Tag des afrikanischen Kindes am 16. Juni 2007

UNICEF ruft zum verstärkten Kampf gegen Kinderhandel auf - 1,2 Millionen Kinder werden jedes Jahr zu Opfern skrupelloser Menschenhändler

UNICEF ruft anlässlich des Tags des afrikanischen Kindes zum verstärkten Kampf gegen Kinderhandel auf. Dieser Tag wird zum Gedenken an die Kinder des Blutbades im Township Soweto begangen, die bei einer Schüler-Demonstration am 16. Juni 1976 getötet wurden.

„Jedes Jahr wird mit 1,2 Millionen Kinder gehandelt, innerhalb ihrer Heimatländer aber auch über internationale Grenzen hinweg“, sagte UNICEF-Direktorin Ann M. Veneman. „Diese Kinder werden als Prostituierte missbraucht, als Kindersoldaten, als billige oder unbezahlte Arbeitskräfte und als Hausangestellte oder Bettler.“

In West- und Zentralafrika werden jedes Jahr 300.000 Kinder zu Opfern von Menschenhändlern. Dahinter verbergen sich tragische Schicksale. Im Jahr 2003 wurden 250 Kinder aus Steinbrüchen in Nigeria befreit und wieder in ihre Heimat Benin zurückgebracht. 2004 kehrten 256 Kinderjockeys in ihr Heimatland Tschad zurück und 2005 wurden 21 Kinder, die in den Emiraten ebenfalls als Jockey arbeiteten, nach Mauretanien heimgebracht. Die nigerianische Organisation NAPTIP schätzt, dass über 50.000 Mädchen aus Nigeria in Italien als Prostituierte arbeiten.

UNICEF ruft daher Regierungen, alle Gesellschaftsgruppen und Familien zum gemeinsamen, verstärkten Kampf gegen Kinderhandel auf. Ein wichtiges Element bei diesem kollektiven Ansatz muss die Bestrafung der Täter sein. Menschenhandel generiert jedes Jahr etwa 9,5 Milliarden Dollar – ein riesengroßer Anreiz für organisiertes Verbrechen und zu Korruption mit globalen Ausmaßen. Die Profite aus dem Menschenhandel fachen andere kriminelle Aktivitäten an.

Einer der Hauptgründe für Kinderhandel ist die bittere Armut. Kinder werden oft mit falschen Versprechungen von ihrem Zuhause weggelockt. Statt einem guten Job werden sie allerdings wie Ware gehandelt, um unter brutalen Bedingungen zu arbeiten. Viele dieser Kinder werden von ihren Arbeitgebern geschlagen, sexuell missbraucht oder auf andere Weise gequält. „Unzählige Eltern wünschen sich nichts sehnlicher, als dass ihr Kind der Armut entkommt. Doch dies ist oft der Beginn eines grausamen Schicksals. Denn Kinderhändler kennen keine Skrupel. Für UNICEF zählt Kinderhandel zu den schlimmsten Menschrechtsverletzungen. Wir müssen daher alle gemeinsam gegen diese Verbrechen kämpfen“, sagte heute Dr. Gudrun Berger, Geschäftsführerin von UNICEF ÖSTERREICH.

Was tut UNICEF

UNICEF unterstützt Hilfe für die kleinen Opfer – mit speziellen Zentren, Unterkunft, medizinischer und psychologischer Betreuung, Ausbildung und behutsamer Reintegration in die Heimatgemeinden. Weiters kämpft UNICEF in den betroffenen Ländern für eine Bewußtseinsänderung der Bevölkerung. UNICEF organisierte Kinderschutz-Komitees auf Dorfebene und Schulungen für Polizisten, Fremdenpolizei sowie Aus- und Einwanderungsbehörden. UNICEF setzt sich für strengere Gesetze und multilaterale Abkommen ein. So verabschiedeten im Juli 2006 alle Staaten West- und Zentralafrikas einen regionalen Aktionsplan und unterzeichneten ein gemeinsames multilaterales Abkommen gegen Kinderhandel.

UNICEF Östereich bitte für den Kampf gegen Kinderhandel um Spenden:
PSK 15 16 500, BLZ 60.000
Online Spenden

Jeder Beitrag rettet Kinderleben. Danke!
 
Der Tag des afrikanischen Kindes wird zum Gedenken an jenen 16. Juni im Jahr 1976 begangen, an dem tausende schwarze Schulkinder in Soweto, Südafrika, auf die Straße gingen, um gegen einen Spracherlass der Regierung zu protestieren, der Afrikaans als Unterrichtssprache statt Englisch vorsah. Hunderte Buben und Mädchen wurden erschossen; während der darauf folgenden zweiwöchigen Proteste wurden über 100 weitere Menschen getötet und über 1.000 verletzt. Der Tag des Afrikanischen Kindes ist aber nicht nur dem Gedenken an die toten Kinder Sowetos gewidmet, sondern allen Kindern Afrikas.

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UNICEF Child Trafficking Research Hub