Da die Zahl der Mpox-Fälle in der Demokratischen Republik Kongo (DRK) weiter ansteigt, verstärkt UNICEF seine Unterstützung für die Regierung, um das Leben von Kindern unter 15 Jahren zu schützen und zu retten, die in diesem Jahr rund 60 % der Verdachtsfälle und 80 % der Todesfälle ausmachen.
Seit Jahresbeginn bis zum 31. August 2024 wurden in der Demokratischen Republik Kongo mehr als 21.000 Mpox-Verdachtsfälle registriert, darunter über 5.000 bestätigte Fälle und 700 Todesfälle.
„Letzte Woche bin ich in das Zentrum unserer Hilfe in Süd-Kivu gereist und habe aus erster Hand gesehen, was unsere Teams vor Ort für die Kinder bewirken“, sagte die stellvertretende UNICEF-Vertreterin in der DRK, Dr. Mariame Sylla. „Ich habe eine Mutter getroffen, die für ihre sechs Monate alte Tochter Merci, die sich mit dem Virus angesteckt hatte, schnell die notwendige kostenlose Behandlung erhalten konnte. Aber da die Fallzahlen steigen und der Bedarf zunimmt, müssen wir unsere Bemühungen verstärken, damit alle Kinder die lebensrettende Behandlung erhalten, die sie brauchen.“
In der vergangenen Woche erhielt UNICEF die ersten Lieferungen des Mpox-Impfstoffs in Höhe von insgesamt 215.000 Dosen. Weitere Lieferungen werden in Kürze erwartet. In der Zwischenzeit unterstützt UNICEF die Einführung des Impfstoffs durch entsprechende Lieferungen und Logistik sowie durch die Schulung des Gesundheitspersonals in Bezug auf Transport, Lagerung und Verabreichung der Impfstoffe an die Patienten.
In Zusammenarbeit mit der Regierung der Demokratischen Republik Kongo, der WHO und dem Africa CDC ist UNICEF federführend bei der Infektionsprävention und -bekämpfung, der Risikokommunikation und dem Engagement der Gemeinden, der Ernährung, der geistigen Gesundheit und der psychologischen Unterstützung sowie der operativen Forschung.
In den letzten Monaten hat UNICEF die gemeindenahe Überwachung verbessert und über 200 Gesundheitshelfer:innen, 100 Hygieniker:innen und 200 Teams für das Engagement in den Gemeinden geschult. Darüber hinaus wurden 6.000 Gemeindemitarbeiter:innen zur Sensibilisierung eingesetzt, und mehr als 30 lokale Radiosender verbreiteten Gesundheitsbotschaften und Präventionsmaßnahmen.
UNICEF hat außerdem in stark frequentierten Gesundheitszentren wie Kavumu und Lwiro in der Gesundheitszone Miti Murhesa Mpox-Behandlungs- und Isoliereinheiten eingerichtet, die kostenlose Behandlungen mit einer Kapazität von 20 bis 30 Betten anbieten. Mehr als 30 medizinische Kits wurden in den Gesundheitszonen von Kavumu, Lwiro, Kamanyola und Uvira sowie im Allgemeinen Krankenhaus von Miti Murhesa und im Zentralgefängnis von Bukavu verteilt. Zwischen Mai und August 2024 wurden auf diese Weise über 1.500 Patienten versorgt, von denen über 70 % Kinder unter 15 Jahren sind.
Die Teams, die sich in den Gemeinden engagieren, haben bisher 46 Millionen Menschen in der gesamten DRK mit mpox-Botschaften über Massenmedien, persönliche Gespräche, SMS und digitale Kanäle erreicht. Zukünftige Bemühungen werden sich auf die Wirksamkeit und Sicherheit des Impfstoffs konzentrieren und gleichzeitig Fehlinformationen entgegenwirken. UNICEF unterstützt die Risikokommunikation und das Engagement der Gemeinden in allen 26 Provinzen.
Die Mpox-Maßnahmen von UNICEF zielen auf 12 der 26 Provinzen der Demokratischen Republik Kongo ab, wobei fünf Provinzen als sehr vorrangig* gelten. Die Organisation benötigt insgesamt 35 Millionen US-Dollar, um in den nächsten sechs Monaten insgesamt 2,28 Millionen Menschen, darunter 1,32 Millionen Kinder, zu erreichen. Die Finanzierungslücke liegt derzeit bei 79 Prozent.
In der gesamten DRK benötigen mehr als 25 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, darunter fast 15 Millionen Kinder. Allein im Osten des Landes sind sieben Millionen Menschen auf der Flucht, was die Demokratische Republik Kongo zu einer der größten Vertreibungskrisen der Welt macht.
„Viele der von der Mpox-Notlage betroffenen Menschen waren bereits durch bewaffnete Konflikte, Vertreibung und andere Krankheitsausbrüche mehrfachen Entbehrungen ausgesetzt“, so Dr. Sylla. „Die Mpox-Reaktion darf die bereits bestehenden humanitären Bedürfnisse nicht außer Acht lassen, und alle Maßnahmen sollten dazu dienen, die bestehenden Anstrengungen zu verstärken.“