Ukraine: Fast 2.000 Kinder wurden bisher getötet oder verletzt

Genf/Wien - Erklärung des UNICEF-Regionalbüros für Europa und Zentralasien und der Sonderkoordinatorin für die Flüchtlings- und Migrantenhilfe in Europa, Regina De Dominicis.

Ein Spielplatz in der Ukraine, die Rutsche steht noch sonst liegt alles in Schutt und Asche.
© UNICEF/UNI491246/Filippov

„Seit der Eskalation des Krieges vor mehr als zwei Jahren sind in der Ukraine mindestens 1.993 Kinder getötet oder verletzt worden, das sind durchschnittlich zwei Kinder pro Tag. Dies sind die Zahlen, die die UNO überprüfen konnte. Wir wissen, dass die tatsächliche Zahl wahrscheinlich viel höher ist.

Wie wir in allen Kriegen sehen, kosten die rücksichtslosen Entscheidungen und Handlungen von Erwachsenen Kinder ihr Leben, ihre Sicherheit und ihre Zukunft.

Neben den getöteten Kindern und den körperlichen Verletzungen, die durch die Angriffe verursacht wurden, haben viele Kinder in der Ukraine Verluste und Gewalt erlebt, die sich negativ auf ihre psychische Gesundheit und ihr Wohlbefinden auswirken. Die Hälfte der jungen Teenager berichtet von Schlafstörungen, und jeder fünfte leidet unter belastenden Gedanken und Flashbacks.

Nächsten Monat geht ein weiteres Schuljahr zu Ende und damit das vierte Jahr, in dem der Unterricht unterbrochen wurde. Fast die Hälfte der Kinder, die in der Ukraine in die Schule gehen, verpassen den Präsenzunterricht, und fast eine Million Kinder im ganzen Land haben aufgrund der unsicheren Lage überhaupt keinen Zugang zu persönlichem Unterricht.

UNICEF arbeitet in der gesamten Ukraine an der Wiederinstandsetzung von Schulen und Unterkünften sowie an der Bereitstellung von Lernpaketen für zu Hause und Online-Lernhilfen für Kinder. Allein im letzten Jahr haben wir 1,3 Millionen Kinder mit formalen und nicht-formalen Lernangeboten und 2,5 Millionen Kinder und Betreuer:innen mit psychischen Gesundheitsdiensten und psychosozialer Unterstützung erreicht.

UNICEF fordert weiterhin einen sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und den Schutz aller Kinder vor Gewalt. Dazu gehört auch die Beendigung des brutalen Einsatzes von Explosivwaffen in bewohnten Gebieten und der Angriffe auf zivile Einrichtungen und Infrastrukturen, denen Kinder unverhältnismäßig stark zum Opfer fallen.

Die Kinder in der Ukraine brauchen dringend Sicherheit, Stabilität, Zugang zu sicheren Bildungseinrichtungen, Kinderschutz und psychosoziale Unterstützung.

Mehr als alles andere brauchen die Kinder in der Ukraine Frieden.“

UNICEF bittet um Unterstützung für die Nothilfe Ukraine.

Für Redaktionen

Foto- und Videomaterial aus der Ukraine.