Westjordanland: Eskalation der Gewalt in Jenin

Amman/Wien – Erklärung von Adele Khodr, UNICEF-Regionaldirektorin für den Nahen Osten und Nordafrika

UNICEF ist tief besorgt über die jüngste Eskalation der Gewalt in Jenin, im Westjordanland. Jüngsten Berichten zufolge wurden gestern mindestens drei Kinder getötet und viele weitere verletzt, während Hunderte Familien durch die anhaltenden Kämpfe vertrieben wurden. Im örtlichen Flüchtlingslager ist die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern, wie Wasser und Strom, unterbrochen.

UNICEF verurteilt alle Gewaltakte gegen Kinder und fordert die sofortige Beendigung der bewaffneten Gewalt. Kinder müssen stets vor allen Formen von Gewalt und schweren Verletzungen geschützt werden, und alle Parteien sind verpflichtet, Zivilisten  insbesondere Kinder  gemäß den internationalen humanitären Gesetzen und Menschenrechten zu schützen.

In den letzten zwei Jahren waren Kinder Zeugen wiederkehrender Gewaltzyklen mit drei Eskalationen im und um den Gazastreifen und zahlreichen konfliktbezogenen Vorfällen im Westjordanland, einschließlich Ost-Jerusalem. UNICEF ist besonders besorgt über die Zunahme der Gewalt im Westjordanland, einschließlich Ostjerusalem. Bis Anfang 2023 wurden 33 Kinder  27 Palästinenser und 6 Israelis  getötet. Diese Zahlen sind fast so hoch wie im gesamten Jahr 2022, das bereits als das tödlichste Jahr für Kinder im Westjordanland seit 2004 galt.

Schwere Übergriffe gegen Kinder, einschließlich Tötung und Verstümmelung, sind inakzeptabel. UNICEF fordert alle Parteien auf, Kindern den besonderen Schutz zu gewähren, auf den sie Anspruch haben, ihr Recht auf Leben zu schützen und auf Gewaltanwendung, insbesondere gegen Kinder, zu verzichten, unabhängig davon, wer oder wo sie sind. Ein Ende der wiederkehrenden Gewalt ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass Kinder in Frieden und Sicherheit aufwachsen können."