UNICEF erinnerte heute die Teilnehmer der UN-Kleinwaffenkonferenz daran, daß Kinder und Jugendliche die vorwiegenden Opfer von Gewalt sind. Von Gewalt, die durch die Ausbreitung von Kleinwaffen weiter angetrieben wird. "Alle Kriege sind Kriege gegen Kinder", betonte UNICEF und forderte starke Maßnahmen um illegalen Waffenhandel zu bekämpfen.
Kleinwaffen sind laut UNICEF gegenwärtig die bevorzugten Kampfgeräte in Kriegs- und Nachkriegsgebieten. Ihr Gebrauch und ihr Mißbrauch führen weltweit zu Tod und Verletzung von Tausenden Kindern.
UNICEF schätzt, daß seit 1990 durch bewaffnete Konflikte über 2 Millionen Kinder getötet wurden, 6 Millionen verkrüppelt und 20 Millionen aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Etwa 300.000 Kinder nehmen zur Zeit an bewaffneten Konflikten teil, wo Kleinwaffen billig und einfach zu bedienen in die Hände von Kindern gegeben werden. Diese Kinder werden dann gezwungen, in den Kriegen der Erwachsenen zu kämpfen.
"Wir sehen die Realität des Waffenhandels und das Wesen des Krieges", sagte Kul Gautam, stellvertretender Direktor von UNICEF. "Die Welt kann nicht mehr länger die verheerenden Auswirkungen von Kleinwaffen auf Kinderleben ignorieren. Wir müssen mehr tun, um die Kinder zu schützen."
UNICEF forderte die Konferenzteilnehmer auf, sich in den Beratungen und im Abschlußdokument mit folgenden Punkten auseinanderzusetzen:
- Gesetze um Kinder vor Kleinwaffen zu schützen.
- Rekrutierungsstop für Kindersoldaten.
- Demobilisierung und Reintegration für Kindersoldaten.
- Vorschriften für den Kleinwaffenhandel, vor allem für Export in Konfliktgebiete.
- Einhaltung von Waffenembargos inklusive Bestrafung von Übertretungen
Förderung und Unterstützung von Programmen zur Sammlung und Vernichtung von Waffen.
- Friedenserziehung und ähnliche Sensibilisierungsprogramme
Maßnahmen zur besseren Kontrolle von Produzenten und Händlern.
UNICEF betonte, daß bezüglich Schutz von Kindern im letzten Jahrzehnt relativ wenig konkrete Fortschritte gemacht wurden. "Der Schutz von Kindern ist zwar heute ein Punkt auf der weltweiten Agenda", sagte Kul Gautam, "aber es gibt noch viel zu tun, um diesen Schutz auch zu realisieren."
Kul Gautam lenkte die Aufmerksamkeit auch auf den Bericht des UN-Generalsekretärs "We The Children" und auf die UN-Weltkonferenz für Kinder im September 2001. Mindestens 69 Staats- Regierungschefs haben bereits ihre Teilnahme für den das größte Gipfeltreffen von Staats-und Regierungschefs des Jahres zugesagt.