UNICEF ist weiterhin äußerst besorgt über die Auswirkungen der Krise im Nordkaukasus auf die Kinder – auf jene innerhalb Tschetscheniens und auf jene, die in die benachbarten Republiken geflohen sind. Die Anzahl der Kinder und Jugendlichen, die getötet, verstümmelt oder verwundet wurden bleibt weiterhin unbekannt. Viele Kinder haben ihre Eltern oder andere Verwandte verloren und mußten mitansehen, wie ihre Häuser und Gemeinden zerstört wurden. Viele Kinder waren gezwungen, den bitterkalten Winter in Kellern, Eisenbahnwaggons oder Zelten zu verbringen, sodaß ihre Gesundheit und ihre Ausbildung darunter litten. Entbehrungen und Leid betreffen praktisch jedes einzelne tschetschenische Kind, ob sie nun vertrieben wurden oder noch in ihrer Heimat sind. Viele werden noch lange an emotionalen Traumata leiden.
Als Resultat dieses Konfliktes werden die grundlegendsten Menschenrechte der Kinder, wie sie in der Konvention über die Rechte des Kindes festgehalten sind, verletzt. Zu Beginn der Krise forderte UNICEF alle Parteien dazu auf, die Rechte von Kindern und Frauen zu schützen und Leid und Sterben der Zivilbevölkerung zu vermeiden. Heute erneuert UNICEF diese Aufruf und fordert alle Parteien dazu auf, eine rasche und friedliche Lösung für den Konflikt zu finden. UNICEF ist der Ansicht, daß es für alle Parteien an der Zeit ist, im Sinne der Kinder zu handeln.
UNICEF ruft weiters alle Parteien dazu auf, die Sicherheit der Zivilbevölkerung, die in den kommenden Monaten nach Tschetschenien zurückkehren möchte, sicherzustellen. Die Rechte dieser Menschen müssen vollständig und bewußt geschützt werden, vor allem ihr Recht, sich frei zu bewegen und ihr Recht auf ungehinderten Zugang zu grundlegenden Sozialdiensten. Zusätzlich fordert UNICEF alle Konfliktparteien dazu auf, keine Mühe zu scheuen, um für die hunderttausenden Opfer wieder einen normalen Alltag zu schaffen sowie Bedingungen zu schaffen, damit die Menschen wieder in Würde ihr Leben neu aufbauen können.
In dieser Hinsicht begrüßt UNICEF den kommenden Besuch der Menschenrechtskommissarin Mary Robinson in Tschetschenien. UNICEF hat Mary Robinson bereits seine Sorgen hinsichtlich der Auswirkungen der Krise auf die Kinder mitgeteilt.
UNICEF wird sich bei seinem Programm im Nordkaukasus weiterhin auf den Schutz von Kindern, Jugendlichen und Frauen konzentrieren und sich um die dringenden Bedürfnisse der Zivilbevölkerung kümmern.