder in Gaza inmitten dieser Gewalt zu reagieren, fordert UNICEF:
- Alle Grenzübergänge zum Gazastreifen müssen für den Transport humanitärer Hilfsgüter und Mitarbeiter:innen geöffnet werden.
- Dringende medizinische Fälle im Gazastreifen müssen ausreisen können oder die Möglichkeit haben, wichtige Gesundheitsdienste zu erhalten.
- Sicherer und dauerhafter Zugang zu Wasser, Lebensmitteln, medizinischer Versorgung und Treibstoff, der notwendig ist, um diese grundlegenden Dienstleistungen zu ermöglichen.
- Respekt und Schutz der zivilen Infrastruktur wie Unterkünfte, Gesundheits-, Strom-, Wasser- und Sanitäreinrichtungen.
- Schutz der medizinischen Mission, um den Ausbruch von Krankheiten zu verhindern und die Versorgung von Kranken und Verwundeten zu gewährleisten.
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