Heute wurde in London ein Report des Joint United Nations Programme on HIV/AIDS
(UNAIDS) und der Weltgesundheitsorganisation von UNICEF-Direktorin Carol Bellamy und Dr. Peter Piot
(Direktor von UNAIDS) vorgestellt. Der Report zeigt, daß im Jahr 1998 5,8 Millionen Menschen mit dem
HI-Virus infiziert wurden – das sind etwa 11 Menschen pro Minute. Die Gesamtzahl der HIV-Positiven
Menschen hat sich um 10% auf 33,4 Millionen weltweit erhöht. Die Hälfte aller neu infizierten Menschen ist
zwischen 15 und 24 Jahren alt.
Das globale Epizentrum von AIDS ist weiterhin Afrika südlich der Sahara. Seit Ausbruch der Epidemie
infizierten sich etwa 34 Millionen Afrikaner, davon starben bereits etwa 12 Millionen.
In Nordamerika und Westeuropa helfen neue Medikamente Menschen mit HIV länger gesünder zu leben, doch
bezüglich Prävention gibt es wenig Fortschritte.
In vielen asiatischen und osteuropäischen Ländern brach die Epidemie zwar später aus, doch verbreitet sich
dafür jetzt umso schneller. Im indischen Bundesstaat Tamil Nadu zum Beispiel ist die Infektionsrate in
ländlichen Gebieten dreimal so hoch wie in den Städten. In Lateinamerika war HIV bis vor kurzem noch auf
homosexuelle Männer und Drogenabhängige beschränkt, doch nun steigen die Infektionsraten in allen Bereichen
der Gesellschaft an.
AIDS ist eine tödliche Bedrohung. Wenn die Epidemie weiterhin außer Kontrolle ist, wird das nicht nur zu
Gesundheitskrisen führen. Denn AIDS bedroht auch Entwicklung sowie wirtschaftliche und soziale Stabilität.
„Das Schweigen muß öffentlich von Staatsführern gebrochen werden, die die Bevölkerung dazu ermutigen,
der Wahrheit über AIDS ins Gesicht zu blicken“, sagt Dr. Peter Piot von UNAIDS.