Vom Kindheitsflüchtling zum UNICEF-Mitarbeiter: Stewards inspirierende Geschichte aus dem Sudan

Blog: Steward Francis, ein UNICEF-Bildungsspezialist, hat eine inspirierende Reise hinter sich. Von den Konflikten im Südsudan bis zu seinem heutigen Einsatz in der Zentralafrikanischen Republik hat er beeindruckende Hindernisse überwunden. Erfahren Sie, wie Bildung sein Leben veränderte und wie er heute andere Kinder motiviert, ihre Träume zu verwirklichen. Eine wahre Geschichte voller Mut und Hingabe, die zeigt, wie Bildung Leben verändern kann.

Vor einigen Monaten hatte ein UNICEF-Mitarbeiter das besondere Privileg, Steward Francis kennenzulernen, einen bemerkenswerten Kollegen mit einer außergewöhnlichen Geschichte. Obwohl sie sich in verschiedenen Zeitzonen und Tausende Meilen voneinander entfernt befanden, verband sie ein Videochat. Stewards Geschichte macht Mut und Hoffnung, auch angesichts der seit 100 Tagen anhaltenden Konflikten im Sudan. 

Kindheit inmitten von Konflikten: Stewards Leben im Südsudan

Steward wuchs als jüngstes Kind in seiner Familie im Südsudan auf, umgeben von fruchtbarem Land in einem traditionellen strohgedeckten Haus. Sein Vater besaß eine Kaffeeplantage und ein kleines Geschäft im Dorf Birisi, in der Gangura Payam, nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Als liebevoll "Tiyo" bezeichnet, was in der Zande-Sprache "anders als die anderen" bedeutet, hatte Steward von klein auf einen einzigartigen Ansatz und eine starke Entschlossenheit. 

Die Überwindung von Hindernissen: Bildung als Antrieb

Steward startete mit vier Jahren seine Schulzeit, aber aufgrund einer fehlerhaften Klasseneinteilung stieß er auf Schwierigkeiten. Trotz Bestrafungen aufgrund seiner Lernschwierigkeiten gab er nicht auf und verkaufte im Alter von sieben Jahren sogar Maniok, um Schulgebühren und Materialien zu finanzieren. 

Flucht vor Konflikten: Stewards Weg als Kindheitsflüchtling

Als 1990 der Krieg im Sudan ausbrach und die „Sudan People's Liberation Army (SPLA)“ Yambio übernahm, schickte man den damals zwölfjährigen Steward aus Sicherheitsgründen zu seinem Bruder an die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Während seine Familie in Yambio blieb, kehrte er später zurück, doch ein verheerender Bombenangriff veränderte sein Leben. Er zog zu einem Verwandten in ein Flüchtlingslager in der Demokratischen Republik Kongo. 

Mut und Entschlossenheit im Flüchtlingslager: Die Suche nach Bildung

Das Leben im Camp brachte zahlreiche Herausforderungen mit sich, und Steward wurde als Außenseiter betrachtet. Dennoch traf er den mutigen Entschluss, alleine in einem alten Haus zu leben und sich als unbegleitetes Kind in der Erwachsenenwelt zurechtzufinden. Die harten Bedingungen zwangen ihn zeitweise dazu, sich zehn Tage lang ausschließlich von Mangos zu ernähren. Doch seine Entschlossenheit wurde durch die besseren Bildungsmöglichkeiten im Lager gestärkt. 

Wendepunkt durch Bildung: Die Chance in Uganda

Ein Jahr später eröffnete sich Steward die Möglichkeit, einen Französischkurs zu absolvieren. Dies führte dazu, dass er sich in einer staatlichen Internatsschule in Dungu Town einschreiben konnte, fernab vom Flüchtlingslager. Die Schule bot ihm nicht nur Zuflucht, sondern auch eine sichere Umgebung für einen Neuanfang und neue Hoffnung. 

Die Suche nach einer besseren Zukunft: Bildung als Antrieb

Im Alter von 15 Jahren zeigte Steward bemerkenswerten Mut, als er die Demokratische Republik Kongo verließ, um in Uganda nach besseren Bildungsmöglichkeiten zu suchen. In der sudanesischen Flüchtlingsgemeinschaft fand er Unterstützung und arbeitete bereits mit 16 Jahren als Bauarbeiter, um sich finanziell über Wasser zu halten. Diese Erfahrungen entfachten seine Leidenschaft für die Förderung der Rechte von Kindern

Der Weg zum UNICEF-Mitarbeiter: Bildung für eine bessere Zukunft

Steward absolvierte sein Studium in Französisch und Bildung an der Makerere University und erhielt Unterstützung einer britischen NGO für einen Masterabschluss in Entwicklungsforschung und Bildung in Großbritannien. Als qualifizierter Lehrer konnte er nach 15 Jahren seine Mutter wiedersehen. Sein Vater verstarb leider vor diesem Wiedersehen. Getrieben von seiner Leidenschaft für die Rechte von Kindern schloss sich Steward UNICEF an und arbeitet nun als Bildungsspezialist in Bangui, wo er andere durch seinen unerschütterlichen Einsatz und seine Hingabe für Bildung inspiriert. 

Eine inspirierende Reise: Bildung als Schlüssel zur Veränderung

Stewards Geschichte berührt durch seinen Mut und die Herausforderungen, denen er in jungen Jahren gegenüberstand. Sie veranschaulicht eindrucksvoll die transformative Kraft von Bildung bei der Gestaltung eines besseren Lebens. Auch sie können Kindern die Chance zu lebensveränderten Bildung ermöglichen.