3.480 Kinder, die noch vor wenigen Monaten gezwungen wurden als Soldaten im sudanesischen Bürgerkrieg zu kämpfen, kehrten zu ihren Gemeinden und Familien im Südsudan zurück. Alle von ihnen hegen große Hoffnungen für ihren Neubeginn. Die Heimkehr der Kinder ist der Abschluß einer fünfmonatigen Übergangsphase, innerhalb derer sie von UNICEF und Partenrorganisationen betreut wurden.
Die Kinder wurden sechs Tage lang mit Flugzeugen des World Food Programmes in die Region Bar el Ghazal geflogen. An den Landepisten standen oft Hunderte Verwandte und warteten auf ihre heimkehrenden Kinder. Jeweils ein Familienmitglied übernimmt die Verantwortung für das heimgekehrte Kind. Zu diesem Zweck wurden dementsprechende Formulare unterzeichnet.
„Diese Kinder wurden von ihren Heimatgemeinden wieder aufgenommen“, berichtet UNICEF-Mitarbeiter Ushari Mahmoud. „Wir haben sehr eng mit den Gemeindevorstehern zusammen gearbeitet, und es hat sich bezahlt gemacht. Dieser Teil des Südsudans hat eine bestimmte soziale Hierarchie, jede Familie ist bekannt. Wir haben innerhalb dieses Systems gearbeitet, um sicherzustellen, daß die Kinder so schnell wie möglich heimkehren können.“
Eines der Kinder, der 12-jährige Peter Mawien, wurde von seinem Onkel und seiner Tante begrüßt. Sie brachten ihn nach Hause und verrieben Asche auf seinen Armen, seinen Beinen und seinem Gesicht – eine Tradition, um böse Mächte zu vertreiben. Nach dieser Zeremonie sagte Peter: “Ich bin so glücklich und aufgeregt. Ich war so lange weg. Ich möchte meinen Stift nehmen und zur Schule gehen. Wenn ich eine Ausbildung machen kann, werde ich eine Zukunft haben.“
UNICEF arbeitet mit seinen Partnerorganisationen an der Verbesserung der Lebenssituation in der Heimat dieser Kinder. Zusätzliche Gelder wurden bereits für Programme in den Bereichen Schulbildung, Gesundheit und Trinkwasser in diesen Distrikten zur Verfügung gestellt. UNICEF wird 90 große Zelte zur Verfügung stellen, die als temporäre Schulen und Gesundheitszentren verwendet werden. Lokale Partner von UNICEF werden die Kinder weiterhin betreuen, um sicherzustellen, daß ausreichend für sie gesorgt wird.
Dr. Sharad Sapra, Leiter der UNICEF-Programme im Südsudan, betonte, daß es noch viel zu tun gibt. „Dies ist nicht das Ende. Wir müssen weiterhin die Heimatgemeinden dieser Kinder unterstützen. Um die Situation zu verbessern aber auch um sicherzustellen, daß diese Kinder nicht mehr zwangsrekrutiert werden. Und in den Reihen der SPLA warten noch immer 4.000 Kinder auf ihre Demobilisierung. Wir müssen aus dieser Erfahrung lernen und daran arbeiten, auch diese Kinder heimzubringen.“