Thailand ist der erste Staat in Südostasien, der den Vertrag über das Totalverbot von Anti-Personen-Minen ratifiziert ha

UNICEF gratulierte heute Thailand zur Ratifizierung des "Übereinkommens über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Anti-Personen-Minen und über deren Verwendung". Thailand ist damit der erste südostasiatische Staat, der diesen Vertrag ratifiziert hat. Allein in dieser Region töten oder verstümmeln Anti-Personen-Minen jährlich tausende Menschen. UNICEF drängt daher darauf, daß auch die anderen Staaten in Südostasien dem Beispiel Thailands folgen.
"Thailands Führung beim Bann der Anti-Personen-Minen sind gute Neuigkeiten für die Kinder und Frauen, die weiterhin die unschuldigen Opfer dieser versteckten Killer sind", sagte Carol Bellamy, UNICEF- Direktorin. "Vier zusätzliche Nationen in der Region bereiten sich darauf vor dem Beispiel zu folgen. Das Treffen in Hanoi soll alle ASEAN-Staaten dazu bringen, die Ratifizierung des Vertrages über das Totalverbot von Anti-Personen-Minen an die erste Stelle ihrer Tagesordnungen zu setzen."
Thailand ist der 55. Staat, der das "Übereinkommen über das Verbot des Einsatzes, der Lagerung, der Herstellung und der Weitergabe von Anti-Personen-Minen und über deren Verwendung" ratifiziert hat. Das Verbot, durch das weltweit die Ausrottung von Anti-Personen-Minen innerhalb der nächsten 10 Jahre erreicht werden soll, wird im März 1999 in Kraft treten.
Von den neun Mitgliedsstaaten der Südostasiatischen Staatengemeinschaft ASEAN (Brunei, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) haben drei weitere Staaten - Indonesien, Malaysia und die Philippinen die Absicht einer Ratifizierung bekannt gegeben.
Ballamy sagte, daß es als positives Zeichen zu werten sei, daß Kambodscha - es hat sich um eine Mitgliedschaft bei der ASEAN beworben - ebenfalls den Vertrag unterzeichnet hat und ihn auch ratifizieren wird. Bei einem Treffen mit UNICEF-Vertretern hat der kambodschanische Premierminister Hun Sen kürzlich gesagt, daß die Ratifizierung unter den ersten Belangen der neuen Nationalversammlung sein wird.
"Es ist wichtig, daß jede der Nationen in dieser Region, egal ob ein Mitglied der ASEAN oder nicht, bei den Anstrengungen gegen die Anti-Personen-Minen teilhaben, das Südostasien eine der am schlimmsten verminten Gebiete der Welt ist," erklärte Carol Bellamy. "Allein in Kambodscha wurden zwischen 1979 und 1997 durch Landminen 15.000 Menschen getötet und 25.000 andere verletzt. Zusätzlich können wegen der noch immer ausgelegten vier- bis sechstausend Minen tausende Quadratkilometer der fruchtbarsten Böden des Landes noch immer nicht bewirtschaftet werden."
Vietnam, Laos und Thailand haben alle eine bedeutende Anzahl von Landminen, viele noch aus der Zeit des Vietnamkrieges und damit verbundenen Konflikten.
In der gesamten Region haben nur Japan, Thailand und die Nationen im Pazifik Fidji, Niue und Samoa den Vertrag bereits ratifiziert.
"Landminen bleiben eines der größten Hindernisse für soziale und wirtschaftliche Entwicklung," betonte die UNICEF-Direktorin. "Nicht nur daß sie jährlich zwischen 8.000 und 10.000 Kinder töten oder verstümmeln, sie sind auch ein schweres Hindernis für die Entwicklung der Gesundheit von Millionen anderen."
Unter der Konvention über die Rechte des Kindes, des am stärksten anerkannten Menschenrechtsinstrumentes in der Geschichte, sind Staaten gesetzlich verpflichtet, für das Überleben, den Schutz und die Entwicklung ihrer Kinder zu sorgen. Aber bis jede der geschätzten 60 bis 100 Millionen Anti-Personen-Minen, die weltweit verborgen sind, zerstört oder entfernt wurden, werden die Rechte der Kinder weiterhin gefährdet, sagte Bellamy.
Zusätzlich zum starken Eintreten für die Ratifizierung des Vertrages über das Totalverbot von Anti-Personen-Minen, unterstützt UNICEF Programme, die das Bewußtsein über Minen fördern und dadurch helfen, die Gefahr für Kinder zu verringern, bis die Minen entfernt wurden. UNICEF finanziert außerdem physische und psychosoziale Rehablitationsprogramme für Kinder, die Opfer von Anit-Personen-Minen wurden. 1995 beschloß UNICEF, mit Firmen, die Ani-Personen- Minen bzw. dafür notwendige Teile produzieren oder verkaufen, keine geschäftlichen Beziehungen zu unterhalten.
Die aktualisierte Liste mit dem aktuellen Stand der Ratifizierungen finden Sie, wenn sie diesem Link folgen.