Als Reaktion auf die wachsenden Bedürfnisse von Kindern in aller Welt hat UNICEF im Jahr 2022 zum sechsten Mal in Folge ein rekordträchtiges Beschaffungsvolumen erzielt. Dazu gehörten die Lieferung von 3,4 Milliarden Impfstoffdosen, 2,1 Milliarden Wasserreinigungstabletten, 38,1 Millionen insektenabweisender Netze, 162.000 Bildungspaketen und therapeutische Nahrungsmittel (RUTF), um rund 5,1 Millionen Kinder zu behandeln, die an schwerer akuter Mangelernährung oder Auszehrung leiden.
Der Gesamtwert der von UNICEF beschafften Hilfsgüter und Dienstleistungen erreichte die Rekordsumme von 7,383 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 93 Prozent im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie. Dies ist zum Teil auf den wachsenden Bedarf von Kindern und Familien zurückzuführen, die von neuen und anhaltenden humanitären Notsituationen betroffen sind, unter anderem in Afghanistan, Pakistan, der Ukraine, dem Jemen, dem Horn von Afrika und der Sahelzone.
„Das Beschaffungsniveau von UNICEF im Jahr 2022 unterstreicht das Zusammentreffen von Krisen auf der ganzen Welt, da mehr Kinder humanitäre Hilfe benötigen als jemals zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg", sagte Etleva Kadilli, Direktorin der globalen Versorgungs- und Logistikabteilung von UNICEF. „In Zusammenarbeit mit Regierungen, Partnern und Spendern hat UNICEF Sofortmaßnahmen ergriffen, um gefährdete Kinder und ihre Familien mit lebenswichtigen Gütern zu versorgen und gleichzeitig die Systeme zu stärken, auf die Kinder angewiesen sind, wie Gesundheitsversorgung, Wasser, sanitäre Einrichtungen und Bildung.“
Laut dem heute veröffentlichten UNICEF-Jahresbericht transportierte die Organisation mehr als 244.000 Tonnen Hilfsgüter in 162 Länder und Gebiete – ein Gewicht, das dem von 1.200 Boeing 747-Flugzeugen entspricht – einschließlich der Lieferung von Hilfsgütern in 140 Länder und Gebiete. Darüber hinaus lieferte UNICEF 2,4 Milliarden Impfdosen für Routineimpfungen, um 45 Prozent der Kinder unter 5 Jahren zu erreichen, sowie 977,9 Millionen Dosen für COVID-19-Impfkampagnen.
In dem Bericht wird auch eine 90-prozentige Steigerung der Beschaffung von Nahrungsmitteln und therapeutischer Nahrung zwischen 2021 und 2022 hervorgehoben, um auf die zunehmenden globalen Ernährungskrisen und die erhöhte Nachfrage nach RUTF zu reagieren. Umfangreiche Lieferungen erfolgten an das Horn von Afrika, wo in den letzten drei Jahren fünf aufeinander folgende Regenzeiten dazu geführt haben, dass über 1,9 Millionen Kinder an schwerer Unterernährung zu sterben drohen.
Neuartiger Malaria-Impfstoff als große Chance
In einer wichtigen Entwicklung im Bereich der Kindergesundheit vergab UNICEF im vergangenen Jahr den Auftrag für die erstmalige Lieferung eines Malaria-Impfstoffs. Dieser Durchbruch folgt auf erfolgreiche Pilotprogramme in Ghana, Kenia und Malawi sowie auf die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), den Impfstoff in Ländern mit mäßiger bis hoher Malariaausbreitung einzusetzen. UNICEF arbeitet mit Partnern zusammen, um einen Markt für Malariaimpfstoffe zu schaffen, die Nachfrage zu prognostizieren und den Impfstoff zu beschaffen und auszuliefern, der zum Schutz vor einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren beitragen wird.
Von entscheidender Bedeutung für die UNICEF-Notfallmaßnahmen ist das Netzwerk globaler Versorgungszentren in Kopenhagen, Brindisi, Dubai, Guangzhou und Panama City, in denen Vorräte gelagert werden, die so schnell wie möglich zu den Kindern und Familien gebracht werden können. An diesen strategisch günstig gelegenen Standorten wurden 409.000 Kits mit Medikamenten, Schulartikeln, Sanitär- und Hygieneartikeln gepackt und ausgeliefert, um die Gesundheitsversorgung, die Bildung und den Schutz von Kindern zu unterstützen.
Zur Überwindung von Engpässen und Anforderungen an die humanitären Lieferketten baute UNICEF im Jahr 2022 seine Partnerschaften mit dem Transport- und Logistiksektor aus. Dank dieser Zusammenarbeit war UNICEF in der Lage, wichtige Hilfsgüter durch gespendete Luft-, See- und Straßentransporte in 27 Länder zu liefern.
In Zeiten, in denen Kriege, Krankheitsausbrüche, der Klimawandel sowie Nahrungsmittel- und Ernährungskrisen das Leben von Kindern auf den Kopf stellen, setzt sich UNICEF weiterhin dafür ein, dass Kinder die lebenswichtigen Güter und Dienstleistungen erhalten, die sie zum Überleben und Gedeihen benötigen.
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