Die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereitet sich auf ihre letzte Sondersitzung in diesem Jahr vor: auf einen Weltkindergipfel, der die Regierungschefs dieser Welt mit einer einzigen Frage konfrontieren wird: "Könnt Ihr Eure Versprechen halten?"
Diese Sondersitzung der Vereinten Nationen, der sogenannte Weltkindergipfel, stellt den Höhepunkt in einem Jahr voller wichtiger UN-Konferenzen dar, unter anderem über HIV/AIDS, Kleinwaffen und Rassismus. Die Sondersitzung über Kinder wird am 19. September in New York beginnen, mehr als ein Jahrzehnt nach dem ersten Weltkindergipfel im Jahr 1990, als die Regierungschef verkündeten: "Es gibt keine noblere Aufgabe als jedem Kind eine bessere Zukunft zu schenken."
Dieser Gipfel im September 1990 sollte die erste Konferenz dieser Art sein. Noch wichtiger war, daß ein Aktionsplan verabschiedet wurde, der konkrete, detaillierte und zeitgebundene Ziele enthält.
Nun ist die Zeit für die Nationen der Welt gekommen, ihre Fortschritte gegenüber diesen Zielen zu überprüfen, Versprechen einzuhalten und sich neuen Herausforderungen zu stellen.
Warum Kinder?
Die Welt mit Kindern zu verändern ist nicht nur ein Slogan. Wann immer Nationen in die Gesundheit, Bildung und den Schutz ihrer Kinder investiert und die Rechte der Kinder gefördert haben, konnten Fortschritte in der menschlichen Entwicklung erreicht werden. Wo Kinderrechte nur Lippenbekenntisse waren und kaum Investitionen getätigt wurden, da mühen sich Gesellschaften weiterhin ab, Fortschritte zu erzielen.
Im Juni veröffentlichte UN-Generalsekretär Kofi Annan den Report "We the Children". Der Bericht setzt sich mit den Fortschritten und Versäumnissen gegenüber den Zielen des Aktionsplans von 1990 auseinander. "We the Children" enthält Informationen aus 135 nationalen Berichten das umfangreichste Bild das je vom "globalen Kind" zusammengestellt wurde.
"Die Welt ist hinter den meisten Zielen des Weltkindergipfels 1990 zurückgeblieben," schreibt der UN-Generalsekretär. "Nicht weil die Ziele zu ehrgeizig oder technisch unerreichbar waren, sondern größtenteils wegen unzureichender Investitionen."
Der Report unterstreicht, daß Polio kurz vor der Ausrottung steht, daß heute 3 Millionen Kinder im Jahr weniger sterben als vor einem Jahrzehnt und daß durch die Jodisierung von Salz 90 Millionen Neugeborene jedes Jahr vor Lernschwächen geschützt sind.
Weitere Fortschritte seit 1990:
- 63 Länder haben die Sterblichkeit bei Kindern unter 5 Jahren um ein Drittel reduziert, 100 Länder um ein Fünftel.
- Todesfälle infolge von schweren Durchfallerkrankungen wurden um die Hälfte rediziert: von 3 Millionen auf 1,5.
- Die Einschulungsrate hat sich erhöht heute gehen mehr Kinder als je zuvor zur Schule.
Trotz dieser Fortschritte in einigen Bereichen hält der Report folgendes fest:
- Mehr als 11 Millionen Kinder sterben noch immer jedes Jahr an vermeidbaren Ursachen. - Über 150 Millionen Kinder leiden noch immer an Mangelernährung.
- Mehr als 100 Millionen Kinder gehen noch immer nicht zur Schule der Großteil davon Mädchen.
- Mittel, die am Gipfel 1990 versprochen wurden, müssen erst verwirklicht werden und in soziale Leistungen wurde nur unzureichende investiert.
- Die Leben von Millionen Kindern werden weiterhin zerstört: durch schädliche Arbeit, durch den Handel mit Frauen und Kindern, durch Rekrutierung von Kindern als Soldaten, durch Kinderprostitution sowie allgemein durch Mißbrauch, Ausbeutung und Gewalt.
"Wir haben die Mittel und das Wissen diese Herausforderungen zu bezwingen," sagte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. "Unsere Absicht beim Weltkindergipfel 2001 ist es, die Regierungschefs dieser Welt davon zu überzeugen, daß die Investition in Kinder ihre wichtigste Verantwortung ist. Und daß die Investition in ihre Kinder die einzig nachhaltige Strategie ist, um Armut zu verringern, AIDS zu stoppen und Krieg zu verhindern."
Nehmen auch Sie teil am Weltkindergipfel und stimmen Sie bei der Aktion "Meine Stimme für Kinder" mit.