Die Friedhöfe rund um die Flüchtlingslager sind voll mit Kindergräbern, sagte gestern Nigel Fisher, UNICEF-Sonderbeauftragter für Afghanistan, in Berlin.
Hundertausende afghanische Kinder werden in diesem Winter erfrieren und verhungern wenn in den nächsten Wochen keine Hilfe eintrifft, warnte Fisher. "Bereits heute stirbt jedes vierte Kind vor seinem fünften Geburtstag, meist an Krankheit und Mangelernährung. Unter den Flüchtlingskindern ist die Todesrate noch höher", sagte Fisher.
Die UNICEF-Hilfe läuft auf Hochtouren: UNICEF-Konvois mit insgesamt 500 Tonnen Hilfsgütern sind zur Zeit von Pakistan aus unterwegs nach Kabul, Herat, Jalabad und Kandahar. Ein fünfter Konvoi transportiert rund 200 Tonnen Hilfsgüter auf Eseln über den fast 4.000 Meter hohen Shah Saaleem Pass auf das Gebiet der Nordallianz. Die Konvois bringen Decken, Medikamente, Winterkleidung, hochproteinhaltige Zusatznahrung für Kinder, Planen und Seile um Unterkünfte winterfest zu machen sowie Materialien zur Wasseraufbereitung. Gleichzeitig geht eine Serie von Transportflügen mit Überlebensgütern aus dem zentralen UNICEF-Warenlager in Kopenhagen nach Peshawar (Pakistan), Meschad (Iran) und Turkmenabad (Turkmenistan). UNICEF Österreich stellte bereits 1 Million Schilling für die UNICEF-Nothilfe bereit, aht sich aber zum ziel gesetzt, 5 Millionen Schilling für notleidenden afghanischen Kinder aufzubringen.
UNICEF schätzt, dass in Afghanistan allein 1,5 Millionen Kinder unter fünf Jahren dringend Hilfe brauchen, um den kommenden harten Winter zu überstehen. Sie brauchen vor allem Unterkunft, warme Kleidung, sauberes Wasser, Nahrung und Zugang zu Gesundheitsversorgung.
"Es dauert drei Monate, um an Hunger zu sterben, ein Monat, um an Durst zu sterben aber nur eine Nacht um zu erfrieren," warnt der Leiter von UNICEF-Afghanistan, Eric Laroche.
UNICEF Österreich ruft dringend zu Spenden für die notleidenden Kinder in Afghanistan auf, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern.
Spendenkonto PSK 15 16 500
Stichwort: Kinder Afghanistan