Während die Fluten in Südost-Asien weiterhin Opfer fordern, tragen die Kinder die Hauptlast der Katastrophe. In Vietnam sind zum Beispiel der Großteil der 168 offiziellen Flutopfer Kinder unter 8 Jahren.
Dazu Morten Giersing, Direktor von UNICEF Vietnam: "Wir sind sehr beunruhigt über die unverhältnismäßig große Zahl von Kindern, die durch die Fluten getötet wurden. Darüber hinaus sind wir äußerst besorgt über die Anzahl der Kinder, die infolge der Überschwemmungen erkranken."
Die Zahl der schweren Durchfallerkrankungen bei Kindern hat sich in den betroffenen Gebieten bereits um 150 Prozent erhöht. Ausbrüche von Cholera, Malaria und Denguefieber werdenbefürchtet. Auch die Lebensmittelknappheit wird langfristige Folgen haben, vor allem für die Kinder.
UNICEF-Teams berichten aus den betroffenen Gebieten von extrem unhygienischen Lebensbedingungen, die meisten Familien trinken vom verschmutzen Wasser aus den Flüssen. In Long An (Vietnam) fanden die UNICEF-Mitarbeiter eine Gruppe von 10 Familien, darunter 30 Kinder, die seit drei Wochen auf einem kleinen Streifen Land rund um eine Brücke von der Außenwelt abgeschlossen waren.
Durch den Mangel an lebenswichtigen Gütern lassen viele Eltern ihre Kinder allein zurück, um nach Lebensmitteln oder Feuerholz zu suchen. Die meisten Todesfälle von Kindern passierten, als die Eltern nicht daheim waren.
Auch in West Bengalen sind Tausende Menschen noch isoliert. UNICEF Indien sendet mobile Gesundheitsteams in diese Gebiete, um die Menschen medizinisch zu versorgen.
Die UNICEF-Hilfsaktionen für die Flutopfer in Südost-Asien laufen trotz der schwierigen Bedingungen: UNICEF stellt Plastikplanen, Decken, Medikamente und Tabletten für die Wasseraufbereitung zur Verfügung.