Durch die Freigabe am heutigen Freitag erhöht sich die Zahl der in diesem Monat freigelassenen Kinder auf insgesamt 591.
UNICEF fordert alle am bewaffneten Konflikt beteiligten Parteien dazu auf, den Einsatz von Kindersoldaten zu beenden.
„Wir sind durch die Initiative von RUF sehr ermutigt“, sagte JoAnna Van Gerpen, Vertreterin von UNICEF in Sierra Leone. „Wir bedauern allerdings, daß nur sehr wenige Mädchen freigelassen wurden. Da RUF weiterhin innerhalb ihrer Reihen Kinder zur Demobilisierung identifiziert, hoffe ich sehr, daß auch Mädchen freigelassen werden, um zu ihren Familien zurückkehren zu können, um zur Schule zu gehen und um wieder ein normales Leben zu führen.“
Die Freilassung der Kinder fand nach vielen Wochen der Beratungen und Verhandlungen statt. Als Teil einer Vereinbarung mit der Regierung versprach RUF, am 25. Mai Kindersoldaten freizulassen.
Von den 424 freigelassenen Kindern sind 421 Buben und 3 Mädchen. 167 Kinder, davon 7 Mädchen, wurden bereits Anfang des Monats im Nordwesten des Landes von RUF freigelassen.
Die Kinder werden im nationalen Entwaffnungs-, Demobilisierungs- und Reintegrationsprogramm registriert und dann einem Netzwerk von Kinderschutzeinrichtungen übergeben. Diese Einrichtungen sorgen für die Kinder, während nach den Familien gesucht wird. UNICEF unterstützt dieses Netzwerk finanziell.
„Oberste Priorität ist es, diese Kinder wieder mit ihren Familien zu vereinen,“ sagte JoAnna Van Gerpen. Bei heutigen Gesprächen erzählten fast alle Kinder der UNICEF-Vertreterin, daß sie zur Schule gehen wollen. „Sie möchten lernen und ein normales Leben führen – sie möchten wieder Kinder sein“, erzählt Van Gerpen. „Schulbildung kann eine wichtige Strategie zur Verhinderung weiterer Konflikte sein. Wenn in Sierra Leone Frieden sein soll, müssen wir einen Weg finden, um das Recht jedes Kindes auf Schulbildung sicher zu stellen.“