Weiterhin Blutvergießen im Gazastreifen

New York/Wien – Statement von UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell.

„Donnerstag wurden bei einem weiteren verheerenden Angriff auf das Flüchtlingslager Nuseirat im Zentrum von Gaza Berichten zufolge 33 Menschen getötet – darunter mindestens acht Kinder – und 50 weitere durch Luftangriffe verletzt. Diese jüngste Gewalt reiht sich in die erschütternde Zahl von mehr als 160 Kindern ein, die in Gaza in etwas mehr als einem Monat Berichten zufolge getötet wurden. Das entspricht durchschnittlich vier Kindern pro Tag seit Anfang November.

Kinder haben diesen Konflikt nicht begonnen, und sie haben keine Möglichkeit, ihn zu beenden, doch sie zahlen den höchsten Preis – mit ihrem Leben und ihrer Zukunft. In den letzten 14 Monaten wurden Berichten zufolge mehr als 14.500 Kinder getötet, und praktisch alle 1,1 Millionen Kinder in Gaza benötigen dringend Schutz und psychologische Unterstützung. Eine Hungersnot droht weiterhin im Norden, und der humanitäre Zugang bleibt stark eingeschränkt.

Kinder und Familien in ganz Gaza sind ständig von Vertreibung betroffen, wodurch 1,9 Millionen Menschen ihre Häuser verlassen mussten, darunter Hunderttausende Kinder. Es gibt keinen sicheren Ort in Gaza und keinerlei Stabilität für die Kinder, denen es an grundlegenden Dingen wie Nahrung, sauberem Wasser, medizinischen Hilfsmitteln und warmer Kleidung mangelt, während die Wintertemperaturen sinken. Vermeidbare Krankheiten breiten sich weiterhin rasch aus, darunter mehr als 800 Fälle von Hepatitis und über 300 Fälle von Windpocken. Tausende Kinder leiden an Hautausschlägen und akuten Atemwegserkrankungen. Das Winterwetter verschärft das Leid der Kinder zusätzlich.

Die Welt darf nicht wegsehen, wenn so viele Kinder täglich Blutvergießen, Hunger, Krankheit und Kälte ausgesetzt sind. Wir fordern dringend alle Konfliktparteien und jene, die Einfluss auf sie haben, dazu auf, entschlossene Maßnahmen zu ergreifen, um das Leid der Kinder zu beenden, alle Geiseln freizulassen, die Rechte der Kinder zu wahren und die Verpflichtungen nach internationalem humanitärem Recht einzuhalten.“

UNICEF bittet weiterhin um Unterstützung der Nothilfe Nahost.