Süd- und Zentral-Somalia: UNICEF startet ein Nothilfe-Programm

Ziel dieses Programmes ist es, eine drohende Hungersnot abzuwenden und die weitere Verschlechterung des Gesundheitszustandes der ohnehin geschwächten Bevölkerung zu verhindern. Das Programm beinhaltet zusätzliche Ernährung für mangelernährte Kinder, Frauen und alte Menschen, sowie die Verstärkung der Basisgesundheitsdienste in den Gemeinden für etwa 300.000 Somalier, die besonders von der Notlage betroffen sind.

Seit Juni wird in alarmierenden Reports von der Verschlechterung der Ernährungssituation berichtet. Einige schlechte Erntesaisonen, Überschwemmungen und die allgemeine unsichere Lage sind die Hauptursache für die derzeitige ernste Situation. Die späten Regenfälle im Oktober 1998 und der vorhergesagte schwache Regen werden zu einer schlechten Ernte im Jänner 1999 führen.

Frauen und Kindern aus armen Bauernfamilien haben schon damit begonnen, in Richtung der Städte abzuwandern. In Gebieten mit vielen vertriebenen Menschen wird ein hohes Vorkommen von Malaria beobachtet, dazu kommt das Risiko eines Ausbruchs von Infektionskrankheiten wie Cholera oder Masern.

Bis jetzt wurde von UNICEF und seinen Partnern UNIMIX-Brei verteilt, eine Masernimpfkampagne und der Kampf gegen Malaria begonnen. Weiters wurden bereits Medikamente gegen Cholera geliefert und gelagert, um für den erwarteten Ausbruch gerüstet zu sein.

Ernährungsprogramme: 300.000 Menschen, darunter 60.000 Kinder unter 5 Jahren sind im Moment einem sehr hohen Risiko durch Unterernährung ausgesetzt. Da die Familien kaum Nahrungsmittelreserven haben, sind alle Kinder unter 5 Jahren in der Zielgruppe für die Verteilung von UNIMIX-Brei. Diese Methode bewahrte schon während der Überschwemmungen von November 1997 bis Juni 1998 eine große Anzahl von Kindern vor Mangelernährung.

Gesundheit: UNICEF begann soeben mit einer Impfkampagne gegen Masern, die weiter ausgedehnt werden muß. 200.000 Kinder müssen geimpft werden und Vitamin A zur Stärkung ihres Immunsystems erhalten. Impfstoffe und Ausrüstung werden noch benötigt. Medikamente gegen Malaria sowie imprägnierte Moskitonetze werden weiterhin zur Verfügung gestellt.

UNICEF verteilt weiters Decken und Kochgeschirr an Vertriebene und sorgt für sauberes Trinkwasser.